Friedrich Franz von Huth

Friedrich Franz von Huth
Oberstleutnant Friedrich Franz von Huth

Friedrich Franz von Huth (* 28. Februar 1865 in Lüneburg; † 14. November 1945 in Rostock) war ein preußischer Offizier, zuletzt Oberst.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn eines Offiziers der königlich hannoverschen Armee trat Friedrich Franz von Huth nach dem Besuch des Kadettenkorps 1884 als Portepeefähnrich in das Füsilier-Regiment Nr.90 in Rostock ein. 1885 zum Leutnant und 1900 zum Hauptmann befördert, wechselte er 1912 als Major zum Stab des Grenadier-Regiment Nr.9 in Stargard und wurde dann 1913 als Bataillons-Kommandeur zum Infanterie-Regiment Nr.93 nach Dessau befohlen.

Mit dem anhaltischen Regiment rückte er an der Spitze des I. Bataillons nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 an die Westfront und machte sein erstes Gefecht an der Gette sowie in den Schlachten bei Mons und bei Solesmes - Le Câteau. Beim Angriff auf Solesmes wurde Major v. Huth von einem englischen Schrapnell schwer verwundet. Wiederhergestellt übernahm er am 10. Juni 1915 die Führung seines alten Bataillons im schweren Abwehrkämpfen an der Lorettohöhe.

Anschließend fand er kurzfristig als Führer des Infanterie-Regiment Nr.165 und eines Feldrekruten-Depots verwendet und am 7. Oktober 1915 erfolgte seine Ernennung als Kommandeur des Königs-Infanterie-Regiment Nr.145 und erlebte dort die erbitterten Grabenkämpfen im Argonner-Wald. Im August 1916 zog er mit dem Regiment in die Schlacht um Verdun und in den Kampf um die Höhe von Thiaumont-Fleury. Nach weiteren Stellungskämpfen in den Argonnen und in den Vogesen führte der am 22. März 1917 zum Oberstleutnant befördert das Königs-Infanterie-Regiment in die Doppelschlacht Aisne-Champagne. Als Kommandeur nach erfolgreich abgewiesenen Abwehrkämpfen und erfolgreichen Gegenangriffen, wurde ihm im Juli 1917 das Ritterkreuz des Hohenzollernschen Hausordens mit Schwertern verliehen. Anschließende Stellungskämpfe bei Reims, erfolgte im August 1917 der Einsatz in Flandern, indem das Regiment alle Durchbruchsversuche englischer Truppen bei Gheluvelt und Hooge (in Flandern) verhinderte. Am 14. August leitete v. Huth Gegenangriffe und eroberte mit seinem Regiment den englischen Stützpunkt Nonneboschen. Nach erneuten englischen Gegenangriffen im Spätherbst 1917 bei Cambrai befahl v. Huth am 30. November die Gegenoffensive bei dem das Königs-Infanterie-Regiment Nr.145 weit in die gegnerischen Verteidigungslinien vordrang und dabei mehrere feindliche Batterien einnahm.

Pour le Mérite

Pour le Mérite

Daraufhin erfolgte am 31. Januar 1918 die Verleihung des Pour le Mérite an v. Huth mit folgender Begründung:

"... Nach in mehr als 6 km Tiefe geführtem Stoße gingen feindlich und weit überlegene Infanteriemassen, begleitet von Tankgeschwadern, Kavallerie und stärkster Artillerie zum umfassenden Gegenstoß vor. Jeden Schritt verteidigend, ging das Regiment in vollster Ordnung bis in den Wald bei Villers-Guislain zurück und wies hier alle Angriffe ab. Das Regiment stand am Abend des 1. Dezember 1917 auf dem am weitesten vorgeschobenen Posten der Angriffsfront. Das unvergleichliche Verhalten des Regiments ist vor allem Oberstleutnant v. Huth zu danken, der der mit vorbildlicher Pflichttreue dem Königs-Infanterie-Regiment Nr.145 in drei Kriegsjahren den Stempel seiner Persönlichkeit aufgedrückt und es wiederholt schon in schwierigsten Lagen in unerschütterlichster Weise geführt hat."

Karriereende

Nach der Grossen Schlachten in Frankreich und weiteren Rückzugsgefechten führte Oberstleutnant v. Huth nach dem Waffenstillstand das Königs-Infanterie-Regiment Nr.145 in die Heimat zurück. Am 25. Januar 1919 wurde v. Huth nach Dessau zur Abwicklung der Demobilisierung des Infanterie-Regiment Nr.93 nach Dessau berufen, wo er am 31. Juli 1920 unter Verleihung des Charakters als Oberst seinen Abschiedsgesuch stattgegeben wurde.

Literatur

  • Hanns Möller-Witten: Geschichte der Ritter des Ordens "pour le mérite" im Weltkrieg" Band I, Bernard & Graefe Verlag, Berlin 1935, S. 521-523
  • Friedrich Wilhelm Isenburg: Das Königs-Infanterie-Regiment (6. Lothring.) Nr. 145 im Großen Kriege 1914-1918. Verlag Klasing & Co. Berlin 1922/23.
  1. Von der Mobilmachung bis zum Abtransport zur Cambraischlacht (21. November 1917)
  2. Vom Eintreffen im Gebiet der 2. Armee (22. November 1917) bis zur Demobilmachung und Auflösung

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