- Gustav Gisevius
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Hermann Martin Gustav Gisevius, polnisch Gustaw Herman Marcin Gizewiusz (* 21. Mai 1810 in Johannisburg; † 7. Mai 1848 in Osterode in Ostpreußen[1]) war ein deutscher Pastor und Sprachforscher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gisevius stammte aus einer alten masurischen Familie. Nach dem Abitur am Kgl. Gymnasium in Lyck studierte er Theologie an der Albertus-Universität. 1828 wurde er Mitglied des Corps Masovia.[2]
Im Jahr 1835 wurde er Pastor an der Polnischen Kirche in Osterode. Er heiratete eine polnischsprachige Masurin und begann sich politisch zu betätigen.[3] Wie viele evangelische Pfarrer wollte er das einmalige Erbe der Masuren bewahren: Polnische Sprache, Protestantismus und Treue zur Krone Preußen (Kossert 2001). Gisevius setzte sich dabei besonders für die Erhaltung der polnischen Sprache in Masuren ein.[4] Mit der Przyjaciel Ludu Lecki gründete er die erste weltliche Zeitschrift Masurens. Außerdem gab er die Leipziger Jahrbücher für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft heraus.[5]
Auszeichnungen
Nachträglich wurden Mrongovius und Gisevius zu „Aktivisten im Kampf für das Polentum Masurens“ erklärt. Zu Ehren von Gisevius wurde die Stadt Lötzen im ehemaligen Ostpreußen 1946 in Giżycko umbenannt.[6]
Werke
- Die polnische Sprachfrage in Preußen, Leipzig 1845
- Die polnische Sprachfrage in Preussen, Neuausgabe, Instytut zachodni, Poznan 1961
Literatur
- Andreas Kossert: Masuren. Ostpreußens vergessener Süden. Berlin 2001, S. 152
Einzelnachweise
- ↑ Sein von der Stadt gepflegtes Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof Polska Górka (dem Polnischen Berg) in Ostróda, ulica Olsztyńska
- ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 141, 42
- ↑ Pypin/Spasovich/Pech: Geschichte der slavischen Literaturen, Bd. 2, S. 433
- ↑ Sugar/Wandycz/Stefan: The Lands of Partitioned Poland, 1795–1918, 1974, S. 149
- ↑ Kurzbiographie auf www.ostpreussen.net
- ↑ Andreas Kossert: Masuren. Ostpreußens vergessener Süden. Berlin 2001, S. 152
Weblinks
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