- Flugzeugabsturz bei Jaroslawl
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Flugzeugabsturz bei Jaroslawl Unglücksmaschine RA-42434 im Jahr 2006
Zusammenfassung Datum 7. September 2011 Typ Pilotenfehler[1][2][3] Ort Tunoschna bei Jaroslawl, Russland 57° 33′ 7″ N, 40° 7′ 16″ O57.55194444444440.121111111111Koordinaten: 57° 33′ 7″ N, 40° 7′ 16″ O
Getötete 44 Verletzte 1 Flugzeug Flugzeugtyp Jakowlew Jak-42 Fluggesellschaft YAK Service (Як-Сервис)[4] Kennzeichen RA-42434[4] Abflughafen Tunoschna, Russland Zielflughafen Minsk, Weißrussland Passagiere 37 Besatzung 8 Überlebende 1 Der Flugzeugabsturz bei Jaroslawl war ein Flugunfall, bei dem am 7. September 2011 eine Jakowlew Jak-42 kurz nach dem Start vom Flughafen Tunoschna bei Jaroslawl in Russland abstürzte. Die Maschine befand sich im Charter-Einsatz für die Fluggesellschaft YAK Service (Як-Сервис).[5]
Besondere Aufmerksamkeit erregte der Unfall, weil nahezu die gesamte Mannschaft des Eishockeyclubs Lokomotive Jaroslawl ums Leben kam.
Inhaltsverzeichnis
Unglück und Ursache
Das Unglück ereignete sich gegen 16:05 Uhr Ortszeit beim Start vom Flughafen Tunoschna bei Jaroslawl.[6] Das Flugzeug rollte beim Start über das Ende der Startbahn hinaus und hob erst vom dahinterliegenden Kiesstreifen ab. Danach gewann das Flugzeug nach Augenzeugenberichten kaum an Höhe und kollidierte mit einer Antenne, worauf es zerbrach und an der Mündung der Tunoschonka in einen Seitenarm der Wolga ins Wasser stürzte.[4][7]
Das Unglück wurde durch Pilotenfehler verursacht.[1][2][3] Die Piloten betätigten unbeabsichtigt und unerkannt aus Versehen die Bremsen kurz vor dem Abheben. Weiterhin hatte der Co-Pilot Medikamente im Blut, die das Reaktionsvermögen und die Flugtauglichkeit beeinträchtigen.
An Bord befanden sich 45 Personen: 37 Mitglieder der Eishockeymannschaft Lokomotive Jaroslawl und 8 Besatzungsmitglieder.[6] 43 Personen wurden bei dem Unglück unmittelbar getötet, 2 überlebten zunächst schwer verletzt: der Stürmer Alexander Galimow[4] und ein Besatzungsmitglied.[8] Fünf Tage nach dem Absturz erlag auch Alexander Galimow seinen Verletzungen.[9]
Die Eishockeymannschaft war auf dem Weg in die weißrussische Hauptstadt Minsk, wo ihr erstes Meisterschaftsspiel der Saison 2011/12 gegen den HK Dinamo Minsk hätte stattfinden sollen.
Auswirkungen
- Das Unglück ereignete sich am Tag des Auftakts der Saison 2011/12 der Kontinentalen Hockey-Liga. Die traditionelle Auftaktpartie um den Kubok Otkrytija zwischen dem amtierenden Gagarin-Cup-Sieger Salawat Julajew Ufa und dem Vizemeister Atlant Mytischtschi wurde nach Bekanntwerden des Absturzes durch die Offiziellen nach 12:13 gespielten Minuten im ersten Drittel beim Stand von 1:0 für Ufa zunächst unter- und dann abgebrochen.[10]
- Die Ligenleitung der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) gab am Tag nach dem Unglück zunächst bekannt, dass der Spielbetrieb bis auf weiteres eingestellt werde. Der Saisonauftakt wurde somit auf unbestimmte Zeit verschoben.[11] Wenig später wurde der Saisonbeginn auf den 12. September terminisiert.[12]
- Obgleich der Verein Lokomotive Jaroslawl fast sein komplettes Team bei dem Absturz verlor, kündigte der KHL-Präsident Wjatscheslaw Fetissow am 8. September an, dass bereits am 11. September die Mitglieder des neuen Kaders vorgestellt würden. Damit wäre auch die zugesagte Teilnahme an der am 12. September beginnenden KHL-Saison verbunden gewesen.[13] Drei Tage nach dem Unglück verkündete Teampräsident Juri Jakowlew, dass Lokomotive Jaroslawl auf Leihspieler verzichtet und in der KHL-Saison 2011/12 vom Spielbetrieb aussetzt.[14] Jedoch soll die neu formierte Mannschaft ab Dezember 2011 zum Neuaufbau in der zweitklassigen Wysschaja Hockey-Liga antreten und für deren Play-offs automatisch gesetzt sein.[15]
- Der Kubok Otkrytija, an dessen Austragungstag das Unglück geschah, wurde in Kubok Lokomotiwa umbenannt.[16]
- In Russland wurde der Flugbetrieb mit baugleichen Maschinen zum Zweck einer einmaligen Überprüfung bis auf weiteres eingestellt.[17]
- Der russische Präsident Medwedew forderte nach dem Absturz eine radikale Reform der russischen Zivilluftfahrt mit dem Ziel die Sicherheit zu verbessern.[7]
Passagierliste
Laut Medienberichten waren folgende Personen an Bord:[18][19][20]
Spieler
Trainer- und Betreuerstab
Name Alter Nationalität Position Juri Bachwalow 47 Russland Videoanalyst Alexander Beljajew 48 Russland Physiotherapeut
ZeugwartAlexander Karpowzew 41 Russland Assistenztrainer Igor Koroljow 41 Russland Assistenztrainer Mikalaj Krywanossau 31 Weißrussland Fitnesstrainer Jewgeni Kunnow Russland Physiotherapeut Wjatscheslaw Kusnezow 27 Russland Physiotherapeut Brad McCrimmon 52 Kanada Cheftrainer Wladimir Piskunow 52 Russland Offizieller Jewgeni Sidorow 43 Russland Taktikanalyst Andrei Simin 49 Russland Arzt Besatzung
Name Position Wladimir M. Flugingenieur Nadeschda M. Flugbegleiterin Jelena S. Flugbegleiterin Jelena Sch. Flugbegleiterin Igor Sch. Co-Pilot Sergei Sch. Steward Alexander S. Flugbegleiter Andrei S. Pilot Überlebende
Nur der Flugbegleiter Alexander S. überlebte das Unglück.
Weblinks
- Fragment bzw. Ausschnitt der Audioaufnahmen im Cockpit Cockpit Recorder (Original in Russisch)
Commons: Flugzeugabsturz bei Jaroslawl – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b avherald.com, Crash: Yak Service YK42 at Yaroslavl on Sep 7th 2011, failed to climb on takeoff
- ↑ a b spiegel.de, Pilot bremste beim Start
- ↑ a b tagesschau.de, Pilotenfehler verursachte Flugzeugabsturz bei Jaroslawl
- ↑ a b c d Aviation Safety Network, Accident description
- ↑ Flightglobal, Charter carrier Yak Service operated crashed Yak-42
- ↑ a b Frankfurter Allgemeine Zeitung: Eishockey-Mannschaft mit Flugzeug abgestürzt
- ↑ a b David Kaminski-Morrow: Medvedev demands 'radical' aviation reform after Yak crash. In: flightglobal.com. 8. September 2011, abgerufen am 27. September 2011 (englisch).
- ↑ Erste Bilder des Absturzes bei Jaroslawl (russisch), 7. September 2011
- ↑ rian.ru, Russian hockey player plane crash survivor dies in hospital
- ↑ sports.yahoo.com, Plane crash kills ‘majority’ of KHL team Lokomotiv
- ↑ sport1.de, KHL verschiebt Saisonauftakt
- ↑ khl.ru, Церемония прощания
- ↑ sport1.de, Neues Jaroslawl-Team in drei Tagen
- ↑ nhl.com, Lokomotiv won't play in KHL this season
- ↑ tsn.ca, Officials say Lokomotiv to resume in lower league
- ↑ khl.ru, Новое название трофея
- ↑ flightglobal.com Yak-42 flights suspended after fatal Yaroslavl crash
- ↑ edmontonjournal.com, KHL club Yaroslavl Lokomotiv wiped out by plane crash (updated)
- ↑ izvestia.ru, Список погибших хоккеистов «Локомотива»
- ↑ lifenews.ru, Опубликованы окончательные списки погибших в Як-42
Kategorien:- Flugunfall
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