- Geschwitz
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Geschwitz war ein Dorf in der Amtshauptmannschaft Leipzig, das seit 1924 Ortsteil von Rötha war und 1952 dem Braunkohlenabbau zu Opfer fiel. Die Fläche ist inzwischen rekultiviert.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Ortstypik
Geschwitz befand sich etwa 1 km nördlich von Rötha in leichter Hanglage an der Ostseite der Pleißenaue. Seine Nachbarorte waren von Norden im Uhrzeigersinn Rüben, Muckern, Rötha, das Vorwerk Podschütz (ab 1839 Ortsteil von Rötha), Böhlen, Zeschwitz und Stöhna.
Geschwitz war ein Bauerndorf mit der Struktur eines in Nord-Süd-Richtung verlaufenden doppelten Sackgassendorfes mit Zugang in der Mitte und zirka 20 Höfen.
Verkehr
Am östlichen Rand der Pleißenaue und unmittelbar östlich von Geschwitz vorbei verlief seit dem Mittelalter die Handelsstraße Via Imperii. Später nutzte die Poststraße Leipzig–Altenburg die gleiche Route. Mit der Verlegung auf die hochwassersicherere Trasse über Magdeborn um 1818 (später F 95) verlor Geschwitz den Anschluss an das Fernstraßennetz.
1913 wurde die Bahnstrecke Böhlen–Espenhain eröffnet. Der Bahnhof Rötha dieser Strecke lag zwischen Rötha und Geschwitz etwa 500 Meter vom Dorf entfernt.
Geschichte
1378 wurde Geschwitz erstmals als Geswicz erwähnt, 1445 existierte in dem Ort ein Rittersitz, aber schon 1551 übte die Grundherrschaft über das Dorf das Rittergut Rötha aus. Das blieb so bis zur Sächsischen Landgemeindeordnung von 1838, nach der die Dörfer ihre Eigenverwaltung erhielten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Geschwitz 142 Einwohner.
Heinrich Freiherr von Friesen führte in den 1870er-Jahren in Rötha den exzessiven Obstanbau ein. So entstanden auf den Feldfluren östlich von Geschwitz große Apfelplantagen und Baumschulen.
Ab etwa dem Beginn des 20. Jahrhunderts näherten sich durch Bautätigkeit Geschwitz und Rötha immer mehr einander an. 1924 wurde Geschwitz schließlich nach Rötha eingemeindet. Die Bevölkerungszahl von Geschwitz belief sich dabei auf knapp 300 Einwohner. Kirchlich hatte Geschwitz schon immer nach Rötha gehört.
Anfang der 1950er-Jahre erreichte der Tagebau Espenhain die Geschwitzer Flur. Das Dorf wurde devastiert und überbaggert. Die meisten Einwohner kamen in Rötha unter. Die ausgekohlten Flächen wurden rekultiviert. Über das ehemalige Gelände von Geschwitz verläuft jetzt die Bundesstraße 95. Der wegen des Tagebaus verlegte Bach Gösel quert ebenfalls das ehemalige Geschwitz.
Ein Gedenkstein etwa an der Stelle des ehemaligen Ortseingangs und ein Straßenname in Rötha erinnern an Geschwitz.
Weblinks
- Geschwitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Geschwitz. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band, Zwickau 1816, S. 114.
- Die Geschichte von Rötha auf Roetha-Info.net
51.2093812.40815Koordinaten: 51° 12′ 34″ N, 12° 24′ 29″ OKategorien:- Wüstung in Sachsen
- Rötha
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