Friedrich August von Etzel

Friedrich August von Etzel

Friedrich August von Etzel (ursprünglich O’Etzel). (* 16. Oktober 1808 in Berlin; † 25. Dezember 1888 ebenda) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie sowie als Politiker Mitglied des Deutschen Reichstages.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Friedrich August stammte aus einer ursprünglich irischen Adelsfamilie. Sein Bruder war Franz August O’Etzel. Nach der preußischen Anerkennung des Adels nannte sich die Familie von Etzel.[1]

Leben

Etzel besuchte Schulen in Berlin und Koblenz und studierte in Berlin. Nach ausgedehnten Reisen trat er in den preußischen Militärdienst ein. Im Jahr 1826 war er Leutnant im Garde-Schützen-Bataillon. Zwischen 1835 und 1837 war er Lehrer bei der Korpsschule des Gardekorps. In den Jahren 1837 bis 1840 war er dem topographischen Büro zugeordnet. Er wurde 1842 Hauptmann im Großen Generalstab und wechselte 1844 zum Generalstab des II. Armee-Korps. Als Major diente er ab 1848 erneut im großen Generalstab. Während der Revolution von 1848/49 war er zudem Telegraphendirektor. Etzel war 1849 Chef des Stabes der preußischen Division in Jütland.

Im Schleswig-Holsteinischen Krieg war er an verschiedenen Gefechten beteiligt und wurde verwundet. Im Jahr 1850 war er mit militärischen Verhandlungen in Kopenhagen betraut. Danach war er von 1850 bis 1851 Lehrer für Taktik an der Allgemeinen Kriegsschule. Im Jahr 1853 wurde er zum Oberstleutnant und Abteilungschef im Großen Generalstab ernannt. Drei Jahre später folgte die Beförderung zum Oberst. Im Jahr 1857 wurde er Kommandant des 15. Infanterie-Regiments, 1859 der 32. Infanterie-Brigade im Rang eines Generalmajors. Im Jahr 1860 wurde er Kommandeur der 24. Infanterie-Brigade und 1863 der 32. Infanterie-Brigade. Gleichzeitig war er Befehlshaber der preußischen Truppen in der Stadt Frankfurt am Main. Ein Jahr später wurde von Etzel zum Generalleutnant und Kommandant der 16. Division ernannt.

Während des Deutschen Krieges von 1866 nahm er an verschiedenen Gefechten, darunter die Schlacht bei Königgrätz teil. Noch im selben Jahr wurde er Direktor der Kriegsakademie. Während des Deutsch-Französischen Krieges war er im Range eines Generals der Infanterie zunächst stellvertretender Kommandierender General des IX. Armee-Korps. Danach war er 1871 Gouverneur von Stettin. Eine Entlassung mit Pension wurde ihm nicht bewilligt, stattdessen wurde er zur Disposition gestellt.

Etzel war in der zweiten Legislaturperiode des Deutschen Reichstages von 1874 bis 1877 Mitglied des Parlaments als Abgeordneter des Wahlkreises Minden 1 (Minden - Lübbecke). Er gehörte der Fraktion der Nationalliberalen Fraktion an.[2]

Literatur

  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 147-148. Digitalisat

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues Allgemeines Adelslexikon. Bd.3. Leipzig, 1861 S.172 Digitalisat
  2. Fritz Specht / Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 135; vgl. auch A. Phillips (Hg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 85

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