Gemeinschaftskraftwerk Bremen

Gemeinschaftskraftwerk Bremen

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Gemeinschaftskraftwerk Bremen
Lage
Gemeinschaftskraftwerk Bremen (Bremen)
Gemeinschaftskraftwerk Bremen
Lage in BremenBremen Bremen
Koordinaten 53° 7′ 45,8″ N, 8° 40′ 55,1″ O53.129388.681978Koordinaten: 53° 7′ 45,8″ N, 8° 40′ 55,1″ O
Land Bremen
Daten
Primärenergie Erdgas H
Leistung 444,5 MW
Typ Gasturbine
Dampfturbine
Eigentümer Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG
Betreiber swb Erzeugung GmbH & Co. KG
Projektbeginn 2009
Betriebsaufnahme 2013
Schornsteinhöhe 65 m
Website www.gk-bremen.de
Stand 19. November 2011

Das Gemeinschaftskraftwerk Bremen (GKB) ist ein im Bau befindliches Gas- und Dampfturbinenkraftwerk im Bremer Ortsteil Industriehäfen. Es entsteht auf dem Areal der ArcelorMittal-Stahlwerke in direkter Nachbarschaft zum unmittelbar östlich gelegenen Kraftwerk Mittelsbüren, steht mit diesem allerdings in keinerlei Verbindung.

Nach seiner Ferigstellung soll das Kraftwerk 444,5 Megawatt und 1,3 Milliarden Kilowattstunden[1] Strom produzieren und könnte damit theoretisch den Jahresbedarf von 500.000 Privathaushalten – mehr als Bremen besitzt – decken. Ein Großteil der Energie wird jedoch in das Netz der Deutschen Bahn eingespeist; deren Tochtergesellschaft DB Energie sich vertraglich zur Abnahme einer jährlichen Leistungsscheibe von 165 Megawatt verpflichtet hat. Unter anderem aus diesem Grund bot sich der gewählte Standort an, da dort neben passender Infrastruktur und Erdagsversorgungsleitungen bereits einige der notwendigen elektrotechnischen Einrichtungen wie beispielsweise ein Umrichter und eine so genannte vollstatische Frequenzkupplung vorhanden sind. Diese wandeln den vom GKB erzeugten Strom mit einer Frequenz von 50 Hertz in Bahnstrom mit 16,7 Hertz um. Ein weiterer Umrichter wird noch additional installiert. Darüber hinaus handelt es sich um einen seit langem genehmigten Kraftwerksstandort, so dass keine langwierigen Nutzungsverhandlungen geführt werden mussten.

Der Block des GKB ist äußerst kompakt und wird eine nur sehr kleine Grundfläche haben. Durch die diesem Kraftwerkstyp eigene Doppelnutzung – Gasverbrennung Dampferzeugung mit Hilfe der heißen Abgase des ersten Prozesses – erhält es im thermodynamischen Kreisprozess einen Netto-Wirkungsgrad von 58,29 Prozent und zählt damit zu den effizientesten konventionellen Kraftwerken. Es ist im Kraftwerksmanagement sehr flexibel einsetzbar und Dank kurzer Startzeiten und der Möglichkeit schneller Laständerungen ein ideales Mittellast-Kraftwerk. Mit diesen Eigenschaften soll das GKB als leistungsstarke Ergänzung zu den nicht immer in konstantem Maße bereitstehenden erneuerbaren Energien dienen. Im Vergleich zu anderen Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen emittiert es wesentlich weniger klimaschädliches Kohlenstoffdioxid – nämlich lediglich 360 Gramm pro erzeugter Kilowattstunde. Ein Zellenkühlturm sorgt darüber hinaus dafür, dass das warme Kühlwasser abgekühlt, bevor es wieder dem Kreislauf zugeführt und in die Weser geleitet wird. Es darf nicht wärmer als 30 Grad Celsius sein, um eine zu massive Wesererwärmung zu vermeiden.

Inhaltsverzeichnis

Bauhistorie

Bereits 2004 trat der bremische Energieversorger swb AG mit der DB Energie in Verhandlungen über den Bau eines neuen Kohlekraftwerks in Bremen, um auch weiterhin eine sichere und konstante Einspeisung von Bahnstrom zu gewährleisten. Diese Pläne wurden im August 2007 jedoch aus wirtschaftlichen Gründen verworfen. Ab Anfang 2009 befasste man sich mit Ideen für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk und stellte die Pläne den politisch Verantwortlichen und Ende Januar 2010 auch im Beirat Burglesum vor.

Im März 2011 konstituierte sich als Kooperation mehrerer Partnern die Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG. Gesellschafter sind swb (57,4 %), die Mainova AG (25,1 %), die TOBI Gaskraftwerksbeteiligungs GmbH & Co. KG (15,5 %) sowie DB Energie (2,0 %). Die swb AG hat darüber hinaus die Option, 8,4 Prozent ihrer Anteile an weitere Partner zu vergeben. Innerhalb der Gesellschaft übernahm swb – unter anderem auf Grund der örtlichen Nähe und damit verbundener logistischer Vorteile – die Projektleitung für den mit 30 Monaten kalkulierten Zeitraum der Errichtung und später auch die Betriebsführung. Auf der ersten Sitzung des Konsortialkreis beschloss man am 23. März die Realisierung des Projekts. Generalunternehmer für die Konstruktion der Anlage ist ein Konsortium aus GE Wind Energy GmbH, GE Energy Products France SNC und der Cobra Instalaciones y Servicios S.A..

Inoffizieller Baustart war am 26. 07. 2011, als man begann, 15 Meter lange und 80 Zentimeter dicke Stahlbetonpfähle zu setzen, auf denen das Kraftwerk gründen wird. Insgesamt 1200 diese Pfähle werden mit einer Rate von 20 bis 30 pro Tag verbaut. Am 18. November 2011 erfolgte schließlich die feierlche Grundsteinlegung.[2] [3]

Finanzierung

Logo der Eigentümergesellschaft

Das Investitionsbudget des neuen Kraftwerks beträgt etwa 445 Millionen Euro. Bereits am 23. April 2009 gab der swb-Aufsichtsrat die benötigten finanziellen Mittel zur Projektplanung frei. Die WestLB übernahm die Funktion des Financial Advisor. Sie bereitete den Finanzierungsprozess und die Bankenansprache vor und begleitete diese auch. Am 30. Juni 2011 schloss die GKB die Projektfinanzierung über ein Gesamtvolumen von 337 Millionen Euro erfolgreich ab, als man Verträge mit einem Bankenkonsortium unterzeichnete. Dieses agiert unter Führung der Bremer Landesbank, der Landesbank Baden-Württemberg und der KfW IPEX-Bank; als Mandated Lead Arranger fungieren die Commerzbank, die BayernLB, die DekaBank Deutsche Girozentrale sowie die Landesbank Hessen-Thüringen. Die Vertragskonditionen zeichnen sich vor allem durch eine lange Laufzeit (Bauzeit plus 18 Jahre) aus. Die restlichen Mittel zur Finanzierung (etwa 108 Millionen Euro) erbringen die Gesellschafter in Form von Eigenkapital und Gesellschafterdarlehen. Voraussichtlich wird sich die Europäische Investitionsbank mit einem Gesamtvolumen von bis zu 200 Millionen Euro an der Refinanzierung beteiligen – die Koordinierung dieser Tranche erfolgt durch die Landesbank Baden-Württemberg.

Einzelnachweise

  1. Sylvia Wörmke: „Swb stellt Pläne für neues Gaskraftwerk vor“ auf weser-kurier.de (Weser-Kurier vom 22. Januar 2010. Gefunden am 19. November 2011
  2. Jürgen Hinrichs: „Bau des großen Gas-Kraftwerks beginnt“ im Weser-Kurier, 67. Jahrgang, Nr. 271, 19. November 2011. Gefunden auf weser-kurier.de am 19. November 2011
  3. Viviane Reineking: „Effizienter und flexibler Strom aus Bremen“ auf kreiszeitung.de (Kreiszeitung Syke vom 19. November 2011. Gefunden am 19. November 2011

Weblinks


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