GM Manufacturing Luton

GM Manufacturing Luton

Die GM Manufacturing Luton Ltd. ist ein Automobil- und Nutzfahrzeughersteller aus dem englischen Luton. Das Unternehmen wurde im Jahre 1998 als Nachfolgeunternehmen der IBC Vehicles Ltd. gegründet. Dabei handelte es sich bis in das Jahr 2010 um eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der General Motors Europe AG. Seitdem jedoch der schweizerische Mutterkonzern nicht mehr existiert, zählt das Werk wieder zum Eigentum der Vauxhall Motors Ltd. Die Leitung hingegen unterliegt der General Motors UK Ltd.

Das Werksgelände umfasst eine Gesamtfläche von 378.000 m², auf der rund 1100 Arbeitnehmer beschäftigt sind, die im Zwei-Schicht-Betrieb jährlich bis zu 84.000 Fahrzeuge für den europäischen Markt montieren. Die Hauptkonkurrenten des englischen Unternehmens sind die französische Société Européenne de Véhicules Légers S.A. wie auch die italienische Società Europea Veicoli Leggeri Sevel S.p.A.

Bekannt wurde das Unternehmen insbesondere durch die Kooperation mit Renault, Opel, Holden und Nissan, unter der Nutzfahrzeuge wie Kastenwagen, Kleinbusse, Pritschenwagen und Kipper im Badge-Engineering für die europäischen Märkte hergestellt werden. Das vertragliche Abkommen zwischen den Marken ist bis 2013 gültig. General Motors unternimmt derzeit Bestrebungen, diese Zusammenarbeit auslaufen zu lassen und die Nutzfahrzeugmodelle durch eigene Modelle zu ersetzen. Der erste Schritt dieses Ziel zu erreichen wurde im Sommer 2011 mit der Produktion des Vauxhall Ampera unternommen. Aber auch die seit 2006 immer weiter sinkenden Verkaufszahlen der Nutzfahrzeuge lassen für Vauxhall Motors keinen anderen Entschluss zu als die Zusammenarbeit zu beenden. Als letzter Modellversuch wurde im Spätjahr 2010 eine neue Generation des Movano eingeführt, der schließlich die endgültige Entscheidung bringen soll.

Inhaltsverzeichnis

Modellübersicht

Personenkraftwagen

Foto Typ Modellnamen Beschreibung
Vauxhall Vectra Hatchback GM2900E 1998 bis 2002:
Opel Vectra
Vauxhall Vectra

1999 bis 2002:
Holden Vectra
Noch vom vorhergehenden Unternehmen stammte der Vectra, der in Luton als Schräghecklimousine Hatchback und als Kombinationskraftwagen unter der Marktbezeichnung Caravan vom Band rollte. Auf dem Heimatmarkt gab es das Modell als Vauxhall, für die Exportmärkte hingegen wurde er als Opel produziert.

Parallel dazu war der Vectra auf den australasiatischen Märkten unter der australischen Automobilmarke Holden vertreten. Wobei im ersten Modelljahr das australische Schwestermodell im Elizabeth-Werk in Adelaide montiert worden war, musste die Montage aus Kostengründen ausgelagert werden. So rollte das Holden-Schwestermodell ab 1999 zusammen mit seinen europäischen Schwestermodellen in Luton vom Band.

Nach seinem Produktionsende im Jahre 2002 war der Vectra für die nächsten sieben Jahre das letzte Pkw-Modell des Herstellers. Die Montage des Vectra wurde damals zugunsten der Nutzfahrzeuge eingestellt, die sich zu jener Zeit großer Beliebtheit erfreuten. Damit sollte insbesondere die Einführung der Special Vehicle Order ermöglicht werden.
Vauxhall Insignia seit 2009:
Opel Insignia
Vauxhall Insignia
Durch die seit einigen Jahren rückläufigen Verkaufszahlen der Nutzfahrzeuge gab es für die GM nun wieder die Möglichkeit, mit der Produktion und Montage von Automobilen im Luton-Werk zu beginnen. Als erstes Modell seit nunmehr fast sieben Jahren begann die Montage des Insignia, der hier wie alle anderen Fahrzeuge auch im Badge-Engineering hergestellt wird. So gibt es den Insignia sowohl als Opel wie auch als Vauxhall. Die Fahrzeugteile liefert vorwiegend das Stammwerk der Adam Opel AG in Rüsselsheim.
Opel Ampera seit 2011:
Opel Ampera
Vauxhall Ampera
Der Ampera wurde erstmals im März 2009 auf dem Genfer Auto-Salon als Opel der Weltöffentlichkeit präsentiert. Wenige Tage später fand die Premiere des Vauxhall-Schwestermodells auf der British International Motor Show statt. Technisch basiert der Ampera auf dem Chevrolet Volt. Während der Vauxhall bereits in Serienfertigung für den britischen Markt gebaut wird, wurden die ersten Einheiten des Opel-Modells für den Herbst 2011 angekündigt. Alle Einheiten des Ampera für den europäischen Markt montiert General Motors vorerst nur in Luton. Die für die Montage verwendeten Fahrzeugteile stammen allerdings überwiegend aus dem Detroiter Hamtramck-Werk der General Motors. Andere werden im Opel-Werk bei Bochum hergestellt. Er gilt zudem als derzeitiges Aushängeschild des Werkes und wird als Projektversuch für Hybridfahrzeuge eingestuft. Vauxhall Motors will bei einem Erfolg des Ampera weitere Hybridelektrokraftfahrzeuge folgen lassen.

Van

Foto Typ Modellnamen Beschreibung
Opel Sintra GM200E 1998 bis 1999:
Opel Sintra
Vauxhall Sintra
Ebenfalls der Sintra stammt noch von der IBC Vehicles und wurde ein weiteres Jahr für den europäischen Markt montiert. Die Basis des Vans stellte die Plattform GM200, welche zusammen mit den anderen Fahrzeugteilen aus dem GM-Produktionswerk bei Doraville in Georgia bezogen worden sind.

Geländewagen und PickUp

Foto Typ Modellnamen Beschreibung
R20 1998 bis 2007:
Nissan Terrano Van
Der Terrano Van ist das erste Fahrzeug das in Luton in Zusammenarbeit mit Nissan entstand. Er basierte auf der zweite Generation des Terrano und war mit diesem baugleich. Der einzige Unterschied war das es sich bei der englischen Variante um einen Kastenwagen handelte. Vertrieben wurde der Terrano Van nicht nur auf dem britischen Markt, sondern auch auf den Märkten Iberiens. 2000 wurde das Modell einer Modellpflege unterzogen. Die verwendeten Fahrzeugteile stammten aus spanischer Produktion der Nissan Motor Ibérica S. A. Hergestellt wurden diese im Werk bei Barcelona. Im Jahre 2007 endete dann schließlich die Produktion des Terrano Van. Einen Nachfolger hat es nicht gegeben.
Opel Campo 1998 bis 2001:
Holden Campo
Opel Campo
Vauxhall Campo
Der Campo ist das dritte und letzte Modell, das aus dem Joint-Venture der IBC Vehicles stammt. Mit der vollständigen Übernahme des Werkes durch General Motors unterzog man den bislang unter dem Namen Isuzu Campo und Vauxhall Brava vermarkteten PickUp einer Modellpflege. Die SUV-Variante fiel dabei aus dem Modellprogramm. Wobei der Modellname Campo beibehalten worden ist, montierte GM das Modell nun unter den Marken Vauxhall, Opel und Holden.

Kastenwagen, Personentransporter und Pritschenwagen

Foto Typ Modellnamen Beschreibung
Opel Arena W72C 1998 bis 2001:
Opel Arena
Renault Trafic
Vauxhall Arena
Bereits seit den späten 1980ern pflegt Renault seine Zusammenarbeit mit General Motors. Doch in Europa selbst besteht diese Kooperation erst seit dem Jahre 1996 unter welcher der Renault Trafic der ersten Generation unter dem Modellnamen Arena als Opel und Vauxhall montiert worden ist. Die Fahrzeugteile stammten überwiegend aus der französischer Herstellung der in Batilly ansässigen Firma Société des Véhicules Automobiles de Batilly S.A.
Nissan Interstar T35 1998 bis 2003:
Opel Movano
Renault Master
Vauxhall Movano

2002 bis 2003:
Nissan Interstar
Zur gleichen Zeit wurde auch die erste Gemeinschaftsentwicklung der Weltöffentlichkeit präsentiert. Dieser stellte für die nächsten Jahre das wichtigste Modell des Unternehmens. Auch hier war das Badge-Engineering ein wichtiger Bestandteil. So hieß das Modell bei Opel und Vauxhall Movano. Bei Renault dagegen stellte er die zweite Generation des Master. Über die Kooperation mit der Renault-Nissan-Allianz entstand zur Jahrtausendwende dann auch noch der baugleiche Nissan Interstar.
Vauxhall Vivaro seit 2001:
Opel Vivaro
Renault Trafic
Vauxhall Vivaro

seit 2002:
Nissan Primastar
Als Nachfolger des knapp vier Jahre lang montierten Arena, kam 2001 der Vivaro auf den Markt. Nur bei Renault wurde der Modellname Trafic beibehalten. Das Nissan-Modell gibt es erst seit 2002 und wird als Nissan Primastar vermarktet. Die Fahrzeugteile werden aus verschiedenen Produktionsstätten, darunter insgesamt 17 Länder, angeliefert.
Vauxhall Movano SVO X70 2003 bis 2010:
Nissan Interstar
Opel Movano
Renault Master
Vauxhall Movano
Zum Modelljahr 2003 wurde nun die erste Generation des Movano technisch überarbeitet und zugleich einer Modellpflege unterzogen. Neu war unter anderem das Programm namens Special Vehicle Order mit welchem insbesondere die Behörden und das Militär als Kunden gewonnen werden konnten. Denn bis dato gab es für diese Nutzfahrzeugmodelle noch kein solches Programm. Zivile Unternehmen wie zum Beispiel Benjys deliver und British Sky Broadcasting konnten ihre Fahrzeuge mit diesem Programm ihren Bedürfnissen besser anpassen. Die Einführung dessen war aber nur durch die Beendigung der Montage des Vectra ermöglicht worden. Auf Grund seines typisch britischen Design nahm das Modell auf den restlichen europäischen Märkten nur eine Nischenposition ein.
Opel Movano X62 seit 2010:
Nissan NV400
Opel Movano
Renault Master
Vauxhall Movano
Die Nachfolge des nahezu erfolglosen Movano trat im Sommer 2010 schließlich die zweite Generation an. Dieser wird zurzeit als der Hoffnungsträger angesehen der das Nutzfahrzeugprogramm zwischen den verschiedenen Marken sichern soll. Unter der Marke Nissan heißt die neue Generation Nissan NV400. Das NV steht im englischen für Nissan Vehicle sowie für Nissan Vehículos in der spanischen Sprache.

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