- Gustav Kleikamp
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Gustav Kleikamp (* 8. März 1896 in Fiddichow an der Oder; † 13. September 1952 in Mülheim an der Ruhr) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Vizeadmiral im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kleikamp trat 1913 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein und wurde auf dem Großen Kreuzer SMS Vineta stationiert. Vom 1. April 1914 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er auf der Marineschule Mürwik, anschließend Funkoffizier an Bord des Großen Kreuzers SMS Derfflinger. Teilnahme an allen Unternehmungen des Schlachtkreuzerverbandes, Doggerbank- und Skagerrakschlacht. Kurz vor Kriegsende erhielt Kleikamp eine Ausbildung an der U-Boot-Schule und wurde Wachoffizier auf SM U 9. Das Kriegsende erlebte er als Verwaltungoffizier der 1. U-Boot-Flottille.
Nach dem Ersten Weltkrieg war zeitweilig Mitglied des Freikorps Marine-Brigade Ehrhardt und blieb dort bis zum 30. Juni 1920, war dann kurz Funk- und Wachoffizier auf dem Kleinen Kreuzer Hamburg und von Dezember 1920 bis September 1921 in gleicher Funktion auf dem Linienschiff Braunschweig. Dann wurde er für ein Jahr Kommandant des Minensuchers M 133.
Von Oktober 1923 bis September 1925 war er Instrukteur an Marine-Signal- und Torpedoschulen, hatte danach bis Ende September 1928 Posten auf den Linienschiffen Hannover und Schlesien, bevor er vom 28. September 1928 bis zum 5. Januar 1930 als Ausbildungsoffizier auf dem Leichten Kreuzer Emden tätig war. Weitere Karrierestationen waren die Marinestation der Nordsee und das Signalmittelversuchsinstitut.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten erlebt er als Marineverbindungsoffizier beim Militärbezirkskommando I in Königsberg, wo er seit dem 4. Oktober 1932 tätig war. Von Juli 1933 bis September 1935 war Kleikamp 4. Admiralstabsoffizier beim Flottenkommando, dann bis Mai 1937 Erster Offizier auf der Schleswig-Holstein, deren Kommandant er – nach einem Intermezzo im Marinewaffenamt – am 26. April 1939 wurde.
Mit der Schleswig-Holstein lief er am 25. August 1939 in den Danziger Hafen ein und löste am 1. September mit dem Beschuss der Westerplatte den Zweiten Weltkrieg aus[1]. 1940 nahm er mit dem gleichen Schiff mit Bestimmung Nyborg und Korsør an der Operation Weserübung teil. Später war er als Chef der Transportflottille C für das Unternehmen Seelöwe vorgesehen, die geplante aber nie durchgeführte Invasion Großbritanniens. Danach wurde er zum Oberkommando der Marine versetzt, wo er bis Februar 1943 verschiedene Posten innehatte. Von März 1943 bis Dezember 1944 war er Kommandierender Admiral in den Niederlanden und anschließend bis Mai 1945 der Deutschen Bucht. Nach Kriegsende war er bis April 1947 in britischer Kriegsgefangenschaft. Infolge mangelhafter Gesundheit arbeitslos bis Ostern 1952. Dann kaufm. Angestellter bei der Hugo Stinnes O. H. Exportabteilung, Mülheim/Ruhr, wo er am 13. September 1952 starb.
Militärische Karriere
- 3. April 1914: Fähnrich zur See
- 18. September 1915 Leutnant zur See
- 7. Januar 1920 Oberleutnant zur See
- 1. Februar 1925 Kapitänleutnant
- 1. Oktober 1932 Korvettenkapitän
- 1. Oktober 1936 Fregattenkapitän
- 1. April 1938 Kapitän zur See
- 1. April 1942 Konteradmiral
- 1: Oktober 1943 Vizeadmiral
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Hanseatenkreuz Hamburg
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Deutsches Kreuz in Gold am 14. Oktober 1944 als Vizeadmiral und Kommandierender Admiral in den Niederlanden
Weblinks
Einzelnachweis
- ↑ 1939 - Der Überfall auf Danzig im Morgengrauen des 1. Septembers: Um 4.47 Uhr gibt Kapitän Gustav Kleikamp den Befehl: "Feuer!" Sämtliche Geschütze des Linienschiffs "Schleswig-Holstein" feuern auf ein polnisches Munitionsdepot - ohne vorherige Kriegserklärung.
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