- Georg Christoph von Natzmer
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Georg Christoph von Natzmer (* 16. Oktober 1694 in Rettkewitz; † 27. Januar 1751 in Breslau) war königlich preußischer Generalmajor.
Leben
Georg Christoph von Natzmer war Angehöriger des pommerschen Adelsgeschlechts von Natzmer. Seine Eltern waren Nikolaus Heinrich von Natzmer (1663-1726) und Agnes Adelheid von Pirch (1675-1745). Im Jahre 1731 heiratete er Sophie Margarethe Elisabeth Dietrichs (1707–1782) aus Oschersleben. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor.
1710 trat er beim Regiment du Portail zu Pferde in die preußischen Armee ein. Bis 1713 nahm er am Spanischen Erbfolgekrieg in Frankreich teil. 1712 war er im Rang eines Kornett, 1718 dann Leutnant, 1719 schließlich Rittmeister und Kompaniechef beim Regiment Prinz Gustav von Anhalt zu Pferde (Kürassierregiment Nr. 6). 1732 wurde er Major, erhielt jedoch Ende 1733 für zwei Monate Festungsarrest in Spandau. Im Jahre 1736 zum Oberstleutnant befördert, stand er im Kürassierregiment Graf Geßler Nr. 4, wurde im Folgejahr dortselbst Kommandeur. Dort bekam er den Auftrag, das erste preußische Ulanen-Regiment zu bilden. Er sollte fünf Schwadronen aufstellen, doch erst mit der Thronbesteigung von Friedrich II. kam die Sache voran. 1741 wurde er zum Oberst befördert und Chef des neugebildeten Husarenregiments Nr. 4. Es folgte der Einsatz am Ersten Schlesischen Krieg. Natzmer kam mit 400 Ulanen am 2. Juni 1741 ins Lager vor Strehlen. Im ersten Gefecht am 7. Juni bei Olbendorf stießen sie auf ungarische Husaren, die sich ihnen überlegen zeigten. Obwohl sie sich später noch auszeichnen konnten, wurde die Einheit am 4. Juni 1742 in Husaren umgewandelt. Nach dem Friedensschluss wurden sie in Seydliz einquartiert, wo eine gründliche Ausbildung erfolgte. So schrieb 1748 der Fürst von Dessau über das Regiment „in einem solchen schönen Stande und in einer solchen guten Ordnung sei, wie der Fürst ein Husarenregiment noch nicht gesehen“.
Im zweiten Schlesischen Krieg rückte die Einheit unter Kurt Christoph von Schwerin nach Böhmen vor. Sie deckten 1744 den Rückzug des Generals von Einsiedel aus Prag. Im Januar 1745 vertrieben sie auch die Österreicher aus Oberschlesien. Er konnte sich im Gefecht bei Reich-Hennersdorf auszeichnen, eben so der Schlacht bei Hohenfriedeberg – wo sein Regiment die Pauken der kursächsischen Karabinergarde eroberte – und in der Schlacht bei Soor. 1750 wurde er letztmalig befördert – zum Generalmajor, verstarb jedoch darauffolgenden Jahres.
Wertung
Trotz bemerkenswerter Karriere, bleibt festzuhalten, dass der König mehrfach Anlass zur Maßregelung gegenüber Georg Christoph von Natzmer sah, dieser ihn jedoch darauffolgend anscheinend stets von seinen Qualitäten zu überzeugen wusste.
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Hamburg 1937–1942, Bd. 1, S. 365, Nr. 383
- Bernhard von Poten: Natzmer, George Christoph von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 290 f.
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