Giuseppe Tambosi

Giuseppe Tambosi

Giuseppe Tambosi (* 1794 in Riva del Garda; † 1872 in München) war Hofkellermeister am Hof der Wittelsbacher.

Leben

Die Familie Tambosi am Gardasee betrieb das Gewerbe des Gerbens. Die Eltern von Giuseppe Tambosi waren Augustine (* 1780 ; † 1839) und Luigi Tambosi (* 1772 in Rovereto; † 17. Juni 1839), gelernter Schokolateur und Traiteur. [1]

Giuseppe Tambosi heiratete 1832 Sophie Mader. Das Ehepaar wohnte in der Karlstraße 10, neben der Barer Str. 7, der Villa, der Gräfin Marie von Landsfeld und hatte neun Kinder, darunter Leopoldine (* 1830) und der Jurist Max Tambosi. [2] Giuseppe Tambosi wurde 1839 königlicher Kammerdiener von Ludwig I..

1849 wurde Giuseppe Tambosi Hofkellermeister von Maximilian II. Joseph. Leo von Klenze berichtete, dass Max II. ihm gegen über erklärt hätte: Er wisse sehr wohl, dass der „verschmitzte Welschtyroler Tambosi ein Betrüger und elender Kerl“ sei, „aber ich kann ihn zu allem vortrefflich gebrauchen“. Klenze schreibt an anderer Stelle, dass Tambosis Dienstvorgesetzter, „der königliche Freund Wilhelm Dönniges aus Stettin“ Monat für Monat 1000 Gulden „für geheime Zwecke“ erhalten hätte. [3] Nach einer These von Rudolf Reiser, ließ Max II. von Tambosi seine Kinder machen.[4] Tambosi erhielt am 15. April 1857 die goldene Medaille des Verdienstordens vom heiligen Michael[5] und wurde 1860 als Herold in den Hubertusorden aufgenommen. Ab 5. Oktober 1863 segelten Joseph Tambosi mit Max II. bei Antibes und Nizza.[6]

Kaffeehaus Tambosi

Giovanni Pietro Sardi aus dem Gefolge von Henriette Adelheid von Savoyen, hatte 1775 die Erlaubnis erhalten, am Hofgarten (München) einen Kiosk zum Ausschank von Kaffee, Schokolade und Limonade zu eröffnen und eröffnete das erste Kaffeehaus in München. Luigi Tambosi pachtete 1810 [7] und erwarb 1827 das Kaffeehaus vom Karl von Eichthal. [8] Der jüngere Bruder von Giuseppe Tambosi, Louis Tambosi, (* 2. Mai 1795; † 1872 in München) war von 1839 bis 1875 Wirt im Cafeehaus am Münchner Hofgarten.[9] 1858 besteht im ersten Stock des Café Tambosi eine Börse.[10]

Die Redewendung So spielt man beim Tambosi, die beim Kartenspiel nach einem Stich gemacht wurde, geht auf Joseph Tambosi zurück.[11]

Einzelnachweise

  1. Rudolf Reiser, Alte Häuser- große Namen: München, S. 94
  2. Amtliches Verzeichnis des Personals der Lehrer, Beamten und Studierenden an der königlich bayrischen Ludwigs-Maximilians-Universität zu München. Sommer-Semester 1865
  3. Rudolf Reiser: Klenzes geheime Memoiren. Der große Architekt als Chronist und Kritiker. München Verlag, 2004
  4. Passauer Neue Presse, 22. Oktober 2010, War der „Kini“ ein Italiener? (Link nicht mehr abrufbar)
  5. Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern, [1]
  6. Friedrich Wilhelm Bruckbräu, Ehrenspiegel des glorreichen Hauses Wittelsbach: ein bayerisches Geschichts
  7. Domenico Quaglio, Alte Reitschule mit dem Café Tambosi, 1822
  8. http://heimatelfe.wordpress.com/2010/05/19/ein-einkaufsbummel-bei-den-koniglich-bayerischen-hoflieferanten/ , August Lewald, Panorama von München, Band 2 S. 187 1825 trat Marie Leopoldine die an Taboni verpachtete Kaffeeschankgerechtigkeit an das Staatsärar ab. Simon Freiherr von Eichthal und Ulrich Himbsel erwarben diese für das 1825 - 1827 errichtete Bazargebäude, in dem sie ein neues Kaffeehaus an Tamboni verpachteten. 1831 konnte er es den beiden Unternehmern für 30.000 fl abkaufen. Das Café Tambosi war „unbestreitbar das vornehmste" in München „mit starker Frequenz aus den noblen Klassen, wo sich im Sommer bei Militärmusik le beau monde ausstellt.nach Ludwig I (King of Bavaria), Leo Klenze (Ritter von), Hubert Glaser, Franziska Dunkel, Hannelore Putz, König Ludwig I. von Bayern und Leo von Klenze: der Briefwechsel, Band 1;Band 3, S. 197 Kommission für Bayerische Landesgeschichte, 2004
  9. Vgl. Manfred Berger: Marie Friederike Franziska Hedwig, Königin von Bayern. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 1048–1054.
  10. München im Jahre 1858: Neuestes Taschenbuch für Fremde u. Einheimische S.82
  11. Jung und jüdisch in München: Uri Siegel erinnert sich - Teil 2 - jetzt.de - Leben - jetzt.de

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