Georg von Schönenberg

Georg von Schönenberg
Wappenstein Bischofs Georg von Schönenberg am Bischofshof in Ladenburg, heutiges Lobdengau-Museum (das Familienwappen ist das Schild mit den 3 Kreuzen).
Familienwappen des Bischofs, aus der „Wormatiensis Chronici“, von Georg Helwich, 1614
Georgsaltar im Wormser Dom (1590), Grabstätte von Bischof Georg von Schönenberg
Wormser Taler von 1588, mit dem Wappen Bischof Georgs von Schönenberg

Georg von Schönenberg, oft auch Schönenburg (* 1530 auf Burg Hartelstein bei Schwirzheim[1]; † 11. August 1595 in Speyer) war von 1580 bis 1595 Fürstbischof von Worms.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Er war der Sohn des Landadeligen Johann von Schönenberg, Amtmann zu Kyllburg und Schöneck und dessen Gattin Elisabeth Weiher zu Nickenich,[2] die auf Burg Hartelstein in der Eifel lebten.[3]

Georg von Schönenberg studierte 1543 in Heidelberg, 1546 zu Freiburg im Breisgau. Er wurde 1553 Domherr in Mainz und avancierte dort 1564 zum Domdekan sowie zum Propst von Liebfrauen. Seit 1557 amtierte Schönenberg überdies als Dompropst in Worms.

Am 22. August 1580 wählte man ihn zum Bischof von Worms, 1582 auch zum Mainzer Dompropst. Die Bischofsweihe erhielt er am 2. April 1583 durch Weihbischof Stephan Weber (1539–1622) von Mainz, in der dortigen Kirche St. Gangolph.[4][5][6]

Bischof Georg vertrat entschieden die Positionen der katholischen Kirche und befand sich deshalb in ständigen Streitigkeiten mit den protestantischen Ständen der Kurpfalz und der Stadt Worms. Er residierte daher auch überwiegend außerhalb der Stadt, in seinem Landschloss zu Dirmstein.[7] 1594 verfasste der Bischof eine diesbezügliche Beschwerdeschrift an den Regensburger Reichstag; einer der Hauptklagepunkte war die nach wie vor andauernde Okkupation des Wormser Cyriakusstiftes durch den Pfälzer Kurfürsten. Der Oberhirte zog viele Kleriker in sein Bistum, die ihre Ausbildung am renommierten Collegium Germanicum in Rom erhalten hatten.

Georg von Schönenberg starb überraschend am 11. August 1595 in Speyer, wo er sich als Vertreter Kaiser Rudolf II. für den dorthin ausgeschriebenen Reichsdeputationstag aufhielt. Seine Leiche wurde feierlich in den Wormser Dom überführt und am 15. August in der dortigen St. Georgs-Kapelle beigesetzt, die auch den gleichnamigen Grabaltar des Bischofs birgt.[8] Diesen Altar hatte Georg von Schönenberg 1590 seinem Namenspatron errichten lassen und auch selbst geweiht; er trägt seine Widmungsinschrift.[9][10] Auch im Mainzer Dom errichtete man dem Wormser Bischof und dortigen Dompropst ein prachtvolles Denkmal.

Schönenberg ist numismatisch bedeutsam, da er während seiner Regierungszeit als Wormser Fürstbischof, in seiner Münze zu Neuleiningen, viele unterschiedliche Geldstücke prägen ließ.[11]

Er war 1588 auch Taufpate des späteren Mainzer Diözesanhistorikers Georg Helwich (1588-1632) aus Osthofen, dessen Vater als Mainzer Dompropsteiamtmann fungierte.[12]

Georg Schönenbergs älterer Bruder Johann von Schönenberg war von 1581 bis 1599 Erzbischof und Kurfürst von Trier. [13]

Sein Neffe (Sohn seiner Schwester Anna), Philipp II. Kratz von Scharfenstein, Dompropst zu Mainz und erwählter Bischof von Worms, verstarb am 13. Juli 1604, in Mainz, noch vor seinem Amtsantritt.[14][15] Sein Herz wurde an der Grabstätte des Onkels, vor dem Georgsaltar im Wormser Dom beigesetzt, der Leib im Dom zu Mainz.[16]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Quelle zum Geburtsort: "Germania Sacra", Max-Planck-Institut für Deutsche Geschichte, 1929, Seite 157
  2. Zu den Eltern Johann von Schönenberg und Elisabeth Weiher zu Nickenich
  3. Zur Burg Hartelstein
  4. Quelle zur Bischofsweihe
  5. Zur St. Gangolph Kirche Mainz
  6. Zu Weihbischof Stephan Weber
  7. Quelle zur Residenz des Bischofs in Dirmstein
  8. Zur Überführung der Leiche aus Speyer in den Wormser Dom
  9. Der Wormser Georgsaltar, gestiftet von Bischof Georg von Schönenberg
  10. Widmungsinschrift des Bischofs am Wormser Georgsaltar
  11. Zur bischöflichen Münzprägung in Neuleingen
  12. Zur Patenschaft bei Georg Helwich
  13. Zur Verwandtschaft der beiden Bischöfe
  14. Zum Neffen des Bischofs Georg von Schönenberg
  15. Zur Verwandtschaft Schönenberg – Kratz von Scharfenstein
  16. Zur Herzbestattung des Neffen an der Seite seines Onkels im Wormser Dom


Vorgänger Amt Nachfolger
Theoderich II. von Pettendorf Bischof von Worms
1580–1595
Philipp I. von Rothenstein

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