- Georg Ludwig von Kielmansegg
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Georg Ludwig Graf von Kielmansegg (* 22. August 1705; † 14. Mai 1785 in Hannover) war ein kurfürstlich braunschweigisch-lüneburgischer General der Infanterie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Georg Ludwig Graf von Kielmansegg war der Sohn des am 25. November 1717 in London gestorbenen Oberstallmeisters König Georgs I. von Großbritannien und dessen 1721 als Countess Darlington gegraften Gemahlin, einer geborenen Gräfin Platen-Hallermund. Am 22. August 1705 geboren, blieb er in Hannover im Pageninstitut zurück, als seine Eltern anlässlich der Thronbesteigung Georgs die Kurlande verließen. Später besuchte er die Universität Leyden, wurde 1728 mit seinen Brüdern von Kaiser Karl VI. in den Grafenstand erhoben und im selben Jahre zum Fähnrich im kurhannoverschen Regiment Fußgarde ernannt. Vermutlich wegen der nahen Beziehungen seiner Familie zum Herrscherhaus machte er rasch Karriere. An kriegerischen Ereignissen nahm Georg Ludwig kaum teil, 1734 kämpfte er als Freiwilliger im Feldzug am Rhein und später kurze Zeit im Österreichischen Erbfolgekrieg in den Niederlanden. Durch den Erwerb von Gütern im Lauenburgischen und im Holsteinischen baute er den Besitz seiner Familie bedeutend aus.
Siebenjähriger Krieg
Mehr soldatische Tätigkeit brachte ihm der Siebenjährige Krieg. Sie begann mit der Teilnahme an einer vor Ausbruch des Krieges stattfindenden Entsendung hannoverscher Truppen nach Großbritannien, wo man eine französische Landung befürchtete, doch kehrte er von hier früher als das Expeditionskorps zurück, weil der Konflikt eines seiner Untergebenen mit der bürgerlichen Obrigkeit zu Maidstone ihn mit der öffentlichen Meinung in einen derartigen Gegensatz brachte, dass man ihn abrief.
Als bald darauf, im Frühling 1757, der sechs Jahre währende Kampf im nordwestlichen Deutschland entbrannte, war Graf Kielmansegg einer der älteren Generale bei der alliierten Armee und daher berufen, größere und wichtigere Kommandos zu führen. 1759 wurde er zum Generalmajor ernannt. Wo ihm solche zufielen, bewährte er sich allemal als ein tapferer und pflichttreuer Soldat; wo es aber galt, selbständig aufzutreten und auf eigene Hand Entschlüsse zu fassen, war er nicht immer glücklich. Es zeigte sich dies namentlich, als er, nachdem der braunschweigische General von Imhoff im Juni 1760 die Ohmlinie voreilig aufgegeben hatte, an dessen Stelle getreten war und ihm die Verteidigung von Kassel aufgetragen wurde. Ohne zwingende Notwendigkeit, durch einen zu wörtlich aufgefassten Befehl veranlasst, ging er weit zurück, wurde darauf durch den General von Wangenheim ersetzt und erhielt ein weniger wichtiges Kommando. Wenn ferner die Verluste, welche der Ausfall aus Münster am 30. August 1761 im Gefolge hatten[1], nicht mit Unrecht Kielmansegg's Anordnungen zu Schuld geschrieben werden, so ist die ihm nebst Luckner zur Last gelegte mangelhafte Ausbeutung der bei Wilhelmsthal am 24. Juni 1762 erfochtenen Erfolge nicht lediglich von ihm zu verantworten, da er unter des General von Spörckens Befehlen stand.
Den meisten Ruhm brachte ihm die erfolgreiche Verteidigung der Stadt Münster gegen die Angriffe des Marquis d’Armentières im Oktober 1758 und am 1. August 1759 sein Verhalten im Gefecht bei Gohfeld, wo der Erbprinz von Braunschweig am gleichen Tag, an welchem sein Onkel, Herzog Ferdinand, den glänzenden Sieg in der Schlacht bei Minden erfocht, die Franzosen schlug. „Das vorzüglichste Lob gebührt dem General-Lieutenant Graf Kielmansegg“, berichtet der Neffe dem Onkel. Letzterer selbst schreibt an Lord Holdernesse, dass Kielmansegg sich im Treffen bei Korbach am 10. Juli 1760 sehr ausgezeichnet hat und rühmt die „nur erdenkliche Tapferkeit und den unübertrefflichen Eifer“, welche er beim Angriff auf Duderstadt am 2. und 3. Januar 1761 an den Tag gelegt habe.
Nachkriegszeit
Nach Friedensschluss erhielt Graf von Kielmansegg das damals wichtige Kommando der Festung Stade und am 19. Juni 1776 die erbetene Dienstentlassung.
Einzelnachweise
- ↑ Johann Friedrich Seyfart: Plan der Action welche den 30. Aug. 1761 zwischen einem Königlich Französischen und einem Aliirten Hanöverischen Corps bey Schaapdetten und Bossensel ohnweit Münster vorgefallen. Teilkol. Kupfer-Karte, 19×27,8 cm. Mit Legende. In: J.F. S. Geschichte des seit 1756 in Deutschland und dessen angrenzenden Ländern geführten Krieges [...], Frankfurt und Leipzig, 1758-1765.
Literatur
- G. W. v. Düring: Geschichte des Schaumburg-Lippe-Bückeburgischen Karabinier- und Jäger-Korps. Berlin, Posen und Bromberg 1828. – Zur Erinnerung an den Herrn von Monkewitz von H. F. Froriep, Bückeburg 1789 (in der Bibliothek des Gymnasiums zu Bückeburg).
- C. v. Decker, F. v. Ciriacy, L. Blessson: Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges. Berlin, Posen und Bromberg 1828.
- Bernhard von Poten: Kielmansegg, Georg Ludwig Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 718 f.
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