Thorsten Bremer

Thorsten Bremer

Thorsten Bremer (* 28. April 1961) ist ein promovierter deutscher Physiker und ehemaliger Wettkampfruderer des Osnabrücker Ruder-Vereins (ORV). Ein traditionsreicher Club mit einem etwa fünf Kilometer langen Trainings- bzw. Regattarevier auf dem Osnabrücker Stichkanal. Der Steuermann begann mit dem Rudersport in der Ruderriege des Osnabrücker Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums.[1]

Rudern

Inhaltsverzeichnis

Sportlicher Werdegang

1978 nimmt Thorsten Bremer (damals Länge 172 cm und Gewicht 52 kg[2]), als jugendlicher Ruderer, zusammen mit den Mannschaftskameraden des Deutschen Ruderverbandes (DRV) im Vierer mit Steuermann, an den Junioren-Weltmeisterschaften in Belgrad teil. Gerudert wurde auf der Regattastrecke Sava. Im Finale erreichten die fünf Ruderer Rang sieben. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1979 in Moskau (Krylatskoye) steuerte er den Vierer mit Steuermann des DRV im Finale auf Rang drei.[2]

1980 steuerte Thorsten Bremer den Achter der Renngemeinschaft TuS Bramsche und Osnabrücker Ruder-Verein, im Boot zusammen mit Brunon Derkes, Ferdinand Hardinghaus, Ralf Kollmann, dem späteren Goldmedaillengewinner 1988 Thomas Möllenkamp, Martin Möllmann (TuS Bramsche), Andreas Schütte, Hans-Günther Tiemann und dem Olympiateilnehmer 1984 Axel Wöstmann. Trainiert wurden die neun Ruderer von Ralf Holtmeyer, dem späteren Bundestrainer des Deutschen Ruderverbandes (DRV).[3][4] Den Ruderern der Renngemeinschaft aus dem Osnabrücker Land gelang es zunächst, die Mannheimer Regatta zu gewinnen, vor den Teams aus der Sowjetunion, aus der Tschechoslowakei und dem vom DRV zusammengestellten Deutschlandachter. Mit dem fünften Rang im Einlauf des Finales der Internationalen Luzerner Rotsee-Regatta gelang dem Achter der Renngemeinschaft die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau. Auf dem Rotsee gingen im Wettbewerb der Achter sämtliche Endlaufteilnehmer der letzten Weltmeisterschaft, 1979 in Bled, an den Start. Außer dem Rekordmeister aus der DDR, dem damals dominierenden Achterteam, nahmen Neuseeland als Vize-Weltmeister und der WM-Dritte aus der UDSSR sowie die Ruderer aus Australien, Großbritannien und USA teil. Auch der Achter des DRV, das damalige „Flaggschiff“ des bundesdeutschen Rudersports, war am Start. Er setzte sich zusammen aus sehr routinierten und erfolgreichen Ruderern, zu denen auch Peter Michael Kolbe gehörte. Damals erreichte der Achter des ORV auf dem Rotsse über die Strecke von 2.000 m eine Zeit von 5:43,42 (Endlaufsiegerzeit DDR 5:40,88).[5] Dem für die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau qualifizierten Achter des ORV wurde wegen des politisch begründeten Boykotts die einmalige Möglichkeit genommen, in Moskau an den Start gehen zu können.[6][7] Thorsten Bremer ging dann mit dem Achter des ORV im Laufe des Jahres 1980 bei Regatten in Boston, New York und Philadelphia an den Start.[5]

1986 in Duisburg erreichte er die Deutsche Meisterschaft im Achter der Renngemeinschaft (Rgm.) RC Hansa Dortmund / RV Rauxel / RC Westfalen Herdecke / RK Baldeneysee Essen / RG Benrath / Osnabrücker RV / RV Blankenstein mit Ingo Wieneke, Eckhard Schultz, Bahne Rabe († [8]), Armin Eichholz, Stefan Scholz, Georg Bauer, Matthias Mellinghaus und Volker Kioschis.[9] Bei der Weltmeisterschaft 1986 steuerte der Ruderer aus der niedersächsischen Friedensstadt Osnabrück, in Nottingham (Holme Pierrepoint), den Deutschlandachter im Finale auf Rang 6. Im Boot ruderten Georg Bauer, Thomas Domian, Armin Eichholz, Volker Kioschies, Matthias Mellinghaus, Bahne Rabe, Eckhardt Schultz und Georg Wienecke.[2]

Die Leistungsbilanz des Steuermanns Thorsten Bremer umfasst weitere herausragende Erfolge in nichtolympischen Bootsklassen.[2]

Weitere Erfolge bei Deutschen Meisterschaften

1980 Duisburg: Deutsche Meisterschaft – Vierer mit Steuermann. Stm. Thorsten Bremer im Boot der Rgm. TuS Bramsche und ORV mit den Ruderern Brunon Derkes, Ralf Kollmann, Martin Möllmann (TuS Bramsche) und Andreas Schütte – Rang zwei.[10]
1981 Essen: Deutsche Meisterschaft – Vierer mit Steuermann. Rgm. Osnabrücker RV / TuS Bramsche / Kölner RV mit Stm. Thorsten Bremer sowie Johannes Hafer, Jens Peter Zuther, Andreas Bode und Konrad Hünnefeld – Rang drei.[10]
1981 Essen: Deutsche Meisterschaft – Achter. Stm. Thorsten Bremer im Boot der Rgm. Osnabrücker RV / TuS Bramsche mit Martin Möllmann, Brunon Derkes, Andreas Schütte, Ralf Kollmann, Axel Wöstmann, Thomas Möllenkamp, Ferdinand Hardinghaus und Hans-Günther Tiemann –. Rang zwei.[9]
1982 München: Deutsche Meisterschaft – Zweier mit Steuermann[Anm 1] Stm. Thorsten Bremer im Boot der Rgm. Osnabrücker RV / TuS Bramsche mit Andreas Bode und Ferdinand Hardinghaus – Rang drei.[11]
1983 Köln: Deutsche Meisterschaft – Vierer mit Steuermann. Im Boot der Rgm. Osnabrücker RV / TuS Bramsche / Mindener RV Stm. Thorsten Bremer mit Ralf Kollmann, Hans-Günther Tiemann, Martin Möllmann und Bert Honsel – Rang drei.[10]
1984 Ratzeburg: Deutsche Meisterschaft – Achter. Rgm. Hannoverscher RC / RK Baldeneysee Essen / Mindener RV / RG München / RR Uni Karlsruhe / Karlsruher RV Wiking / RG Benrath / Osnabrücker RV mit Stm. Thorsten Bremer sowie Andreas Bode, Georg Bauer, Jörg Raabe, Ralf Thienel, Tilman Probst, Ingo Metzger, Ingo Wieneke und Christoph Weichsler-Fricke – Rang zwei.[9]
1986 Duisburg: Deutsche Meisterschaft – Vierer mit Steuermann. Rgm. RC Hansa Dortmund / RV Rauxel / RC Westfalen Herdecke / Osnabrücker RV mit Stm. Thorsten Bremer sowie Eckhard Schultz, Bahne Rabe, Matthias Mellinghaus und Volker Kioschis – Rang zwei.[10]

Anmerkung
  1. Der Zweier mit Steuermann der Männer wurde zuletzt bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona gerudert und gehört seitdem nicht mehr zur olympischen Bootsklasse.

Tabellarische Übersicht Leistungen und Erfolge

Wettkampfruderer Osnabrücker Ruderverein – Leistungs- und Erfolgsbilanz in den 1980er Jahren
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988
• Boote Osnabrücker. RV (ORV)

• VIERER ohne Stm. -
DMR Duisburg:
F. Hardinghaus, T. Möllenkamp,
H.-G. Tiemann, A. Wöstmann
-
Deutsche Meister

• VIERER ohne Stm. -WM München:
F. Hardinghaus, T. Möllenkamp,
H.-G. Tiemann
u. A. Wöstmann -
Rang 7

• VIERER ohne Stm. -
DMR München:
B. Derkes, R. Kollmann, T. Möllenkamp u.
H.-G. Tiemann -
Deutsche Meister

• ZWEIER ohne Stm. -
DMR Ratzeburg:
T. Möllenkamp u. A. Wöstmann -
Rang 2

• Boote Renngemeinschaften

• VIERER mit Stm. -
DMR Duisburg:
Rgm. ORV/TuS Bramsche mit Stm. T. Bremer, B. Derkes, R. Kollmann, M. Möllmann u. A. Schütte -
Rang 2


• ACHTER - Qualifikation Olymp. Sommerspiele Moskau:
Rgm. TuS Bramsche u. ORV mit Stm. T. Bremer, B. Derkes, F. Hardinghaus, R. Kollmann, T. Möllenkamp, M. Möllmann, A. Schütte, H.-G. Tiemann u. A. Wöstmann

• VIERER mit Stm. -

DMR Essen:
Rgm. ORV/TuS Bramsche / Kölner RV mit Stm. T. Bremer, A. Bode, J. Hafer, K. Hünnefeld u. J.P. Zuther -
Rang 3


• ACHTER -DRM Essen:
Rgm. TuS Bramsche/ORV mit Stm. T. Bremer, B. Derkes, F. Hardinghaus, R. Kollmann, T. Möllenkamp, M. Möllmann, A. Schütte, H.-G.  Tiemann u. A. Wöstmann -
Rang 2

• ZWEIER mit Stm. -
DMR München:
Stm. T. Bremer u. F. Hardinghaus in Rgm. mit A. Bode (TuS Bramsche) -
Rang 3


• VIERER mit Stm. -
DMR München:
A. Schütte mit Rgm. RC Hansa Dortmund
u.a. – Rang 2


• ACHTER -
DMR München:
F. Hardinghaus u. A. Bode (TuS Bramsche) mit Rgm. Würzburg RG Bayern u.a. – Deutscher Meister

• VIERER ohne Stm. -
DMR Köln:
T. Möllenkamp u. A. Wöstmann in Rgm. mit A. Bode u. A. Schütte (TuS Bramsche) -
Rang 2


• VIERER mit Stm. -
DMR Köln:
Stm. T. Bremer, R. Kollmann u. H.-G. Tiemann in Rgm. mit M. Möllmann (TuS Bramsche) u. B. Honsel (Mindener RV) -
Rang 3

• ACHTER -
DMR Ratzeburg:
Stm T. Bremer u. A. Bode (TuS Bramsche) mit der Rgm. Hannoverscher RC u.a. -
Rang 2


• ACHTER -
DMR Ratzeburg: T. Möllenkamp u. F. Hardinghaus mit der Rgm. Hannoverscher RC u.a. – Rang 3

• ZWEIER ohne Stm. -
DMR München:
T. Möllenkamp in Rgm. mit W. Maennig (Berliner RK Brandenburgia) -
Rang 2

• ACHTER -
DMR Duisburg:
Stm. T. Bremer mit Rgm. RC Hansa Dortmund
u.a. – Rang 2

• ZWEIER ohne Stm. -
DMR München:
T. Möllenkamp in Rgm. mit A. Wessling (TV Essen-Kupferdreh) -
Rang 3

• VIERER ohne Stm. -
DMR Hamburg:
T. Möllenkamp mit Rgm. TV Essen-Kupferdreh u.a. -
Deutscher Meister


• ACHTER -
DMR Hamburg: T. Möllenkamp mit der Rgm. RC Hansa Dortmund u.a. -
Rang 3

• Boote Deutscher Ruder-Verband (DRV)

• ZWEIER ohne Stm. -Olymp.Sommerspiele Los Angeles:
T. Möllenkamp u. A. Wöstmann -
Rang 4

• ACHTER -WM Nottingham:
'Deutschlandachter' mit Stm. T. Bremer -
Rang 6

• ACHTER – Olymp. Sommerspiele Seoul:
T. Möllenkamp im 'Deutschlandachter' -
Goldmedaille

1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988

Abkürzungen: 'DMR' – Deutsches Meisterschaftsrudern --- 'Stm.' – Steuermann

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ein Königreich für ein Boot. Autor OStR Otto Papenhausen. Website nibis-emaos. Abgerufen 28. Januar 2011.
  2. a b c d Biography Thorsten Bremer. Website World Rowing Database. Abgerufen 21. Januar 2011.
  3. Dossier zu Bundestrainer Ralf Holtmeyer. RP Online, Nachrichten, Fotos, Zitate finden. Abgerufen 28. Dez. 2010.
  4. Biografische Daten und Erfolge Bundestrainer Ralf Holtmeyer. Website Deutschlandachter. Abgerufen 28. Dez. 2010.
  5. a b NCR Computer-Resultat Int. Ruderregatta Luzern-Rotsee 1980, Bulletin Nr 111. ORV-Achter 1980 auf dem Rotsee. Website ORV. Abgerufen 21. Januar 2011.
  6. Das Jahr 1980 – Der Osnabrücker Achter qualifiziert sich für Olympia. Website Osnabrücker RV, Vereinsgeschichte. Abgerufen 28. Dez. 2010.
  7. Verhinderte Olympia-Starter. Der ORV-Achter vor 25 Jahren. Website Neue Osnabrücker Zeitung, 3. September 2005. Abgerufen 21. Januar 2011.
  8. Versunken im Nichts – Das Schicksal der 'Mensch-Maschine' Bahne Rabe und die Ohnmacht seiner Umwelt. Artikel von Evi Simeoni in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15. Nov. 2001. Abgerufen 28. Dez. 2010.
  9. a b c Deutsche Meisterschaften Rudern – Achter. ORV – Thorsten Bremer. Website RRK-online. Abgerufen 21. Januar 2011.
  10. a b c d Deutsche Meisterschaften Rudern – Vierer mit Steuermann. ORV – Thorsten Bremer. Website RRK-online. Abgerufen 21. Januar 2011.
  11. Deutsche Meisterschaft Rudern 1982, München – Zweier mit Steuermann, Thorsten Bremer. Website RRK-online. Abgerufen 21. Januar 2011.

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