- Andreas Kossert
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Andreas Kossert (* 3. September 1970 in Hannoversch Münden) ist ein deutscher Historiker, der überwiegend zum Thema Vertreibung aus Schlesien, Ostpreußen, Pommern, Deutschböhmen und dem Banat (Banater Schwaben), aber auch allgemein zur Geschichte der ehemaligen deutschen Ostgebiete (Ostpreußen, Masuren) auf deutsch und polnisch publiziert.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Andreas Kosserts Großeltern stammen aus Rohmanen, Kreis Ortelsburg, in Ostpreußen und wurden von dort vertrieben. Kossert besuchte Rohmanen erstmalig als 17-jähriger.[1] Er studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Slawistik in Freiburg im Breisgau, Edinburgh (Schottland), Bonn und an der FU Berlin. Dort wurde er 1999 mit seiner Arbeit über “Preußen, Deutsche oder Polen? Die Masuren im Spannungsfeld des ethnischen Nationalismus 1870-1956″ promoviert. Von 2001 bis 2009 arbeitete er am Deutschen Historischen Institut in Warschau (Warszawa) und war im Sommersemester 2007 Gastprofessor für Polnische Landes- und Kulturstudien an der Technischen Universität Dresden.[2] Seit Januar 2010 ist Kossert wissenschaftlicher Referent bei der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung am Deutschen Historischen Museum in Berlin.[3]
Kossert ist Mitglied in der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, der Preußischen Historischen Kommission und der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen. Sein gegenwärtiges Forschungsprojekt sind jüdische Religion und Ethnizität in den urbanen Zentren Manchester und Lodz in der Zeit von 1820 bis 1914.
Werke
Monographien
- Preußen, Deutsche oder Polen? Die Masuren im Spannungsfeld des ethnischen Nationalismus 1870-1956, Wiesbaden 2001.
- Masuren. Ostpreußens vergessener Süden. Berlin 2001.
- Mazury. Zapomniane Poludnie Prus Wschodnich. Warszawa 2004.
- Ostpreußen. Geschichte und Mythos. Berlin, Pantheon, 2005. ISBN 978-3570550205
- Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945. München, 2008. ISBN 3886808610
- Damals in Ostpreußen. Der Untergang einer deutschen Provinz. München 2008. ISBN 978-3421043665 (Begleitbuch zur gleichnamigen ARD-Fernsehserie)
Er hat viele Aufsätze publiziert und ist Mitherausgeber von
- Mazury. Codziennosc i tradycja. Olsztyn, 2002.
- Grenzregionen. Ein europäischer Vergleich vom 18. bis 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main, 2007.
Auszeichnungen
Weblinks
- Literatur von und über Andreas Kossert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Publikationen von und über Andreas Kossert bei Litdok Ostmitteleuropa / Herder-Institut (Marburg)
- Andreas Kossert: Noch ist Polen nicht verstanden. Die Deutschen sollten sich endlich von den Klischees über ihr Nachbarland verabschieden, in: DIE ZEIT 37/2003, S. 20.
- Haug von Kuenheim: Multikulti zwischen Weichsel und Memel. Andreas Kossert zeichnet ein farbiges, facettenreiches Bild der ostpreußischen Geschichte. In: DIE ZEIT 42/2005, S. 64
- Rolf Schneider: Versöhnung mit der Geschichte. Andreas Kossert sieht ein Ende des "Glaubenskriegs" um Ostpreußen, Rezension Deutschlandradio Kultur vom 30. September 2005
Einzelnachweise
- ↑ Helga Hirsch: Kinder der Flucht, in: Die Welt online vom 6. Dezember 2007, abgerufen am 10. November 2009
- ↑ Technische Universität Dresden. Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften. Institut für Slavistik, abgerufen am 10. November 2009
- ↑ Kossert.net
- ↑ a b Andreas Kossert gleich zweifach ausgezeichnet. Der Siedler-Autor erhält den Georg Dehio-Buchpreis 2008 und den Bad Herrenalber Akademiepreis 2008, Pressemeldung vom 10. Juni 2008, abgerufen am 10. November 2009
Kategorien:- Historiker
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