Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg

Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg

Friedrich Ferdinand Karl August Wilhelm Harald Kasimir Nicola Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (* 14. Mai 1913 in Gotha; † 31. Mai 1989 in Schloss Glücksburg) war ein deutscher Offizier und Bürgervorsteher der Stadt Glücksburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des Generalleutnants Albert Prinz zu Schleswig-Holstein und seiner Frau Ortrud geb. Gräfin von Ysenburg und Büdingen lebte Friedrich Ferdinand bis 1918 in Gotha, ab 1919 im Schloss Glücksburg.

Er besuchte das Nordsee-Pädagogium in Wyk auf Föhr (1926) und das Alte Gymnasium in Flensburg, an dem er 1932 das Abitur machte. Um Corpsstudent zu werden, schrieb er sich an der Georg-August-Universität als Jurastudent ein.

Reichswehr und Wehrmacht

Schon 1932 zur Schwarzen Reichswehr. Im März 1933 kam er zu Danzigs Einwohnerwehr, im August 1933 zum Jäger-Bataillon der Schwarzen Reichswehr in Celle.

Am 16. Oktober 1933 wurde er Offizieranwärter in Kavallerie der Wehrmacht, zunächst im Reiter-Regiment 14 in Ludwigslust. Seit dem 1. Juli 1938 Oberleutnant, wurde er zu Beginn des Polenfeldzugs Schwadronchef der 3. (schweren motorisierten) Aufklärungsabteilung 31 in Polen, Frankreich und Rußland.

Im September 1941 kam er als Rittmeister in den Generalstabsdienst beim Kommandierenden General und Befehlshaber in Serbien, zum Armeeabteilungsstab in Belgrad und (als Staffelkapitän) bis November 1942 zur armee-eigenen Luftwaffenwaffenaufklärungs-Staffel.

Als Erster Stabsoffizier der 117. Jäger-Division in Kroatien wurde er im Februar 1943 zur Generalstabsausbildung in der 3. Panzerdivision bei Charkow und am Mius eingesetzt. Von August 1943 bis Februar 1944 war er an der Kriegsakademie in Hirschberg.

Im Februar 1944 kam er zur Panzertruppe und diente als 1. Generalstabsoffizier beim Generalkommando des LXXXIV. Armeekorps in der Bretagne, ab Juni 1944 als Major i.G. bei der 7. Armee an der Invasionsfront in Le Mans und ab September 1944 bei der 116. Panzerdivision am Westwall.

Nach dem Regimentskommandeur-Lehrgang in Bergen-Belsen (November 1944 bis Januar 1945) wurde er Kommandeur des Panzergrenadier-Regiments 40 der 17. Panzerdivision in Schlesien, im Sudetenland und bis zur Kapitulation in Oberschlesien. Am 20. April 1945 zum Oberst i.G. befördert, geriet er dort in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Mai 1945 fliehen konnte. Aus der US-amerikanischen Gefangenschaft wurde er im Juni 1945 entlassen.

Seit 1943 war er mit Anastasia, Herzogin zu Mecklenburg († 1979) verheiratet.

Ziviler Neuanfang

1946/47 war er Zeuge bei den Nürnberger Prozessen.

Zunächst war er Vermögensverwalter und Testamentsvollstrecker des Großherzogs von Mecklenburg und der Prinzessin Heinrich von Preußen. Nach einer Lehre und Einweisung in die Wirtschaftsprüfung trat er 1947 in das Bremer Bankhaus Martens & Weyhausen, in dem er bis 1974 Beiratsvorsitzender, dann Stellvertreter und bis 1979 Aufsichtsratsmitglied war.

Seit 1960 war er (stellvertretender) Aufsichtsratsvorsitzender der Nordwestdeutschen Treuhand GmbH - Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft zu Flensburg.[1]

Bei der Bundeswehr war er seit 1959 Oberst der Reserve.

Ehrenämter

  • Stadtvertreter von Glücksburg (1947-1982)
  • Bürgervorsteher von Glücksburg (1963-1982)
  • Vorsitzender vom Verband Kriegsopfer, Kriegsteilnehmer Schleswig-Holstein
  • Vorsitzender vom Landesverband Schleswig-Holstein des Deutschen Soldatenbundes Kyffhäuser und des Verbandes Deutscher Soldaten
  • Präsident des Kyffhäuserbundes (1971)

Auszeichnungen

Militärische

Zivile

Werke

  • Gesamthaus Oldenburg. Schloßarchiv, Glücksburg 1980

Corps

Friedrich Ferdinand war von Michaelis 1932 bis Michaelis 1933 bei Saxonia Göttingen aktiv.[3] 1935 wurde er als Leutnant philistriert. 1959 wurde er auch Mitglied der Brandenburgia in Cleveland.[4] Seit 1963 außerordentliches Mitglied der Holsatia, wurde ihm das Holsteinerband am 2. Juli 1976 ehrenhalber verliehen. Er hatte sieben Partien geschlagen.

Einzelnachweise

  1. Louis Ferdinand Wentz: Die Mitglieder der Holsatia, Ergänzungen zum 4. und 5. Teil. In: Festschrift des Corps Holsatia, Kiel 1988
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militär-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.665
  3. Wolfgang von der Groeben: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen 1844 bis 2006. Düsseldorf 2006
  4. Kösener Corpslisten 1971, 146, 88

Weblinks


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