- Osthofen
-
Wappen Deutschlandkarte 49.7077777777788.328888888888989Koordinaten: 49° 42′ N, 8° 20′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Alzey-Worms Höhe: 89 m ü. NN Fläche: 18,63 km² Einwohner: 8.312 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 446 Einwohner je km² Postleitzahl: 67574 Vorwahl: 06242 Kfz-Kennzeichen: AZ Gemeindeschlüssel: 07 3 31 055 Adresse der
Stadtverwaltung:Am Schneller 3
67574 OsthofenWebpräsenz: Bürgermeister: Bernd Müller (SPD) Lage der Stadt Osthofen im Landkreis Alzey-Worms Osthofen ist eine verbandsfreie Stadt inmitten des Wonnegau im rheinland-pfälzischen Landkreis Alzey-Worms. Osthofen wurde am 24. Oktober 1970 zur Stadt erhoben.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Durch archäologische Funde konnte belegt werden, dass die Osthofener Gemarkung am Seebach schon mindestens vor vier Jahrtausenden besiedelt war. Der heutige Ort wurde im Lorscher Codex in einer auf 784 datierten Urkunde als Ostowa erstmals erwähnt. Vermutlich handelt es sich bei Osthofen um eine vom heute eingemeindeten Mühlheim (Osthofen) bzw. von der einstigen merowingischen Königspfalz in Worms-Neuhausen ausgehende Gründung.
Auf dem Osthofener Goldberg wurde möglicherweise schon im 6. Jahrhundert eine Remigiuskapelle errichtet. Hier befand sich der erste größere Gutshof, der sich bis 1195 zur kaiserlichen Burg entwickelte. In Mühlheim erbaute 1215 der Templerorden ebenfalls eine Burg.
Von 1933 bis 1934 befand sich ein Konzentrationslager in Osthofen, das KZ Osthofen, Schauplatz von Anna Seghers Roman Das siebte Kreuz.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Osthofen besteht aus 24 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[3]
SPD CDU ödp FWG Gesamt 2009 11 7 1 5 24 Sitze 2004 11 8 - 5 24 Sitze Bürgermeister
- Wendelin Best (1822–1831)
- Johann Weißheimer II. (1831–1843)
- Georg Friedrich Knierim I.(1843-1850)
- Peter Berger (1851-1853)
- Friedrich Knierim I. (1853-1862)
- Nikolaus Nagel (1862-1864)
- Georg Friedrich Best II. (1864-1867)
- Jakob Beckenbach (1867-1870)
- Johann Rißler III. (1870-1883)
- Simon Friedrich Schill (1883-1892)
- Johann Rißler III. (1892-1897)
- Georg Jakob Konrad (1897-1912)
- Wilhelm Schmitt(1912-1923)
- Carl Brenner (1924-1933)
- Dr.Wilhelm Fuhrländer (1933-1935)
- Dr.Kurt Mildner (1935-1944)
- Heinrich Hundsdorf (1944-1945) (kommissarisch)
- Heinrich Rhein (1945-1946)
- Ludwig Knobloch (1946-1948)
- Walter Aßmann (1948-1956)
- Albert Fischer (1956-1972)
- Günter Metzler (1973–1987)
- Klaus Hagemann (1987–1994)
- Bernd Müller (1994–heute)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die evangelische Bergkirche geht vermutlich auf eine aus dem 6. Jhd. stammende Remigiuskapelle zurück, neben der sich ein im Lauf der Geschichte zur Burg befestigter Gutshof ansiedelte. Die heutige Bergkirche ging aus Burg und Kapelle hervor, wobei der Kirchturm vermutlich auf den Fundamenten des Bergfrieds steht. Die Kirche wurde mehrfach umgebaut und erhielt ihre heutige Gestalt nach einem Brand im 19. Jahrhundert. Der Bergfriedhof wird seit 1648 durchgehend belegt.
- Die katholische Johanniskirche hat ihren Ursprung in einem Tempel des Johanniterordens, ging 1713 an die kath. Kirchengemeinde über, die das Gebäude 1792 entscheidend umbaute. Der Altar der Kirche befand sich ursprünglich in der Wormser Karmeliterkirche.
- Das Rathaus wurde 1902 als Finanzamt erbaut.
- Das Alte Rathaus wurde 1739 als zweites Rathaus des Ortes erbaut.
- In der so genannte Kleinen Kirche, die direkt an das Alte Rathaus anschließt, gingen Bauteile des ersten Rathauses von 1581 auf.
- Das Wasserwerk von 1906 hat eine markante Fassade mit Stilelementen des Jugendstil und des Neobarock.
- Der jüdische Friedhof an der Mettenheimer Chaussee wurde 1832 angelegt und erinnert an die jüdische Gemeinde des Ortes.
- An das 1933/34 von den Nationalsozialisten betriebene KZ Osthofen erinnert eine Gedenkstätte.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Osthofen
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit 1949 findet in Osthofen das jährliche Wonnegauer Winzerfest statt. Zu den Höhepunkten der mehrtägigen Veranstaltung zählen die Krönung der Wonnegauer Weinkönigin sowie die traditionelle Montagsweinprobe.
Wirtschaft und Infrastruktur
Osthofen ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[4]
Öffentliche Einrichtungen
Den Vereinen und Schulen Osthofens und der Umgebung steht die Turnhalle Wonnegau-Halle zur Verfügung. Die Halle wird außerdem auch mit dem angrenzenden Platz für Großveranstaltungen genutzt.
Weinbau
Osthofen gehört zum „Weinbaubereich Wonnegau“ im Anbaugebiet Rheinhessen. In der Stadt sind 35 Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 465 Hektar. Etwa 68 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007). Im Jahre 1979 waren noch 116 Betriebe tätig, die damalige Rebfläche betrug 429 Hektar.[4]
Unternehmen
Osthofen ist Sitz der Hauptverwaltung der Mälzerei GlobalMalt.
Verkehr
Osthofen verfügt über einen Bahnhof mit einem Anschluss an die Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen. Früher gab es auch noch Anschlüsse an die Strecken Altrheinbahn (heute noch Güterverkehr bis Worms-Rheindürkheim), Gickelche und Bahnstrecke Osthofen–Gau Odernheim. Gickelche und Bahnstrecke Osthofen–Gau Odernheim sind in der Zwischenzeit bereits abgebrochen.
In der Nähe befindet sich auch ein Autobahnanschluss zur A 61 sowie in Richtung Rhein zur Bundesstraße 9.
Personen
Söhne und Töchter der Stadt
- Georg Helwich (1588-1632); Domvikar und früher Historiker des Erzbistums Mainz
- Johann Weißheimer II. (*1797, †1883 in Osthofen)
- Oberbaudirektor Friedrich August von Pauli (*1802, †1883 in Bad Kissingen)
- Wendelin Weißheimer (*26. Februar 1838, † 10. Juni 1910 in Nürnberg)
- Franz Best (*12. Oktober 1853;† 16. Oktober 1939), hessischer liberaler Landtagsabgeordneter
- Karl d’Angelo (* 1890; † 1945), Leiter des KZ Osthofen, Schutzhaftlagerführer des KZ Dachau, Polizeidirektor in Cuxhaven und Heilbronn.
- Christian Filips (*22. November 1981)
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Professor Friedrich Magnus Schwerd (*1792 in Alzey, †1871 in Speyer)
- Klaus Hagemann ehem. Bürgermeister und seit 1994 SPD-Bundestagsabgeordneter
Literatur
- Brigitte Kazenwadel-Drews: Osthofen – Ein Rundgang durch die Geschichte. Heidelberg 2006.
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 204 (PDF)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
Weblinks
Commons: Osthofen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Alzey-WormsAlbig | Alsheim | Alzey | Armsheim | Bechenheim | Bechtheim | Bechtolsheim | Bermersheim | Bermersheim vor der Höhe | Biebelnheim | Bornheim | Dintesheim | Dittelsheim-Heßloch | Eckelsheim | Eich | Ensheim | Eppelsheim | Erbes-Büdesheim | Esselborn | Flomborn | Flonheim | Flörsheim-Dalsheim | Framersheim | Freimersheim | Frettenheim | Gabsheim | Gau-Bickelheim | Gau-Heppenheim | Gau-Odernheim | Gau-Weinheim | Gimbsheim | Gumbsheim | Gundersheim | Gundheim | Hamm am Rhein | Hangen-Weisheim | Hochborn | Hohen-Sülzen | Kettenheim | Lonsheim | Mauchenheim | Mettenheim | Mölsheim | Monsheim | Monzernheim | Mörstadt | Nack | Nieder-Wiesen | Ober-Flörsheim | Offenheim | Offstein | Osthofen | Partenheim | Saulheim | Schornsheim | Siefersheim | Spiesheim | Stein-Bockenheim | Sulzheim | Udenheim | Vendersheim | Wachenheim | Wahlheim | Wallertheim | Wendelsheim | Westhofen | Wöllstein | Wonsheim | Wörrstadt
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Osthofen — Osthofen … Wikipedia
Osthofen — L hôtel de ville … Wikipédia en Français
Osthofen — Osthofen, vormals kurpfälzischer Flecken, 1/2 Stunde vom Rhein, im Kreise Worms der großherzoglich hessischen Provinz Rheinhessen, Station der Hessischen Ludwigsbahn (Mainz Worms); 2 evangelische u. katholische Kirche, Weinbau; 3000 Ew … Pierer's Universal-Lexikon
Osthofen — Osthofen, Flecken in der hess. Provinz Rheinhessen, Kreis Worms, unweit des Rheins, Knotenpunkt der preußisch hess. Staatsbahnlinien Mainz Worms, O. Guntersblum u.a., hat zwei evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Amtsgericht, bedeutende… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Osthofen — Osthofen, Marktflecken in der hess. Prov. Rheinhessen, am Seebach, (1905) 3707 E., Amtsgericht … Kleines Konversations-Lexikon
Osthofen — Ọsthofen, Stadt im Landkreis Alzey Worms, Rheinland Pfalz, im Oberrheinischen Tiefland, 8 100 Einwohner; Weinbau; Malzfabrik, Herstellung diätetischer Produkte. Stadtbild: Evangelische Bergkirche (ursprünglich 11 … Universal-Lexikon
Osthofen — Original name in latin Osthofen Name in other language Osthofen State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 49.70382 latitude 8.32419 altitude 99 Population 8758 Date 2012 09 06 … Cities with a population over 1000 database
Osthofen (camp de concentration) — 49° 42′ 28″ N 8° 19′ 33″ E / 49.7079, 8.32578 Le … Wikipédia en Français
Bahnstrecke Osthofen–Rheindürkheim–Guntersblum — Osthofen–Guntersblum Kursbuchstrecke: zuletzt 274c Streckennummer (DB): 3572 Streckenlänge: 18,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legende … Deutsch Wikipedia
Bahnstrecke Osthofen–Westhofen — Osthofen–Westhofen Streckenlänge: 6,1 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legende … Deutsch Wikipedia