- Schlacht bei Hohenfriedeberg
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Schlacht bei Hohenfriedeberg Teil von: Zweiter Schlesischer Krieg
schematische Darstellung der SchlachtDatum 4. Juni 1745 Ort Striegau, Schlesien Ausgang Preußischer Sieg Konfliktparteien Preußen Österreich
SachsenBefehlshaber Friedrich II. Karl Alexander von Lothringen, Johann Adolf II. von Sachsen-Weißenfels Truppenstärke 65.414 Mann
192 Geschütze71.880 Mann
121 GeschützeVerluste 4.700 Tote und Verwundete Sachsen:
2.029 Tote
915 Verwundete
Österreich:
1.821 Tote
2.856 Verwundete
5.655 GefangeneÖsterreichischer Erbfolgekrieg (1740–1748) Europäischer Kriegsschauplatz: Mollwitz* - Chotusitz* - Dettingen - Toulon - Pfaffenhofen - Fontenoy - Hohenfriedberg** - Soor** - Hennersdorf** - Kesselsdorf** - Piacenza - Roucoux - Kap Finisterre 1 - Lauffeld - Kap Finisterre 2
(*) Erster Schlesischer Krieg - (**) Zweiter Schlesischer Krieg
Indischer Kriegsschauplatz: Erster Karnataka-Krieg
Amerikanischer Kriegsschauplatz: King George's War
1. Schlesischer Krieg / 2. Schlesischer Krieg
(1740–1742/1744–1745)Glogau - Baumgarten - Mollwitz – Lesch - Chotusitz – Teltschitz - Pless - Ratibor - Hohenfriedberg – Soor – Hennersdorf - Zittau - Kesselsdorf
Die Schlacht bei Hohenfriedeberg fand am 4. Juni 1745 während des Zweiten Schlesischen Krieges statt.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Nach dem ungünstigen Ausgang des Feldzuges in Böhmen von 1744 beschloss der preußische König Friedrich II., den Gegner in Schlesien zu erwarten. Am 29. Mai 1745 versammelte der König seine Armee bei der Stadt Frankenstein: Es waren 65.000 Mann mit 192 schweren Geschützen. An demselben Tage hatten die Österreicher und Sachsen unter Prinz Karl Alexander von Lothringen und dem Herzog Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels die Grenze über den Landeshuter Pass überschritten: Es waren 72.000 Mann mit 121 Geschützen. Am 3. Juni nachmittags gingen die Österreicher aus dem Gebirge bis auf die Höhen nordöstlich von Hohenfriedeberg vor („Prinz Karl ist erschienen auf Friedbergs Höhn“) und errichteten den Befehlsstand des Prinzen Karl auf dem Galgenberg (späterer Siegeshöhe). Friedrich beschloss, den Gegner überraschend anzugreifen und brach deshalb am 3. Juni gegen 9 Uhr abends aus seinem Lager bei Alt-Jauernick, nordwestlich von Schweidnitz ab, wo die Wachtfeuer zur Täuschung brennen blieben. Um 2 Uhr nachts gab er seine Befehle: Die Armee sollte rechts abmarschieren und die Kavallerie des rechten Flügels sich in Richtung Pilgramshain entwickeln; der rechte Infanterieflügel hatte sich gegenüber der Gule, einer Wiesenniederung südwestlich von Pilgramshain, zu entwickeln. Die Kavallerie des linken Flügels sollte den Aufmarsch des linken Flügels der Infanterie decken.
Verlauf der Schlacht
Der Angriff der Gegner begann um 4 Uhr früh, und Pilgramshain wurde durch die sächsische Armee besetzt; der linke Flügel ihrer Kavallerie marschierte südlich davon auf. Um 5:30 Uhr gingen die Preußen zum Angriff über, und die Kavallerie des Gegners wurde vom Schlachtfeld hinweggefegt. Die 46 Schwadronen des rechten preußischen Flügels unter Feldmarschall Wilhelm Dietrich von Buddenbrock (damals schon 72 Jahre alt) gingen nun gegen die Gule vor, von 15 Bataillonen von links unterstützt, sodass die Sachsen aus Pilgramshain geworfen wurden. Um 7 Uhr war der linke Flügel der österreichisch-sächsischen Armee geschlagen. Inzwischen war ihr rechter Flügel (nur Österreicher) zwischen Günthersdorf und dem Fluss Striegauer Wasser aufmarschiert. Um 6:30 Uhr begann der preußische linke Flügel seinen Aufmarsch, es kam zu heftigen Reiterkämpfen, denen auf preußischer Seite Generalmajor Hans Joachim von Zieten durch sein Eingreifen den Ausschlag gab. Um 8:30 Uhr ging der preußische linke Flügel gegen Günthersdorf-Thomaswaldau zum Angriff vor. Die Preußen erlitten bedeutende Verluste, die Österreicher hielten tapfer stand, bis ihr Regiment Thüngen gegen 9 Uhr zu wanken begann. Daraufhin brach das Dragonerregiment Bayreuth (1.500 Mann) unter General Friedrich Leopold von Geßler und Oberstleutnant Otto Magnus von Schwerin durch eine Lücke in den Reihen der eigenen Infanterie gegen die 20 österreichischen Bataillone vor. Durch diesen Stoß wurden die Gegner völlig überrascht und gänzlich in die Flucht geschlagen. Die Bayreuther machten 2.500 Gefangene und erbeuteten 66 Fahnen bei nur 94 Dragonern eigenen Verlusten. So wurde die Schlacht zugunsten Preußens entschieden.
Nachwirkungen
Die preußischen Verluste betrugen 183 tote oder verwundete Offiziere sowie 4.554 Mann. Erbeutet wurden 76 Fahnen, 7 Standarten und 72 Kanonen. Von den Österreichern waren 1.821 Soldaten getötet, 2.856 verwundet und 5.655 gefangen worden. Die Sachsen verloren 2.029 Mann (Tote, Vermisste und Gefangene) und hatten 915 Verwundete.
Am Nachmittag inspizierte Friedrich der Große die erbeuteten Fahnen und die gefangenen Offiziere auf dem Galgenberg, dem Befehlsstand des flüchtigen österreichischen Kommandanten Karl von Lothringen. Auf dem Schlachtfeld oder im Pavillon „Favorite“ des benachbarten Schlosses Rohnstock, wo er übernachtete, soll Friedrich den bekannten Hohenfriedeberger Marsch komponiert haben. Der Text soll von einem einfachen Soldaten stammen. Gegen diese Legende spricht aber, dass der Marsch das Regiment „Ansbach-Bayreuther“ nennt – dieser Name wurde erst über 20 Jahre nach der Schlacht eingeführt.
Literatur
- Walther Rohdich: Hohenfriedeberg 4. Juni 1745 Sieg im Morgengrauen. Nebel, Eggolsheim 2003. ISBN 3-89555-100-7.
- A. von Freyer: Jauer und das Jauerland/Jawor i Ziemia Jaworska, Jawor 1995.
- Olaf Groehler: Die Kriege Friedrichs II., Berlin 1989.
- G. von Alten: Handbuch für Heer und Flotte, Band IV, Berlin 1912.
Siehe auch
Kategorien:- Schlacht des Österreichischen Erbfolgekriegs
- 1745
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