HMS Lance (G87)

HMS Lance (G87)
HMS Lance (G87)
HMS Lance (G87)
Geschichte Flagge
Typ Zerstörer
Bauwerft

Yarrow Shipbuilders, Scotstoun

Kiellegung 1. März 1939
Stapellauf 28. November 1940
Dienstzeit

13. Mai 1941–
April 1942

Verbleib im April 1942 verschrottet
Technische Daten
Verdrängung

1920 ts

Länge

362,5 ft (110,5 m)

Breite

36,7 ft (11,2 m)

Tiefgang

10,0 ft (3,05 m)

Besatzung

221

Antrieb
Geschwindigkeit

36 kn (66,7 km/h)

Reichweite

5500 sm (15 kt)

Bewaffnung
  • 8 × 4-in-Geschütze in Doppellafetten
  • 4 × 2-Pfünder-Flak in Vierlingslafette
  • 8 × 0,5-in-Fla-MG (2*4)
  • 8 × 21-in-Torpedorohre
    in Vierlingssätzen

Die HMS Lance (G87) war ein Zerstörer der L-Klasse der britischen Royal Navy, der im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Lance wurde am 1. März 1939 bei Yarrow Shipbuilders in Scotstoun auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 28. November 1940, die Indienststellung bei der britischen Marine am 13. Mai 1941.

Einsätze

Heimatgewässer

Nach der Indienststellung wurde sie der 4. Zerstörerflottille der Home Fleet in Scapa Flow zugeteilt. Am 22. Mai 1941 eskortierte sie das Schlachtschiff HMS King George V bei seiner Suche nach dem deutschen Schlachtschiff Bismarck. Während dieses Einsatzes erlitt sie Maschinenschaden und kehrte zur Reparatur nach Scapa Flow zurück. Am 26. Mai schloss sie sich der Suchgruppe wieder an und begleitete die King George V nach der Versenkung der Bismarck zurück in die Heimat.

Im Juni wurde sie der in Greenock stationierten 11. Begleitgruppe zugeteilt. Am 22. Juni begleitete sie zusammen mit der HMS Legion den Flugzeugträger HMS Furious im Rahmen einer Flugzeuglieferung für Malta durch den Atlantik nach Gibraltar. Sie blieb für den Rest des Monats im Mittelmeer und eskortierte die HMS Ark Royal und andere Einheiten der Mittelmeerflotte nach Malta. Im Juli kehrte sie nach Greenock zurück und nahm ihre Aufgaben in der Begleitung und im Schutz von Konvois wieder auf.

Mittelmeer

Den August 1941 verbrachte sie mit der Begleitung von Konvois durch die Gewässer vor der Nordwestküste Englands, ehe sie am Monatsende nach Gibraltar zurückkehrte, um dort ähnliche Aufgaben zu übernehmen. Sie überwachte die Konvois mit Ziel Malta und beteiligte sich am 24. September an der Abschirmung des Geleitzugs der Operation Halberd (Hellebarde). Im Verlauf der Operation wurden die Schiffe zwischen dem 26. und 27. September sowohl aus der Luft als auch durch U-Boote permanent angegriffen, erreichten aber schließlich am 28. September doch Malta.

Nach diesem erfolgreichen Einsatz kehrte die Lance mit den anderen Schiffen der Flotte nach Gibraltar zurück. Dort wurde sie einer Wartung unterzogen, die vom 1. bis 12. Oktober dauerte. Anschließend wurde sie der Force K zugeteilt, deren Aufgabe es war feindliche Versorgungskonvois auf dem Weg nach Nordafrika abzufangen. Am 9. November griff die Einsatzgruppe einen Konvoi aus sieben Handelsschiffen an, der von den italienischen Zerstörern Fulmine, Euro, Maestrale, Libeccio, Oriani und Gregale begleitet und durch die Kreuzer Trento und Trieste abgeschirmt wurde. Im folgenden Gefecht, das auch als Schlacht um den Duisburg Konvoi bekannt wurde, konnten alle Handelsschiffe und die Fulmine versenkt werden, ohne dass eigene Verluste entstanden.

Am 23. November lief die Lance zusammen mit den übrigen Schiffen der Force K aufgrund von Berichten über einen Konvoi von Tarent nach Benghazi aus Malta aus. Am 24. November wurden die deutschen Versorgungsschiffe Maritza und Procidas mit ihrer Eskorte aus zwei italienischen Torpedobooten gesichtet. Beide Handelsschiffe wurden in Brand geschossen und versenkt. Nach einer kurzen Liegezeit im Dock in Malta kehrte die Lance zu ihren Begleitaufgaben zurück. Am 17. Dezember wurde sie in das Erste Seegefecht im Golf von Syrte verwickelt. Am 19. Dezember half sie bei Rettungseinsätzen, nachdem mehrere Schiffe der Force K in ein neu verlegtes italienisches Minenfeld gelaufen waren. Zusammen mit HMS Havock begleitete sie den Kreuzer HMS Exeter zurück nach Malta. Der Leichte Kreuzer HMS Neptune wurde durch die Minentreffer versenkt, die Kreuzer HMS Aurora und HMS Penelope wurden schwer beschädigt. Der Zerstörer HMS Kandahar lief beim Versuch Hilfe zu leisten ebenfalls auf eine Mine und wurde so schwer beschädigt, dass er aufgegeben und von der HMS Jaguar versenkt werden musste.

Den Januar 1942 verbrachte die Lance damit, Konvois im Mittelmeer zu eskortieren. Im Februar wurde sie zur 22. Zerstörerflottille versetzt. Weitere Begleiteinsätze folgten. Am 13. Februar begleitete sie den Konvoi MW-9 auf dem Weg nach Malta, als dieser durch Kampfflugzeuge angegriffen wurde. Das Handelsschiff SS Clan Campbell wurde durch Bomben schwer beschädigt und unter dem Schutz von zwei Zerstörern nach Tobruk zurückgeschickt. Am nächsten Tag folgten weitere Luftangriffe und der Konvoi erlitt schwere Verluste. Die Lance begleitete den Konvoi bis zum 15. Februar und lief dann zusammen mit HMS Penelope und HMS Legion nach Malta. Am 16. Februar wurde sie dort zu Reparaturen auf die Werft verlegt.

Karriereende

Den März verbrachte die Lance zu Reparaturen, deren Abschluss im April geplant war, im Dock. Am 5. April wurde sie während eines Luftangriffs auf die Docks von einer Bombe getroffen. Sie wurde von den Lagerböcken geworfen und lief teilweise voll Wasser. Am 9. April erlitt sie bei einem weiteren Luftangriff erneut Bombenschäden und die Arbeiten an ihr wurden eingestellt. Das Wrack wurde in der Folge geborgen und nach Chatham Dockyard-Werft in Kent geschleppt. Dort sollte eine Komplettuntersuchung den Reparaturbedarf für eine Rückkehr in den aktiven Dienst feststellen. Diese ergab, dass eine Reparatur sich wirtschaftlich nicht lohnte, und so wurde das Schiff als Totalverlust abgeschrieben. 1944 wurde die HMS Lance auf die Verschrottungsliste gesetzt und zum Abwracken verkauft.

Literatur

Colledge, J. J.; Warlow, Ben (2006) [1969]. Ships of the Royal Navy: the complete record of all fighting ships of the Royal Navy (Rev. ed.). London: Chatham. ISBN 9781861762818. OCLC 67375475.

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