- Flugplatz Leipheim
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Flugplatz Leipheim Kenndaten ICAO-Code EDSD (1990) Koordinaten 48° 26′ 25″ N, 10° 14′ 10″ O48.44030510.236082468Koordinaten: 48° 26′ 25″ N, 10° 14′ 10″ O 468 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 1,5 km südlich von Leipheim Straße ca. 3 km zur A-8 Bahn eigener Bahnanschluss (stillgelegt) Basisdaten Eröffnung 1937 Betreiber stillgelegt Fläche 254 ha Start- und Landebahn 07/25 2000 m × 45 m Beton Der Flugplatz Leipheim befindet sich in unmittelbarer Nähe der Stadt Leipheim im Landkreis Günzburg im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Ursprünglich konzipiert als Fliegerhorst der Luftwaffe, wurde der Militärflugplatz später jahrzehntelang von der Luftwaffe der Bundeswehr erneut als Fliegerhorst genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis 1945
Der Bau des Fliegerhorstes begann am 1. April 1936 und knapp ein Jahr später verlegten die ersten Flugzeuge auf den Platz. In den Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges lagen eine Vielzahl verschiedener Einheiten auf dem Platz. Er entstand größtenteils auf Leipheimer (132 ha) und Bubesheimer (88 ha) Flur, weitere 30 ha befinden sich auf dem Gebiet der Stadt Günzburg[1].
1940 wurde als Zweigbetrieb der Messerschmitt AG eine Flugzeugwerft in Leipheim errichtet. Der Erstflug der Me 262, das erste serienmäßig hergestellte Strahlflugzeug, fand hier am 18. Juli 1942 statt. Ebenfalls wurde dort die Me 321, das größte jemals konstruierte Segelflugzeug, gebaut und schrieb mit ihrem Erstflug am 25. Februar 1941 ein weiteres Stück Geschichte auf dem Fliegerhorst.
In den letzten Kriegsjahren kam es wiederholt zu Bombenangriffen und Ende April 1945 wurde der Platz von den vorrückenden Amerikanern besetzt.
1945 bis 2008
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, wurde in Leipheim auf dem Gelände ein DP-Lager für jüdische, so genannte „Displaced Persons“ eingerichtet. Das Lager, in dem bis zu 3.150 Personen untergebracht waren, wurde im Juni 1950 aufgelöst[2].
Ab 1957 wurde der Flugplatz wieder militärisch genutzt, zunächst kurze Zeit durch die USAF und ab 1959 durch die Luftwaffe der neuen Bundeswehr. Zwischen Mitte der 1960er und Anfang der 1980er Jahre war hier mit dem Leichten Kampfgeschwader 44 ein fliegender Verband der Luftwaffe stationiert. Seit Anfang der 1980er diente der Platz als Forward Operating Base der A-10 der USAFE in RAF Bentwaters und die Luftwaffe unterhielt ein Flugabwehrraketenregiment am Platz.
Darüber hinaus war bis April 1987 das Luftwaffenausbildungsregiment 4 (I. Bataillon LwAusbRgt 4) in Leipheim stationiert, das dann teilweise zu den Standorten Ulm-Weststadt und Germersheim verlegt bzw. bis September 1987 dann ganz aufgelöst wurde.
Der militärische Flugbetrieb endete 1994 und die Flugabwehrraketen wurden ein Jahrzehnt später abgezogen. Im Jahr 2008 endete die militärische Nutzung.
Gegenwart
Ein Zweckverband und die Stadt haben die Liegenschaft unter dem Titel "Interkommunales Gewerbegebiet Landkreis Günzburg" vom Bund übernommen. An dem Verband sind Leipheim selbst, der Landkreis Günzburg, die Stadt Günzburg und die Gemeinde Bubesheim beteiligt. Bis 2016 soll für rund 900 Mio. € in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk mit 2x600 Megawatt[3] Leistung entstehen.[4] Ein Bürgerbegehren in Bubesheim gegen den Bau des Kraftwerks wurde am 11. September 2011 bei einem Bürgerentscheid abgelehnt.[5]
Weblinks
- Ausführliche Geschichte des Fliegerhorstes auf der Homepage der Stadt Leipheim
- Artikel in der Südwestpresse
- Offizielle Website der SWU zum GuD-Kraftwerk
Einzelnachweise
- ↑ Zitiert nach: Peter Kaufmann: Ein Dorf im Spiegel der Geschichte - Bubesheim. REAL Satz+Druck, Bubesheim 2002
- ↑ DP-Lager: United States Memorial Site (Englisch)
- ↑ Kraftwerksdaten auf der offiziellen Webpräsenz
- ↑ Günzburger Zeitung: Neues Grosskraftwerk auf dem Fliegerhorst
- ↑ Ergebnis des Bürgerentscheids in der Günzburger Zeitung
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