Gesellschaft Schweiz-Israel

Gesellschaft Schweiz-Israel
Gesellschaft Schweiz-Israel
Gründung Dezember 1957[1]
Sitz Zürich, Schweiz
Personen

Vreni Müller-Hemmi (Zentralpräsidentin)[2]

Aktionsraum National
Schwerpunkt Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel
Website www.schweiz-israel.ch

Die Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI) ist ein Verein zur Förderung der Freundschaft zwischen der Schweiz und Israel. Sie führt Vorträge und Podiumsdiskussionen durch, organisiert Studienreisen sowie Kundgebungen[3] und Hilfsaktionen zu Gunsten Israels. Auch an Staatsbesuchen war sie bereits vermittelnd beteiligt.[4][5] Die Gesellschaft Schweiz-Israel hat elf regionale Sektionen. Das Zentralsekretariat der Organisation befindet sich in Zürich.

Die Gesellschaft Schweiz-Israel pflegt auch den Kontakt zur Deutsch-Israelischen Gesellschaft.[6][7]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1955 wollten Norbert Weldler von der Schweizer Vereinigung Pro Zion und Benjamin Sagalowitz, Leiter der Pressestelle des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (JUNA), einen Verein mit dem Namen «Gesellschaft Schweiz-Israel» gründen. Die Gründung kam jedoch erst nach der Suezkrise von 1956 unter Antrieb von Oberrichter und Zürcher SP-Kantonsrat Max Gurny zustande. 1957 konstituierte sich in Genf die Association Suisse-Israel groupe local à Genève mit Gerhart M. Riegner, «dem Leiter des Genfer Büros des World Jewish Congress (WJC), der auch für die Zürcher Gruppe Kontakte zu namhaften Persönlichkeiten herstellte».[8]

In die Vorbereitungsarbeiten war auch Yeschajahu Avidad involviert; die eigentliche Gründungsversammlung der Gesellschaft fand am 15. Dezember 1957 in Zürich statt. Während der Historiker Jean Rudolf von Salis die Wichtigkeit der Gesellschaft in den diplomatischen Umständen des Kalten Krieges sah, galt es für Erich Bickel, Mitinitiant der 1946 gegründeten Christlich–Jüdischen Arbeitsgemeinschaft (CJA), mittels der Gesellschaft einen wachsenden Antisemitismus zu dämmen. Beide hoben die gegenseitigen Interessen der Kleinstaaten Schweiz und Israel hervor. Weitere Beteiligte an der Gründung waren der Flüchtlingspfarrer Paul Vogt sowie der Präsident des Schweizerischen Zionistenverbandes Jacob Zucker. Erster Präsident der Gesellschaft wurde Hans H. Staub, Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Zürich; Alfred Picot und Max Gurny wurden Vizepräsidenten. Der Staatsschutz ergriff mit Blick auf die Tätigkeiten der Gesellschaft «Beobachtungs– und Überwachungsmassnahmen».[8]

In den 1960er Jahren entstanden neue Sektionen; unter Albert Mossdorf bildete sich 1967 eine autonome Zürcher Sektion, der der Zürcher Stadtrat Hans Frick von 1979 bis 1996 vorstand.[8] Auf Grund des Einflusses der Gesellschaft Schweiz-Israel erreichte ihr damaliger Präsident Pierre Aubert 1975 eine Kürzung der vom Bundesrat beantragten Subventionen an die Unesco, nachdem diese Israel kritisiert hatte.[9] 1977 entstand ein Koordinationskommitee (KoKo), dem neben der Gesellschaft «auch der Schweizerische Israelitische Gemeindebund, Keren Hajessod (Vereinigte Israel-Aktion) sowie die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft angehörten». Mit dem Ende des Kalten Krieges und der Nazigoldaffäre trat die Gesellschaft kurzzeitig in eine Krise. 2006 wurde die Sektion Ostschweiz der Gesellschaft gegründet.[8] 2009 wurde ihre israelische Schwesterorganisation Gesellschaft Israel-Schweiz in Netanya gegründet.[10]

Publikationen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Werner Scheurer: Schweiz – Palästina – Israel: Heuchlerisch? Unrealistisch? In: Die Wochenzeitung. 12. Juli 2007.
  2. GSI national, Zentralvorstand
  3. 1500 Menschen gehen in Bern für Israel auf die Strasse. In: Tages-Anzeiger. 17. Januar 2009.
  4. Militärische Ehren für Maurer. In: 20 Minuten Online. 11. Oktober 2010.
  5. Militärische Ehren für Bundesrat Maurer in Israel. In: Neue Zürcher Zeitung. 11. Oktober 2010.
  6. «Gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Europa – Wege zu verantwortlichem Handeln». Konrad Adenauer-Stiftung, Auslandsbüro Israel. 21. November 2008.
  7. Erfolgreiche Präsidiumsreise von DIG und GSI: Israel, Schweiz und Deutschland: neue Allianzen vereinbart. Website der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. November 2008.
  8. a b c d Zsolt Keller: Werben für Verständnis. Eine kleine Geschichte der Gesellschaft Schweiz–Israel. In: Dialog, Verständnis, Freundschaft – 50 Jahre Gesellschaft Schweiz-Israel. Chronos Verlag, Zürich 2007, S. 15–39.
  9. Israel im Historischen Lexikon der Schweiz
  10. Website der Gesellschaft Israel-Schweiz

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gesellschaft für bedrohte Völker — (GfbV) Zweck: Menschenrechtsorganisation Vorsitz: Tilman Zülch (Generalsekretär) Gründungsdatum: 1970 Sitz: Göttinge …   Deutsch Wikipedia

  • Israel — מדינת ישראל Medinat Jisra el (hebr.) دولة إسرائيل Daulat Isrāʾīl (arab.) Staat Israel …   Deutsch Wikipedia

  • Israel — Ịs|ra|el ; s [lat. Israel < griech. Israe̅̓l < hebr. Yiśrạ el; Beiname des Erzvaters Jakob im A. T.]: 1. Staat in Vorderasien. 2. Volk der Juden im Alten Testament: das Volk I.; die Kinder Israel[s] (die Israeliten als Nachkommen des… …   Universal-Lexikon

  • Kontroverse um den Bau von Minaretten in der Schweiz — Seit 2006 bestehende Streitigkeiten um Minarettbauten in den Schweizer Gemeinden Wangen bei Olten, Langenthal und Wil SG lösten in der Schweiz eine gesamtgesellschaftliche Kontroverse um den Bau von Minaretten aus, die von den Medien oftmals als… …   Deutsch Wikipedia

  • Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft — Zweck: Vorsitz: Hajo Jahn Gründungsdatum: 1990 Mitgliede …   Deutsch Wikipedia

  • Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg — Die Elektrizitäts Gesellschaft Laufenburg AG (EGL) (ISIN CH0003288229) ist ein europaweit tätiges Schweizer Unternehmen für Energiehandel mit Sitz in Laufenburg im Kanton Aargau (operativer Hauptsitz und Trading Center in Dietikon ZH). Das… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-Rumänische Gesellschaft — (DRG) Logo der DRG Zweck: Förderung der kulturellen, wissenschaftlichen, politischen und humanitären Beziehungen zwischen Rumä …   Deutsch Wikipedia

  • Theodor Kramer Gesellschaft — Die Theodor Kramer Gesellschaft wurde am 6. März 1984 in Wien gegründet, um Leben und Werk von Theodor Kramer zu erforschen und zur Verbreitung der Literatur des Exils und des Widerstandes beizutragen. Erster Vorsitzender war der… …   Deutsch Wikipedia

  • Internationale Gesellschaft für Angewandte Psychologie — Die International Association of Applied Psychology (IAAP, deutsch: Internationale Gesellschaft für Angewandte Psychologie) hat zur Aufgabe, die Angewandte Psychologie in Wissenschaft und Praxis zu fördern und den weltweiten Austausch zu diesen… …   Deutsch Wikipedia

  • Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens — Wikimedia Foundation, Inc. Typ Non Profit Organisation Gegründet 20. Juni 2003 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”