- Franz Kasimir von Kleist
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Franz Kasimir von Kleist (* 25. Januar 1736 in Stettin; † 30. März 1808 in Berlin) war ein preußischer General der Infanterie, der 1806 als Gouverneur von Magdeburg vor den französischen Truppen kapitulierte.
Militärische Karriere
Der jüngste Sohn des Generalleutnants Franz Ulrich von Kleist wurde 1762 Flügeladjutant des Königs Friedrich II. Im Jahre 1788 wurde er zum Generalmajor befördert und Chef des Regiment Wunsch zu Fuß (1806: Braunschweig Oels No. 12), im Jahr 1800 wurde er Chef des Regiments Kalkstein zu Fuß (1806: von Kleist No. 5) und Gouverneur von Magdeburg.
Da an den Festungsanlagen Magdeburgs seit 1740 nicht mehr weitergebaut wurde und seit dem Ende des 18. Jahrhunderts auch keine Instandhaltungsarbeiten mehr erfolgten, konnte die Festung der neuen Waffentechnik nicht standhalten. So sah sich Franz Kasimir von Kleist am 18. November 1806 gezwungen, die Festung mit ca. 24.000 Mann Besatzung, 600 Geschützen und großen Vorräten dem napoleonischen Marschall Michel Ney zu übergeben. Damals wie heute war/ist die kampflose Übergabe sehr umstritten, da die Festung Magdeburg nach nur dreiwöchiger Belagerung und trotz Übermacht der Verteidiger aufgegeben wurde.
Eine Kriegsgericht urteilte über die Kapitulation von Magdeburg im September 1808: „Der General v. K. wäre, wenn er noch lebte, wegen der übereilten und durchaus pflichtwidrigen Übergabe der wichtigen Festung Magdeburg an die Franzosen zu arquebusieren.“
Familie
Seine Frau war gleichfalls eine Kleist aus dem Hause Zützen: Caroline Luise Eleonore Johanne von Kleist (* 7. Dezember 1747; † 1780). Das Paar hatte folgende Kinder:
- Franz Alexander von Kleist (1769–1797) ∞ Albertine von Jungk
- Georg (*/† 1770)
- Friedrich Ludwig Heinrich von Kleist (* 11. März 1771; † 16. April 1838 ) ∞ 10. Juni 1799 Charlotte Marianne Sophie Luise Eleonore von Donop (* 28 Februar 1777; † 4. April 1855)
- Caroline (*1767)
- Wilhelmine Luise Caroline Johanna von Kleist (†1839) ∞ von Waldow
Literatur
- Gustav Kratz, H. Kypke: Die Biographien der Muttrin-Damenschen Linie. In: Geschichte des Geschlechts von Kleist. Teil 3, Abteilung 3, Trowitzsch & Sohn, Berlin 1885–1887, S. 444 (Online)
- 1806 – Das Preussische Offizierkorps und die Untersuchung der Kriegsereignisse. Herausgegeben vom Grossen Generalstab, Kriegsgeschichtliche Abteilung II, Berlin 1906 (Online)
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 2, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1937, Nr. 772
- Anton Balthasar König,Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, Band 2, S.291, Digitalisat
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