- Hans-Günther Tiemann
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Hans-Günther Tiemann (* 27. Februar 1960) ist ein deutscher Schullehrer in leitender Funktion und ehemaliger Wettkampfruderer des Osnabrücker Ruder-Vereins (ORV). Ein traditionsreicher Club mit einem etwa fünf Kilometer langen Trainings- bzw. Regattarevier auf dem Osnabrücker Stichkanal.
Inhaltsverzeichnis
Sportlicher Werdegang
1978 gelang es Hans-Günther Tiemann, zusammen mit seinen Mannschaftskameraden vom Osnabrücker RV, Thorsten Bremer als Steuermann sowie Brunon Derkes, Johannes Hafer und Axel Wöstmann, die Deutsche Junioren-Meisterschaft im Vierer mit Steuermann in München zu gewinnen. Im Finale der Vierer ohne Steuermann belegten die vier Ruderer des ORV dann den zweiten Rang. Die Osnabrücker Ruderer im Vierer ohne Steuermann qualifizierten sich für die Junioren-Weltrmeisterschaften.[1] In Belgrad bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1978, auf der Regattastrecke Sava, siegte der Vierer ohne Steuermann des Deutschen Ruderverbandes und die vier Ruderer des ORV wurden Junioren-Weltmeister.[2]
1980 saß Hans-Günther Tiemann im Achter der Renngemeinschaft TuS Bramsche und Osnabrücker Ruder-Verein, im Boot zusammen mit Steuermann Thorsten Bremer sowie Brunon Derkes, Ferdinand Hardinghaus, Ralf Kollmann, Thomas Möllenkamp (Goldmedaillengewinner 1988), Martin Möllmann (TuS Bramsche), Andreas Schütte und Axel Wöstmann(Olympiateilnehmer 1984). Trainiert wurden die neun Ruderer von Ralf Holtmeyer, dem späteren Bundestrainer des Deutschen Ruderverbandes (DRV).[3][4] Den Ruderern der Renngemeinschaft aus dem Osnabrücker Land gelang es zunächst, die Mannheimer Regatta zu gewinnen, vor den Teams aus der UDSSR, aus der CSSR und dem vom DRV zusammengestellten Deutschlandachter. Mit dem fünften Rang im Einlauf des Finales der Internationalen Luzerner Rotsee-Regatta gelang dem Achter der Renngemeinschaft die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau. Auf dem Rotsee gingen im Wettbewerb der Achter sämtliche Endlaufteilnehmer der letzten Weltmeisterschaft, 1979 in Bled, an den Start. Außer dem Rekordmeister aus der DDR, dem damals dominierenden Achterteam, nahmen Neuseeland als Vize-Weltmeister und der WM-Dritte aus der UDSSR sowie die Ruderer aus Australien, Vereinigtes Königreich und USA teil. Auch der Achter des DRV, das damalige 'Flaggschiff' des bundesdeutschen Rudersports, war am Start. Er setzte sich zusammen aus sehr routinierten und erfolgreichen Ruderern, zu denen auch Peter Michael Kolbe gehörte. Damals erreichte der Achter des ORV, der als dritter DRV-Achter an den Start ging, auf dem Rotsse über die Strecke von 2.000 m eine Zeit von 5:43,42 (Endlaufsiegerzeit DDR 5:40,88).[5] Dem dann für die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau qualifizierten Achter des ORV wurde wegen des politisch begründeten Boykotts die einmalige Möglichkeit genommen, in Moskau an den Start gehen zu können.[6][7] Hans-Günther Tiemann ging dann im Laufe des Jahres 1980 mit dem Achter des ORV bei Regatten in Boston, New York City und Philadelphia an den Start.[5]
1980 ging Hans-Günther Tiemann in Duisburg beim Deutschen Meisterschaftsrudern im Vierer ohne Steuermann zusammen mit Ferdinand Hardinghaus, Thomas Möllenkamp und Axel Wöstmann an den Start. Das Boot des ORV gewann den Endlauf und wurde Deutscher Meister.[8]
Eine Deutsche Meisterschaft konnte von einer Ruderin oder einem Ruderer des Osnabrücker RV bis dahin, seit Gründung des ORV im Jahr 1913, nur von Inge Michaelis errudert werden. 1959 ruderte sie im Vierer der Renngemeinschaft (Rgm.) WSV Mülheim an der Ruhr / Osnabrücker RV / Lübecker Frauen-RG beim Deutschen Meisterschaftsrudern auf der Regattastrecke in Mannheim, im Vierer-Finale, vor den Booten des Regensburger RV und Karlsruher RV Wiking, zum Sieg (Das Wettkampfrudern für Frauen wurde erst 1976 in das olympische Programm aufgenommen. Der Frauen-Vierer gehörte 1976 aber nicht zu den olympischen Bootsklassen der Frauen.[9]).
1981 nahm Hans-Günther Tiemann zusammen mit Ferdinand Hardinghaus, Thomas Möllenkamp und Axel Wöstmann an den Weltmeisterschaften in München im Vierer ohne Steuermann teil. Gerudert wurde auf der Regattastrecke Oberschleissheim. Das Boot des DRV belegte im Finale Rang sieben.[2]
1982 konnte Hans-Günther Tiemann in München beim Deutschen Meisterschaftsrudern im Boot des ORV mit Brunon Derkes, Ralf Kollmann und Thomas Möllenkamp zum zweiten Mal im Vierer ohne Steuermann Deutscher Meister werden.[8]
Die Leistungsbilanz des Ruderers Hans-Günther Tiemann aus der niedersächsischen Friedensstadt Osnabrück umfasst weitere herausragende Erfolge in nichtolympischen Bootsklassen.[2]
Der zweifache Deutsche Meister und Weltmeisterschaftsruderer erhielt vom Osnabrücker RV 2005 als Anerkennung für seine fünfundzwanzigjährige Mitgliedschaft die 'Silbernen Ehrennadel'.[10]
Weitere Erfolge bei Deutschen Meisterschaften
1981 Essen: Deutsches Meisterschaftsrudern, Achter. Im Boot der Rgm. Osnabrücker RV / TuS Bramsche mit Stm. Thorsten Bremer sowie Brunon Derkes, Ferdinand Hardinghaus, Ralf Kollmann, Thomas Möllenkamp, Martin Möllmann, Andreas Schütte, Hans-Günther Tiemann und Axel Wöstmann – Rang zwei.[11]
1983 Köln: Deutsches Meisterschaftsrudern – Vierer mit Steuermann. Im Boot der Rgm. Osnabrücker RV / TuS Bramsche / Mindener RV mit Stm. Thorsten Bremer sowie Ralf Kollmann, Hans-Günther Tiemann, Martin Möllmann, Bert Honsel – Rang drei.[12]Tabellarische Übersicht Leistungen und Erfolge
Wettkampfruderer Osnabrücker Ruderverein - Leistungs- und Erfolgsbilanz in den 1980er Jahren 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 • Boote Osnabrücker. RV (ORV) • VIERER ohne Stm. -
DMR Duisburg:
F. Hardinghaus, T. Möllenkamp,
H.-G. Tiemann, A. Wöstmann -
Deutsche Meister• VIERER ohne Stm. -WM München:
F. Hardinghaus, T. Möllenkamp,
H.-G. Tiemann u. A. Wöstmann -
Rang 7• VIERER ohne Stm. -
DMR München:
B. Derkes, R. Kollmann, T. Möllenkamp u.
H.-G. Tiemann -
Deutsche Meister• ZWEIER ohne Stm. -
DMR Ratzeburg:
T. Möllenkamp u. A. Wöstmann -
Rang 2• Boote Renngemeinschaften • VIERER mit Stm. -
DMR Duisburg:
Rgm. ORV/TuS Bramsche mit Stm. T. Bremer, B. Derkes, R. Kollmann, M. Möllmann u. A. Schütte -
Rang 2
• ACHTER - Qualifikation Olymp. Sommerspiele Moskau:
Rgm. TuS Bramsche u. ORV mit Stm. T. Bremer, B. Derkes, F. Hardinghaus, R. Kollmann, T. Möllenkamp, M. Möllmann, A. Schütte, H.-G. Tiemann u. A. Wöstmann• VIERER mit Stm. -
DMR Essen:
Rgm. ORV/TuS Bramsche / Kölner RV mit Stm. T. Bremer, A. Bode, J. Hafer, K. Hünnefeld u. J.P. Zuther -
Rang 3
• ACHTER -DRM Essen:
Rgm. TuS Bramsche/ORV mit Stm. T. Bremer, B. Derkes, F. Hardinghaus, R. Kollmann, T. Möllenkamp, M. Möllmann, A. Schütte, H.-G. Tiemann u. A. Wöstmann -
Rang 2• ZWEIER mit Stm. -
DMR München:
Stm. T. Bremer u. F. Hardinghaus in Rgm. mit A. Bode (TuS Bramsche) -
Rang 3
• VIERER mit Stm. -
DMR München:
A. Schütte mit Rgm. RC Hansa Dortmund
u.a. - Rang 2
• ACHTER -
DMR München:
F. Hardinghaus u. A. Bode (TuS Bramsche) mit Rgm. Würzburg RG Bayern u.a. - Deutscher Meister• VIERER ohne Stm. -
DMR Köln:
T. Möllenkamp u. A. Wöstmann in Rgm. mit A. Bode u. A. Schütte (TuS Bramsche) -
Rang 2
• VIERER mit Stm. -
DMR Köln:
Stm. T. Bremer, R. Kollmann u. H.-G. Tiemann in Rgm. mit M. Möllmann (TuS Bramsche) u. B. Honsel (Mindener RV) -
Rang 3• ACHTER -
DMR Ratzeburg:
Stm T. Bremer u. A. Bode (TuS Bramsche) mit der Rgm. Hannoverscher RC u.a. -
Rang 2
• ACHTER -
DMR Ratzeburg: T. Möllenkamp u. F. Hardinghaus mit der Rgm. Hannoverscher RC u.a. - Rang 3• ZWEIER ohne Stm. -
DMR München:
T. Möllenkamp in Rgm. mit W. Maennig (Berliner RK Brandenburgia) -
Rang 2• ACHTER -
DMR Duisburg:
Stm. T. Bremer mit Rgm. RC Hansa Dortmund
u.a. - Rang 2• ZWEIER ohne Stm. -
DMR München:
T. Möllenkamp in Rgm. mit A. Wessling (TV Essen-Kupferdreh) -
Rang 3• VIERER ohne Stm. -
DMR Hamburg:
T. Möllenkamp mit Rgm. TV Essen-Kupferdreh u.a. -
Deutscher Meister
• ACHTER -
DMR Hamburg: T. Möllenkamp mit der Rgm. RC Hansa Dortmund u.a. -
Rang 3• Boote Deutscher Ruder-Verband (DRV) • ZWEIER ohne Stm. -Olymp.Sommerspiele Los Angeles:
T. Möllenkamp u. A. Wöstmann -
Rang 4• ACHTER -WM Nottingham:
'Deutschlandachter' mit Stm. T. Bremer -
Rang 6• ACHTER – Olymp. Sommerspiele Seoul:
T. Möllenkamp im 'Deutschlandachter' -
Goldmedaille1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 Abkürzungen: 'DMR' – Deutsches Meisterschaftsrudern --- 'Stm.' – Steuermann
Einzelnachweise
- ↑ Osnabrücker RV – Das Jahr 1978. Website ORV. Abgerufen 21. Januar 2011.
- ↑ a b c Biography Hans-Günther Tiemann. Website World Rowing Database. Abgerufen 21. Januar 2011.
- ↑ Dossier zu Bundestrainer Ralf Holtmeyer. RP Online, Nachrichten, Fotos, Zitate finden. Abgerufen 28. Dez. 2010.
- ↑ Biografische Daten und Erfolge Bundestrainer Ralf Holtmeyer. Website Deutschlandachter. Abgerufen 28. Dez. 2010.
- ↑ a b NCR Computer-Resultat Int. Ruderregatta Luzern-Rotsee 1980, Bulletin Nr 111. Website ORV. Abgerufen 21. Januar 2011.
- ↑ Das Jahr 1980 - Der Osnabrücker Achter qualifizierte sich für Olympia. Website ORV, Vereinsgeschichte. Abgerufen 28. Dez. 2010.
- ↑ Verhinderte Olympia-Starter. Der ORV-Achter vor 25 Jahren. Website Neue Osnabrücker Zeitung, 3. September 2005. Abgerufen 21. Januar 2011.
- ↑ a b Deutsches Meisterschaftsrudern 1980 Duisburg. ORV – Hans-Günther Tiemann im Vierer ohne Steuermann. Website RRK-online. Abgerufen 28. Dez. 2010.
- ↑ Rudern. Website Olympia-Lexikon. Abgerufen 21. Januar 2011,.
- ↑ Silberne Ehrennadel ORV - 25 Jahre im Club. Website ORV. Abgerufen 21. Januar 2011.
- ↑ Deutsches Meisterschaftsrudern 1981 Essen. ORV – Hans-Günther Tiemann im Achter. Website RRK-online. Abgerufen 21. Januar 2011.
- ↑ Deutsche Meisterschaften Rudern – Vierer mit Steuermann. ORV – Hans-Günther Tiemann im Vierer mit Steuermann. Website RRK-online. Abgerufen 21. Januar 2011.
Quellen
- Deutsche Meisterschaften Vierer ohne Steuermann Website sport-komplett – Rudern. Abgerufen 21. Januar 2011.
- Deutsche Meisterschaften Vierer mit Steuermann. Website sport-komplett – Rudern. Abgerufen 21. Januar 2011.
- Deutsche Meisterschaften Achter. Website sport-komplett – Rudern. Abgerufen 21. Januar 2011.
- Osnabrücker Ruder-Verein e.V. von 1913 Website ORV. Abgerufen 21. Januar 2011.
- Ruderchronik Ernst- Moritz- Arndt Gymnasium Osnabrück. Website nibis-emaos. Abgerufen 21. Januar 2011.
Weblinks
Siehe auch
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