Hafen (Osnabrück)

Hafen (Osnabrück)
Osnabrücker Rad.svg
Hafen
Stadtteil von Osnabrück
Karte:
Karte
Basisdaten
Fläche: 4,072 km²
Einwohner: 2.358 Stand: 31. Dezember 2008
Bevölkerungsdichte: 579 Einwohner/km²
Postleitzahl: 49074
Vorwahlen: 0541
Gliederung
Stadtteilnummer:

05

Stadthafen
Hafenbahn
Ehemaliger Speicher III, seit 2008 von Hellmann Worldwide Logistics als Bürogebäude genutzt

Hafen ist ein Stadtteil der niedersächsischen Stadt Osnabrück. Er liegt im Nordwesten von Osnabrück und zählte Ende 2008 2358 Einwohner in 1454 Haushalten. 2007 hatte der Stadtteil noch 2372 Einwohner.[1] [2] Er umfasst eine Fläche von 407,2 Hektar.[3]

Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist der Stadthafen, um den vor allem Gewerbegebiete liegen. Der Hafen ist durch den Stichkanal Osnabrück (auch Zweigkanal) mit dem Mittellandkanal verbunden. Der Bau des Hafenbeckens und die Erschließung des Geländes wurden 1912 begonnen; 1916 legte das erste Schiff an, nachdem der Stichkanal 1915 vollendet worden war. Der Schleppkahn Minden 52 transportierte 475 Tonnen Hafer nach Osnabrück und lief am 3. April 1916 ein.[4]

Im Hafengebiet wurden 2004 1,28 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, davon entfielen 629.000 Tonnen auf den Schiffsverkehr.[5] 2008 wurden 1,24 Millionen Tonnen umgeschlagen, 2009 brach der Umschlag ein. [6]

Im Gebiet verkehrt die Hafenbahn der Stadtwerke Osnabrück, die auch den Hafen betreibt.

Zu den am Hafen ansässigen Unternehmen gehört die international tätige Firma Hellmann Worldwide Logistics, die 1871 als Spedition gegründet wurde. Sie nutzt den ehemaligen Speicher III, der 1934 als Getreidespeicher am Hafen errichtet wurde, nach einem grundlegenden Umbau seit 2008 als preisgekröntes Bürogebäude. Ein weiteres dort ansässiges Unternehmen ist der Papierhersteller Ahlstrom.[7]

Seit 2007 wird auf dem Stichkanal wieder Personenschifffahrt betrieben.[8]

Im Stadtteil Hafen liegt ein ehemaliges Kasernengelände der Britischen Streitkräfte in Deutschland, die Roberts-Barracks. Die Britischen Streitkräfte verließen Osnabrück bis Ende März 2009.[9]

Geschichte

Nachdem der Mittellandkanal aus Kosten- sowie Längsprofils-Gründen, nicht, wie ursprünglich vorgesehen, durch die Städte Hildesheim, Salzgitter und Osnabrück geführt wurde, entschied man sich 1905, jeweils Stichkanäle zu errichten, damit auch die aufstrebende Industrie dieser Städte von den günstigeren Transportbedingungen des Mittellandkanals profitieren konnten. Im Fall von Osnabrück führt der Stichkanal vom Ausgangspunkt des Osnabrücker Hafens nach Bramsche, wo er zum Mittellandkanal stößt. Ursprünglich war vorgesehen, den Zweigkanal bis zum Hüttenwerk in Georgsmarienhütte zu führen, was indes ebenfalls aus Kostengründen verworfen wurde. 1912 wurde mit der Erschließung des Hafengeländes und der Aushebung des Hafenbeckens begonnen. Am 3. April 1916 lief der erste Schleppkahn, von Bremen über Minden kommend, mit einer Ladung von 475 t Hafer im Hafen Osnabrück ein.[10]

Einzelnachweise

  1. Stadt Osnabrück, Referat für Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung, Bereich Statistik, 02/2009 (PDF-Datei)
  2. Stadt Osnabrück, Referat für Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung -Statistik-, 02/2009 (PDF-Datei)
  3. Stadt Osnabrück, Referat für Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung -Statistik-, 12/2004 (PDF-Datei)
  4. Stichkanal Osnabrück auf der Seite der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  5. Heinrich Langkopf: Osnabrücker Hafen: Spitzenumschlag und Ausbaupläne In: Wirtschaft Osnabrück-Emsland 4/05, S. 35
  6. Guido Heisner: In den Binnenhäfen herrscht Flaute am Kai In: DVZ online vom 22. August 2009
  7. Wirtschaftsförderung Osnabrück GmbH
  8. Zweigkanal und Hafen Osnabrück
  9. Konversion – Abzug der britischen Streitkräfte aus Osnabrück
  10. Feige: Der Osnabrücker Hafen. S. 74f.

Literatur

  • Bernhard Feige: Der Osnabrücker Hafen. In: Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 2001. Heimatbund Osnabrücker Land e.V. ISDN 0171-2136. S. 73,85.

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