- Gerd Peters (Mediziner)
-
Gerd Peters (* 8. Mai 1906 in Bonn; † 14. März 1987 in München) war ein deutscher Neuropathologe und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Peters begann seine Schullaufbahn in Bonn, die er 1925 am Deutschen Kolleg in Godesberg fortsetzte und 1926 beendete. Danach absolvierte Peters ein Studium der Medizin an den Universität Bonn, das er 1931 mit dem Staatsexamen abschloss.[1] Peters promovierte 1931 mit der Dissertation: Ueber die Wirkung der Röntgenstrahlen auf Mikroorganismen zum Dr. med.
Seine Voluntärszeit absolvierte er zunächst am Hygienischen Institut in Bonn und danach am Krankenhaus Solingen. Danach war er als Assistenzarzt am Krankenhaus Uerdingen, von Anfang Oktober 1932 bis Ende September 1933 am Pathologischen Institut Bonn und anschließend bis Ende Juni 1934 an der Psychiatrischen und Nervenklinik Bonn. Danach wechselte Peters nach München, wo er am Hirnpathologischen Institut der Universität München beschäftigt war.[1] Peters habilitierte sich 1938 in München im Bereich Psychiatrie und Neurologie mit der Schrift Anatomisch-pathologische Bemerkungen zur Frage der Schizophrenie.[2]
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Peters zur Wehrmacht einberufen. Dort erreichte er den Rang eines Stabsarztes der Reserve und wurde mit dem Kriegsverdienstkreuz II. Klasse ausgezeichnet.[1] Zunächst war Peters unter Franz Büchner am Institut für Luftfahrtmedizinische Pathologie des Reichsluftfahrtministeriums tätig und wechselte 1942 an dessen Außenabteilung für Gehirnforschung nach Berlin-Buch. Dort forschte er zur Unterkühlung. Peters nahm an der Tagung über „Ärztliche Fragen bei Seenot und Wintertod“ am 26. und 27. Oktober 1942 teil, wo auch über die „Unterkühlungsversuche“ im KZ Dachau referiert wurde.[3]
Nach Kriegsende wurde er Ende 1947 in einem Entnazifizierungsverfahren als Entlasteter eingestuft.[1] Peters gehörte 1948 dem Wissenschaftlichen Beirat des Bundes hirnverletzter Kriegsopfer an. Im selben Jahr wurde Peters außerplanmäßiger und 1952 außerordentlicher Professor. Ab 1952 leitete er als Direktor zusätzlich das Institut für Neuropathologie an der Universität Bonn und ab 1956 in Personalunion die Rheinische Landesklinik für Hirnverletzte in Bonn. Von 1961 bis 1974 leitete Peters das Münchner Max-Planck-Instituts für Psychiatrie.[3] Peters gehörte der Gelehrtenakademie Leopoldina sowie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften an und war Verfasser zahlreicher Schriften zur Psychiatrie, Neuropathologie und Neurologie. [2]
Zugehörigkeit zu NS-Organisationen
Peters trat 1938 der NSDAP bei und war 1934 kurzzeitig Mitglied der SA. Peters gehörte auch ab 1936 dem Reichsluftschutzbund und ab 1938 dem NS-Ärztebund (NSDÄB), dem NS-Dozentenbund (NSDDB) und dem NS-Fliegerkorps (NSFK) an. Beim NSFK erreichte er den Rang eines Sanitätssturmführers.[1]
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Ralf Forsbach: Die Medizinische Fakultät der Universität Bonn im „Dritten Reich“, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2006. ISBN 978-3-486-57989-5.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Ralf Forsbach: Die Medizinische Fakultät der Universität Bonn im „Dritten Reich“, München 2006, S. 196f.
- ↑ a b Gerd Peters: Schizophrenie – Eine körperliche Erkrankung. In: Psychologie Heute, Ausgabe September 1974, S. 20.
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 454f.
Kategorien:- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Bonn)
- Psychiater
- Neurologe
- NSDAP-Mitglied
- SA-Mitglied
- NSFK-Mitglied
- Militärperson im Nationalsozialismus
- Mitglied der Leopoldina
- Deutscher
- Geboren 1906
- Gestorben 1987
- Mann
Wikimedia Foundation.