Fritz Frauenheim

Fritz Frauenheim

Fritz Hermann Günter Frauenheim (* 9. März 1912 in Friedenau; † 28. September 1969 in Hamburg) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Fregattenkapitän der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg sowie Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Reichsmarine

Frauenheim trat zum 1. April 1930 der Reichsmarine bei und wurde dort der 1. Schiffsstammdivision der Ostsee zugeteilt, wo er seine infanteristische Grundausbildung absolvierte. Am 1. Juli 1930 wurde Frauenheim auf das Segelschulschiff Niobe versetzt, wo er seine praktische Bordausbildung begann. Hier wurde Frauenheim am 10. Oktober 1930 zum Seekadetten ernannt. Zum 11. Oktober 1930 wechselte er auf den Leichten Kreuzer Emden, um seine Bordausbildung fortzusetzen. Mit Wirkung zum 1. Januar 1932 wurde Frauenheim zum Fähnrich zur See befördert. Anschließend ging er zur Marineschule Mürwik, um am 5. Januar 1932 zur 4. Abteilung der II. Schiffsstammabteilung in Stralsund versetzt zu werden. Hier absolvierte Frauenheim seine zweite Infanterieausbildung. Zum 1. April 1932 kehrte er zur Marineschule Mürwik zurück, um seinen Fähnrichs-Hauptlehrgang zu absolvieren. Im Anschluss daran besuchte er ab 29. März 1933 an der Sperrschule Kiel-Wik den Fähnrichs-Artillerielehrgang, um sodann ab dem 29. Juni 1933 den Fähnrichs-Torpedolehrgang zu absolvieren. Ab 19. August 1933 besuchte Frauenheim den Fähnrichs-Fla-Maschinenwaffen-Lehrgang sowie ab 13. September 1933 die Torpedo- und Nachrichtenschule Flensburg-Mürwik. Am 23. September 1933 nahm er wieder seine Bordausbildung an Bord des Linienschiffes Schleswig-Holstein auf. Dort fungierte er als Korporalschaftsführer, Divisionsfeldwebel und Zugführer. Am 26. Juni 1934 wechselte Frauenheim erneut um seine weitere Bordausbildung auf dem Leichten Kreuzer Karlsruhe fortzusetzen. Hier nahm er die Funktion eines Divisionsleutnants wahr und wurde am 1. Oktober 1934 zum Leutnant zur See ernannt.

Kriegsmarine

Ab dem 30. September 1935 absolvierte Frauenheim den Torpedo-Offiziers-Lehrgang B in Mürwik und wurde ab 27. Januar 1936 Schüler der Unterseebootsflottille Kiel. Danach war er ab 1. Mai 1936 Wachoffizier auf U 25. Dort wurde Frauenheim zum 1. Juni 1936 zum Oberleutnant zur See befördert. Mit Beginn des 1. Oktober 1937 wurde Frauenheim zum Kommandanten auf U 21 ernannt.

Zweiter Weltkrieg

Mit U 21 nahm Frauenheim als Kommandant an zwei Feindfahrten teil. Die erste führte ihn vom 16. Oktober 1939 bis 5. November 1939, inzwischen zum 1. April 1939 zum Kapitänleutnant ernannt, nach Firth of Forth. Die zweite, die vom 21. November 1939 bis 21. Dezember 1939 andauerte, führte in den Atlantik. Dort gelang es U 21 eine Mine zu legen, die kurz danach vom britischen Kreuzer Belfast gerammt wurde und explodierte. Das Schiff wurde dabei zwar schwer beschädigt, blieb aber seetauglich. Zum Jahresende 1939 wurde Frauenheim ab dem 30. Dezember 1939 zur Verfügung gehalten, um ab dem 10. Februar 1940 zur Baubelehrungsgruppe von U 101 zu wechseln.

Nach dessen Stapellauf wurde Frauenheim am 11. März 1939 Kommandant von U 101. Die erste Feindfahrt fand vom 30. Mai 1940 bis 16. Juni 1940 im Atlantik statt. Dabei gelang ihm die Versenkung des britischen Dampfers Wellington Star (11.400 BRT). Weiterhin gab Frauenheim die Versenkung von insgesamt 41.500 BRT an. Dafür wurde er am 17. Juni 1940 im Wehrmachtbericht genannt. Auf seiner zweiten Feindfahrt mit U 101, die vom 19. August 1940 bis zum 1. September 1940 andauerte, versenkte er weitere drei Schiffe mit 12.311 BRT. Für diese Leistungen wurde Frauenheim bereits am 29. August 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Die vierte und letzte Feindfahrt von U 101 unter dem Kommando von Frauenheim dauerte vom 12. bis 19. Oktober 1940. Dabei wurden erneut vier Schiffe mit mindestens 14.616 BRT versenkt. Für diese Leistungen wurde Frauenheim am 19. Oktober 1940 erneut im Wehrmachtbericht genannt. Danach übergab er das Kommando über U 101 am 3. November 1940 an Ernst Mengersen, um ab dem 21. Dezember 1940 Offizierslehrer der 2. Unterseeboots-Lehrdivision zu werden.

Am 5. April 1941 wurde Frauenheim dann Verbindungsoffizier im Geschäftsbereich des Fliegerführers Atlantik. Zum 1. Juli 1941 wurde Frauenheim zum stellvertretenden Flottillenchef der 4. Unterseeboots-Flottille ernannt. Mit Wirkung zum 11. September 1941 wurde er Flottillenchef der 23. U-Flottille (Mittelmeer). Diese Position hielt er nahezu neun Monate inne, ehe Frauenheim am 29. Mai 1942 zum Flottillenchef der 29. U-Flottille ernannt wurde. Zwischen dem 1. August 1943 und 16. Februar 1944, inzwischen zum 1. März 1944 zum Korvettenkapitän befördert, stand Frauenheim beim Kommandierenden Admiral der U-Boote erneut zur Verfügung. Anschließend wechselte Frauenheim im Frühjahr 1944 zu den neu aufgestellten Kleinkampfverbänden der Kriegsmarine und wurde bei deren erstem Kampfeinsatz im April 1944 in Nettuno Einsatzleiter der Operation. Zurück in Deutschland wurde Frauenheim noch im April 1944 zum Chef des Stabes beim Admiral der Kleinkampfverbände Hellmuth Heye ernannt. Hier wurde er auch am 1. Dezember 1944 zum Fregattenkapitän befördert. Die Position des Stabschef hielt Frauenheim bis Kriegsende inne. Am 8. Mai 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 9. Januar 1946 wieder entlassen wurde.[1] Die britische Fachliteratur nennt Frauenheim noch heute einen „außergewöhnlichen U-Boot-Kommandant“ [2] und vergleicht ihn mit Günther Prien.[3]

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg war Frauenheim fast 20 Jahre bis zu seinem Tod bei der Mobil Oil AG in der Bundesrepublik Deutschland beschäftigt. Zuletzt war er Mitglied des Direktoriums und Leiter der Hauptabteilung Marine Transportation und Pipelines.[4]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Manfred Dörr, Die Ritterkreuzträger der Deutschen Kriegsmarine 1939–1945 Band I, Buchstabe A–K, S. 87–88
  2. Jak P. Mallmann Showell: German Navy Handbook 1939–1945, Verlag Sutton, 1999, ISBN 0750915560
  3. John Winton: Convoy. The defence of sea trade 1890–1990, Seite 145, Verlag M. Joseph, 1983, ISBN 0718121635 Auszug
  4. Erdöl & Kohle, Erdgas, Petrochemie, Band 22, Seite 650, Deutsche Gesellschaft für Mineralölwissenschaft und Kohlechemie (Hrsg.), Industrieverlag von Hernhaussen, 1969 Auszug

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