- Friedrich Theodor von Merckel
-
Friedrich Theodor Merckel, auch Merkel, ab 1828 von Merckel (* 4. November 1775 in Breslau, Niederschlesien; † 10. April 1846 auf Gut Ober-Thomaswaldau, Landkreis Bunzlau)[1] war ein königlich preußischer Oberpräsident der Provinz Schlesien.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er entstammte einer thüringischen Familie, deren direkte Stammreihe Ende des 14. Jahrhunderts mit Matthes Merkir (Merker) († 1405-1408), Ratsherr zu Schmalkalden, begann. Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und seiner Promotion in Halle (Saale) übernahm Merckel die Justizverwaltung der gräflich von Althann'schen Fideikommissgüter, wurde 1798 Justizkommissar und Notar, 1799 Assessor in Breslau und im Jahr 1800 Hof- und Kriminalrat.
In dieser Position heiratete Merckel am 21. Mai 1801 in Breslau Caroline Willers.[2] Er war der Onkel des Schriftstellers Wilhelm von Merckel (1803-1861), einem Freund Theodor Fontanes.
Von 1804 bis 1808 war er Mitglied der Breslauer Kriegs- und Domänenkammer. Von 1808/09 bis 1813 war er Regierungsvizepräsident der Provinz Schlesien. In den Jahren von 1816 bis 1820 sowie von 1825 bis 1845 war er schließlich königlich preußischer Oberpräsident (Oberregierungspräsident) in Schlesien. In den Zwischenjahren 1820 bis 1825 hatte er sich als Privatier auf sein erst damals erworbenes Gut Ober-Thomaswaldau zurück und betrieb Studien der Philosophie und Geschichte. Krankheitsbedingt wurde er am 16. Mai 1845 von seinem Amt als Oberpräsident Schlesiens entbunden und durch den glücklosen Wilhelm von Wedell ersetzt.
Otto Linke bezeichnete Merckel als „die Fackel der Vernunft, die in die Welt staubiger Vorurteile geleuchtet“ habe.[3]
Merckel wurde am 10. April 1828 in Berlin als Wirklicher Geheimrat und Oberpräsident der Provinz Schlesien in den preußischen Adelsstand erhoben.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Petry,Josef Joachim Menzel: Geschichte Schlesiens, 1999, Band 3, Seite 48 (Auszug). - In anderen Quellen wird Breslau als Sterbeort genannt. Da er sich aber als Pensionär ins Privatleben zurückgezogen hatte, dürfte sein Gut Ober-Thomaswaldau als Sterbeort eher zutreffen.
- ↑ Uwe Kambach (Bearb.): Die Eheschließungen in den Schlesischen Provinzialblättern, Seite 142, Verlag Degener & Co., Neustadt (Aisch) 1994, ISBN 3-7686-2064-6.
- ↑ Otto Linke, Friedrich Theodor von Merckel im Dienste fürs Vaterland
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VIII, Seite 443, Band 113 der Gesamtreihe, C. a. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1997, ISBN 3-7980-0813-2.
Literatur
- Otto Linke: Friedrich Theodor von Merckel im Dienste fürs Vaterland, Teil 1 (1907) und Teil 2 (1910), in: Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte, Band 5 u. 10, Verein für Geschichte Schlesiens (Hg.), Verlag Trewendt & Granier/Hirt/Wohlfarth, Breslau 1907/1910
- Karl Wippermann: Merckel, Friedrich Theodor von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 406 f.
- Konrad Fuchs: Merckel, Friedrich Theodor v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, S. 122–124.
Weblinks
Kategorien:- Regierungspräsident (Preußen)
- Verwaltungsjurist
- Deutscher
- Geboren 1775
- Gestorben 1846
- Mann
Wikimedia Foundation.