- Heinrich von Friesen-Rötha
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Friedrich Otto Heinrich Freiherr von Friesen-Rötha (* 23. Mai 1831 in Dresden; † 5. Oktober 1910 in Rötha) war Majoratsherr und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
Friesen war der Sohn des Shakespeare-Forschers Hermann Freiherr von Friesen (1802–1882) auf Trachenau und besuchte die Fürstenschule St. Afra bei Meißen. Er diente vom 1. April 1850 bis 1. Juli 1871 in dem Königlich Sächsischen 1. Reiter-Regiment, später 1. Ulanen-Regiment Nr. 17. Von 1861 bis 1866 war er Divisionsadjutant der Reiterei. Er nahm an den Kriegen 1866 und 1870/71 teil. Friesen wurde ausgezeichnet mit dem Militär-Sankt-Heinrichs-Orden, dem Verdienst-Orden mit den Schwertern, dem Eisernen Kreuz und der Österreichischen Eisernen Krone. Ab 1871 bewirtschaftete er die Majoratsherrschaft Rötha, wo er eine Musteranstalt für Obstbau und dessen Verwertung errichtete. Weiter war er Verfasser mehrerer militärischer und politischer Broschüren.
Friesen-Rötha war seit 1880 Vorsitzender des Konservativen Landesvereins im Königreich Sachsen und von 1883 bis 1892 durch königliche Ernennung Mitglied der I. Kammer des Sächsischen Landtags. Er betrieb unter anderem die Aufnahme antisemitischer Tendenzen in das Programm der konservativen Partei. Im Jahr 1894 schied er aus dem Vorstand des Landesvereins aus. Von 1887 bis 1893 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Königreich Sachsen 7 (Meißen, Großenhain, Riesa) und die Deutschkonservative Partei.
Werke
- Die Anpflanzung von Bäumen an den öffentlichen Wegen. Leipzig, 1878
- Practischer Führer im Obstbau. Rötha, 1881
- Über die Nothwendigkeit des Zusammenwirkens der kirchlichen und der staatlichen Factoren auf dem ethisch-socialen Gebiete. Leipzig, 1886
- Religion und Politik. Leipzig, 1887
- Conservativ; ein Mahnruf in letzter Stunde. Bericht erstattet auf dem Parteitag der Sächsischen Conservativen zu Dresden am 13. Juni 1892. (Digitalisat)
- Die Konservativen im Kampfe gegen die Übermacht des Judentums und für die Erhaltung des Mittelstandes. Konservativer Landesverein, Leipzig 1892
- Die Verhandlungen über den Erneuerungsbau der S. Georgenkirche in Rötha. Rötha, 1894
- Die Familien-Anwartschaften in ihrer geschichtlichen Entwicklung und volkswirtschaftlichen Bedeutung. Dresden, 1900
- Erinnerungen eines alten Reiter-Offiziers a. D. an die Schlacht bei Königgrätz den 3. Juli 1866. Rötha, 1902
- Schwert und Pflug – gesammelte Studien und Beobachtungen eines alten Edelmannes in bezug auf die sozialen Gliederungen der Völker. 2 Bände, 1907 und 1910
Weblinks
- Heinrich von Friesen-Rötha in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Heinrich von Friesen-Rötha. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich) (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
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