Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich der Niederlande“ (2. Westfälisches) Nr. 15

Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich der Niederlande“ (2. Westfälisches) Nr. 15
Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich der Niederlande“ (2. Westfälisches) Nr. 15
Aktiv 1813–1919
Land Wappen Königreich Preußen
Provinz Westfalen
Streitkräfte Deutsches Heer
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterie-Regiment
Grobgliederung siehe Gliederung
Stationierungsort siehe Garnison
Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Das Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich der Niederlande“ (2. Westfälisches) Nr. 15 war ein Infanterie-Regiment des Königreiches Preußen und als solches des Deutschen Kaiserreichs.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Name

Anno 1813 wurde es das 3. Reserve Inf. Regt. (Graf Bülow von Dennewitz), 1815 das 15. Infanterie-Regiment genannt. Ab 1816 war es das 15. Infanterie-Regiment (2. Westfählisches), wurde 1823 umbenannt in 15. Infanterie Regiment (Prinz Friedrich der Niederlande) und ab 1860 als 2. Westfälisches Infanterie-Regiment Nr. 15. Nachdem es 1863 zum 2. Westfälischen Infanterie-Regiment Nr. 15 (Prinz Friedrich der Niederlande) wurde erhielte es 1873 seinen endgültigen Namen Infanterie-Regiment Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) Nr. 15.

Unterstellung

am Vorabend des ersten Weltkriegs

Gliederung

Abtretungen

Geschichte

Gründung

Am 1. Juli 1813 wurde das Infanterie-Regiment Nr. 15 wurde während der Befreiungskriege 1813 aus dem 3. Musketieren (I.) des 2. ostpreßischen Infanterie-Regiments (Nr. 3), dem 3. ostpreußischen Reserve-Bataillon, dem 4. ostpreußischen Reserve-Bataillon und dem 1. Litauischen Füsilier-Reserve-Bataillon errichtet.

Garnison

Defensionskaserne, heutiges Preußenmuseum
ehemaliges Kasino in Minden

Kommandeure

Chef

Kommandeure

Name Beginn der Berufung Dienstgrad
v. Crailsheim 1813
v. Wittich 1816
v. Schmalensee 1821
v. Lilljeström 1830
Menckhoff 1839
v. Schlegell 1846
Freydank 1849
Schirmer 1854
v. Etzel 1857
v. Etzel 1859
v. Alvensleben 1862
Frhr. Eduard Kuno von der Goltz 1864 Oberst
v. Delitz 1869 Oberst
v. Mutius 1871 Oberst
v. Dresky 1877 Oberst
Stockmar 1880 Oberst
Rayle 1885 Oberst
v. Schell 1888 Oberst
v. Brauchitsch 1890 Oberst
v. d. Boeck 1894 Oberst
Kremnitz 1896 Oberst
Frhr. v. Grutschreiber 1899 Oberst
Dallmer 1900 Oberst
Rasalski 1904 Oberst
Kurt von Morgen 1908 Oberst
1912 Oberst
von Haldenwang um 1914 Oberst

sonstige Offiziere

  • Alfred Cramer war 1914, bei Ausbruch des Krieges, Mayor und Bataillonskommandeur. Vor dem Kriege verfasste er bereits zwei Stammlisten des Regiments.
  • Gustav Riebensahm schrieb als ehemalieger Angehöriger des Regiments dessen 1931 herausgegebene Regimentsgeschichte im Weltkrieg

Feldzüge

+ Schlacht von Belle-Alliance während der Befreiungskriege

Deutsch-Dänischer Krieg

Als Teil der 26. Brigade unter von Goeben kämpfte das Regiment in Missunde am 2. Februar 1864. Bei Düppel war es passiv, machte später aber den Übergang nach Alsen mit. Die Verluste betrugen: ein Offizier, 23 Mann.

Deutscher Krieg

Während des Deutschen Krieges im Jahr 1866 war das Regiment als Teil der 26. Brigade Kummer der Mainarmee zugeordnet. Es nahm an den Kämpfen bei Dermbach (4. Juli) und maßgeblich bei Kissingen (10. Juli) gegen die Bayern teil. Außerdem an den Gefechten bei Lauffach (13. Juli) gegen die Hessen-Darmstädter, bei Aschaffenburg (14. Juli) gegen die Österreicher und bei Tauberbischofsheim gegen die Württemberger. Am Ende standen die 15er in Würzburg. Die Verluste betrugen: vier Offiziere, 62 Mann.

Deutsch-Französischer Krieg

Im Krieg gegen Frankreich von 1870 bis 1871 war das Regiment Teil der 26. Brigade unter von der Goltz der 13. Division. Trotz eines Gewaltmarschs kam es nicht mehr rechtzeitig nach Spichern, um in die Schlacht einzugreifen. Am 14. August war es allerdings entscheidend an der Einschließung der Stadt Metz beteiligt, als von der Goltz sich entschloss den zahlenmäßig überlegenen Feind am Rückzug zu hindern. Dabei wurde die Höhe von Colombey unter schweren Verlusten genommen und gehalten. Danach gehörte das Regiment zum Belagerungsring, später zur Besatzung der Festung Metz. Das Regiment verblieb noch bis Juni als Besatzungstruppe in Frankreich, bevor es nach Deutschland zurückverlegt wurde. Die Verluste betrugen: elf Offiziere, 157 Mann.

Erster Weltkrieg

Das Infanterie-Regiment kämpfte während des Ersten Weltkrieges an der Westfront. Nach dem Erstarren der Fronten kämpfte das Regiment weiter an allen Frontabschnitten im Westen.

Im Reichsarchiv wird das Regiment wie folgt erwähnt:

  • 6. Oktober 1914 --- Kämpfe um die Loretto Höhe
  • 21. Mai 1915 --- Kämpfe um die Loretto Höhe
  • 11. Juni 1916 --- Schlacht um Verdun
  • 15. Juli 1916 --- Schlacht um Verdun
  • 8. August 1916 --- Schlacht um Verdun
  • 21. August 1916 --- Sommeschlacht vor Thiepval

Auflösung

Nach dem Waffenstillstand zog das Regiment in seine Heimat nach Westfalen zurück, wurde ab 5. Dezember 1918 in Minden demobilisiert und aufgelöst. Aus Teilen bildeten sich im Januar 1919 die Freikorps Bielefeld und Detmold, die dann im März 1919 in das westfälische Freikorps Severin eingegliedert wurden.[1]

Die Tradition führte in der Reichswehr die 16. Kompanie des 18. Infanterie-Regiments fort.

Sonstiges

Vereine

  • Bund ehemaliger Angehöriger des Infanterie-Regiments Nr. 15

Denkmale

Das Denkmal an das Infanterie-Regiment Nr. 15
  • Kriegerdenkmal des Regiments für ihre Gefallenen des Ersten Weltkriegs am ehemaligen Offizierskasino des Mindener Regiments an der Johannesstraße im Glacis von Minden.
Inf Regiment / Prinz Friedrich / der Niederlande / Westf. Nr 15 / gegründet 181

(nach dem 2. Weltkrieg ergänzt um)

II. Infanterie – Regiments Nr. 58 / 1935-1945

Verweise

Literatur

  • Cramer, Alfred: "Geschichte des Infanterie-Regiments Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) Nr. 15". Mit Offiziersstammliste und Nennung von Auszeichnungen, etc.. 1897 Minden i. W.: J. C. C. Bruns Verlag
  • Minden-Ravensberg unter der Herrschaft der Hohenzollern (1909) Prof. Dr. H. Tümpel; Velhagen und Klasing, Bielefeld
  • Cramer, Alfred (Major und Bataillonskommandeur im Rgt.) : Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälischen) Nr. 15, R. Eisenschmidt 1913 Berlin
  • Riebensahm, Gustav: "Infanterie-Regiment Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) Nr. 15 im Weltkrieg 1914-18" von 1931 Minden, 504 Seiten (116 Fotos und 29 Karten).

Weblinks

  • G. M. Dörk: Das Kgl. Pr. 15. Infanterie-Regiment Prinz Fried. der Niederlande (früher Graf Bülow von Dennewitz) in den Kriegsjahren 1813., 14. und 15; Verlag von Georg Reichhardt, Eisleben 1844 ist bei Google eBooks von der Harbard College Libary out of Massachusetts Historical Society zu Verfügung gestellt worden

Einzelnachweise

  1. Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918 Teil VI: Infanterie Band 1: Infanterie-Regimenter, Verlag Militaria., Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S.56

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