- Neuleiningen
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Wappen Deutschlandkarte 49.5419444444448.1394444444445300Koordinaten: 49° 33′ N, 8° 8′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Dürkheim Verbandsgemeinde: Grünstadt-Land Höhe: 300 m ü. NN Fläche: 9,07 km² Einwohner: 834 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner je km² Postleitzahl: 67271 Vorwahlen: 06351, 06356, 06359 Kfz-Kennzeichen: DÜW Gemeindeschlüssel: 07 3 32 038 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Industriestraße 11
67269 GrünstadtWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Franz Adam (CDU) Lage der Ortsgemeinde Neuleiningen im Landkreis Bad Dürkheim Neuleiningen ist eine Ortsgemeinde im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim und liegt im Nordwesten der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. Sie gehört der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land an. Neuleiningen ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.[2]
Inhaltsverzeichnis
Lage
Auf einem Vorberg nahe dem nördlichen Ende der Haardt (Pfalz) gruppiert sich Neuleiningen in etwa 300 m Höhe um die gleichnamige Burg. Südwestlich und westlich erstreckt sich der Pfälzerwald, nordwestlich das Nordpfälzer Bergland, nach Osten breitet sich hinter den Rebenhügeln des Leiningerlandes die Oberrheinische Tiefebene aus.
Der Weiler Neuleiningen-Tal liegt südlich des Hauptortes im Tal des Eckbachs auf 183 m Höhe.
Geschichte
Der Ortsname leitet sich - wie beim wenige Kilometer entfernten Altleiningen - vom Adelsgeschlecht der Leininger ab, denen vormals das Leiningerland gehörte und die auch im 13. Jahrhundert die Burg errichtet haben. Um diese herum setzte schon bald, indem sich Bürger ansiedelten, die Entstehung und Entwicklung des Ortes ein. Dieser gehörte bis 1969 zum (erloschenen) Landkreis Frankenthal.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Neuleiningen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt in einer Verhältniswahl wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU FWG Gesamt 2009 1 8 3 12 Sitze 2004 1 9 2 12 Sitze Wappen
Das Wappen der Gemeinde ist schrägrechts geteilt: Rechts unten in hellblauem Feld, von sechs goldenen Kreuzchen umgeben und rot bewehrt und bezungt, der nach rechts gewendete silberne leiningische Adler, links oben in schwarzem Feld, von zehn goldenen Kreuzchen umgeben und mit dem Bart schräg nach rechts oben zeigend, der silberne Schlüssel des Fürstbistums Worms.
Kultur
Sehenswürdigkeiten
Die Geschichte vieler Bauwerke reicht bis ins Mittelalter zurück.
- Burg Neuleiningen
Die Burg Neuleiningen hat typologisch die französischen Burgen des sog. „Kastelltyps“ der Ile de France zum Vorbild. Sie wurde unter Graf Friedrich III. von Leiningen-Dagsburg in den 1240er Jahren erbaut und zählt damit zu den frühesten Kastellburgen auf deutschem Boden. Vom Aussichtsturm der Burg hat man eine hervorragende Sicht auf die Rheinebene im Osten sowie die Berge des Pfälzerwaldes im Westen. Zu sehen sind die Dörfer Sausenheim und Kleinkarlbach unterhalb Neuleiningens. Bei gutem Wetter sind auch Ludwigshafen am Rhein, Mannheim, der Odenwald und sogar startende Flugzeuge auf dem Frankfurter Flughafen zu erkennen.
- Stadtbefestigung
Die Stadtbefestigung mit ihren vier Türmen wurde im Anschluss an die Burg errichtet und entstammt ebenfalls noch dem 13. Jahrhundert. Sie wurde im 15. Jahrhundert erneuert und ausgebaut. Von den vormals drei Stadttoren ist nur noch das westliche aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhalten.
- Nikolauskirche
Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde im 13. Jahrhundert als Burgkapelle zeitgleich mit der Burg erbaut. Sie wird auch Wallfahrtskirche der Gnadenmutter zu Neuleiningen genannt. Das Gnadenbild zum Fest Mariä Geburt am 8. September ist eine gotische Marienstatue mit Kind in einer Mandorla. Im 15. Jahrhundert wurde der Chor erweitert und der Turm angefügt. Der einschiffige Innenraum ist nach mehreren Restaurierungen stark verändert. Neben einer barocken Statue des heiligen Nikolaus mit segnender Hand beherbergt die Kirche noch mehrere spätgotische Holzskulpturen.
- Pfarrhaus
Als Pfarrhaus dient der ehemalige Wachenheimer Hof (1561, stark verändert), das Wohnhaus der ehemaligen Burgverwalter, der Herren von Wachenheim (Pfrimm). Der Komplex gehörte zur Vorburg der Burg Neuleiningen.
- Rathaus
Das Rathaus (Mittelgasse) gehörte ebenso wie die angegliederte Kirche im 14./15. Jahrhundert zum Karmeliterkloster Zum Heiligen Kreuz, das in der Reformation aufgehoben wurde. 1902 erwarb die Gemeinde den Komplex und baute ihn so um, wie er sich heute darstellt. Seit 1957 ist die Kirche, die 1555–82 lutherisch und danach bis 1902 Synagoge war, wieder in evangelischem Eigentum.
- Fachwerkhäuser
Gut erhaltene Fachwerkhäuser (16./17. Jahrhundert), z. T. mit Erker, prägen die engen Gassen des Ortskerns, insbesondere die parallel verlaufenden Bebauungen der Ober-, Mittel- und Untergasse.
- Löwenskulptur
Die auf einer Säule stehende Löwenskulptur am Marktbrunnen (Mittelgasse) aus dem Jahre 1782 trug früher die so genannte Fasseiche (ein amtliches Eichgefäß für Weinfässer) und heute das Wappen der Fürstbischöfe von Worms.
- Marktbrunnen
Unterhalb des Marktbrunnens ist in der Untergasse der Spülbrunnen erhalten. Er fing das in den Marktbrunnen ausgegossene Brauchwasser, das sich noch zum Spülen von Weinfässern eignete, in einem Becken auf.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Neuleiningen
Gastronomie
Der Gewölbekeller der Burg ist zur Burgschänke ausgebaut, der Burg benachbart liegt die Alte Pfarrey, die heute ebenso ein Feinschmeckerrestaurant ist wie Liz’ Stuben am Ortsrand.
Flugsport
Auf einer Anhöhe des Ortes befindet sich das Modellfluggelände der Abteilung Modellflug des Luftfahrtvereins Grünstadt und Umgebung e. V.
regelmäßige Veranstaltungen
- Frühjahr
- Seit über 400 Jahren wird am so genannten Sonntag letare, 3 Wochen vor Ostern, die Winterverbrennung im Ortskern gefeiert.
- Sommer
- Der Neuleininger Burgsommer, eine Konzertreihe im Neuleininger Burghof, findet seit einigen Jahren an 5 Wochenenden im Juni/Juli statt.
- Ende Juli wird von den ansässigen Weingütern im Burghof außerdem das Burg-Weinfest veranstaltet.
- Herbst
- Weinkerwe am 4. September-Wochenende, zeitgleich der Herbstmarkt im Burghof.
- Winter
- Seit 1990 wird am 1. und 2. Advent-Wochenende im Ortskern der Neuleininger Weihnachtsmarkt veranstaltet, der zu den bekanntesten Märkten der Region gehört.
Wirtschaft
Weinbau
Der Weinbau ist vor dem Tourismus der Hauptwirtschaftszweig des Ortes. Die Weinberge liegen im Osten der Gemeinde zur Rheinebene hin. Die Neigung der Hänge zur Morgensonne hat zwei Vorteile: Der Boden erwärmt sich früh nach der Abkühlung während der Nacht, und kältere Luftmassen können rasch in die Ebene abfließen, so dass es im Frühjahr nicht zu Spätfrösten kommt, welche die frischen Triebe schädigen.
Der Weinbau in Neuleiningen hat Tradition. Im Ort gibt es mehrere Weingüter, deren Existenz bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Sie bauen sowohl Weißweine (Riesling, Chardonnay, Weißburgunder, Müller-Thurgau) als auch Rotweine (Spätburgunder, Dornfelder, Schwarzriesling, St. Laurent, Blauer Portugieser, Cabernet Sauvignon) an. Einige Weine reifen im Barriquefass. Kleinere Flächen werden auch mit neuen Rebsorten bestockt. Im Herbst wird auf den Weingütern Federweißer angeboten, zu Weihnachten Glühwein aus eigener Produktion.
Weblinks
Commons: Neuleiningen – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienQuellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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