Kunstgewerbeschule Hannover

Kunstgewerbeschule Hannover
Das Schulgebäude vor 1899

Die Kunstgewerbeschule- und Handwerkerschule Hannover war eine Kunstgewerbeschule in Hannover.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gegründet wurde die Schule 1791 als Freye Zeichenschule für das Handwerk. Im 19. Jahrhundert wurde sie in Kunstgewerbeschule- und Handwerkerschule Hannover umbenannt. Von 1889 bis 1891 erbaute Paul Rowald südlich der Innenstadt zwischen Friedrichswall und Köbelinger Markt ein neues Schulgebäude, das beim Bombenangriffen 1943 im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Nach dem Krieg wurde die Schule als Werkkunstschule wieder eröffnet. In den 1960ern bezog sie einen Neubau in der Herrenhäuser Straße 8 (heute Sitz des Fachbereichs Architektur der Universität Hannover)[1] und wurde mit Einrichtung der Fachhochschulen zum 1. August 1971 Teil der Fachhochschule Hannover. Sie bildete dort die Fakultät III – Medien, Information und Design. Der Fachbereich Bildende Kunst und der Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen wurden zum Sommersemester 2008 bzw. Wintersemester 2008/2009 im Rahmen des Hochschuloptimierungskonzepts der niedersächsischen Landesregierung geschlossen. Es werden keine neuen Bewerber zugelassen.

Das Fächerangebot hat sich in der Zeit des Bestehens häufig gewandelt, ebenso wie der Standort der Schule.

Die Zeit der Kunstgewerbeschule (bis 1943)

Liste von Schülern

Nachfolgende alphabetische Liste führt ausgewählte Personen auf, die an der Kunstgewerbeschule Hannover studiert haben.

  • Kurt Baumgarte (* 22. April 1912) ist ein ehemaliger deutscher Politiker der KPD
  • August Brandes (* 11. Oktober 1872; † 5. August 1948), deutscher Freskenmaler, Restaurator und Lehrer für Dekorationsmalerei
  • Friedrich Busack
  • Gerrit Engelke (* 21. Oktober 1890; † 13. Oktober 1918) war ein deutscher Arbeiterdichter
  • Franz Freidel (* 4. Januar 1888; † 16. Dezember 1938) war ein Zimmermann und deutscher Politiker
  • Wilhelm Heckrott (* 15. Januar 1890; † 4. Januar 1964) war ein expressionistischer Maler und Grafiker
  • Hubert Hoffmann (* 23. März 1904; † 25. September 1999) war ein deutsch-österreichischer Stadtplaner, Architekt, Autor und Maler
  • Grethe Jürgens (* 15. Februar 1899; † 8. Mai 1981) war eine deutsche Malerin und Vertreterin der Neuen Sachlichkeit
  • Hans Nitzschke (* 1. Mai 1903; † 26. August 1944); deutscher Maler, Designer und (Innen-)Architekt[2]
  • Hans Mertens (* 2. Januar 1906; † 18. August 1944) war ein deutscher Maler und Vertreter der Neuen Sachlichkeit
  • Gerta Overbeck (* 16. Januar 1898; † 2. März 1977) war eine deutsche Malerin und Vertreterin der Neuen Sachlichkeit
  • Theodor Paeth (* 8. September 1871; † 1940) war ein deutscher Architekt und Politiker der DNVP
  • Udo Peters (* 1884; † 1964) war ein deutscher Maler des Jugendstils
  • Karl Rüter (* 21. Oktober 1902; † 18. Februar 1986) war ein deutscher Maler und Vertreter der Neuen Sachlichkeit
  • Walter Schliephacke (* 12. Oktober 1877; † 24. Oktober 1955) war ein deutscher Maler der Spätromantik
  • Kurt Sohns (* 9. Januar 1907; † 4. Januar 1990) war ein deutscher Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer
  • Kurt Schwitters (* 20. Juni 1887; † 8. Januar 1948) war ein deutscher Maler, Dichter, Werbegrafiker und Künstler
  • Hilde Stock-Sylvester (* 29. September 1914; † 11. Februar 2006) war Lehrerin an der Werkkunstschule Flensburg, eine deutsche Malerin in Bonn, Technik Enkaustik
  • Ernst Thoms (* 13. November 1896; † 11. Mai 1983) war ein deutscher Maler und Vertreter der Neuen Sachlichkeit
  • Richard Uhlemeyer (* 3. Oktober 1900; † 4. November 1954) war gelernter Töpfer und Handwerksfunktionär
  • Hanna Vogel, Ehefrau von Hans Mertens
  • Gustav Völker (* 1. Februar 1889; † 3. Oktober 1974) war ein deutscher Heraldiker und Kunsterzieher
  • Rudolf Weber (* 1877; † 1952) war ein deutscher Maler
  • Erich Wegner (* 12. Juli 1899; † 11. Dezember 1980) war ein deutscher Maler und Vertreter der Neuen Sachlichkeit

Liste von Lehrern

Nachfolgende alphabetische Liste führt ausgewählte Personen auf, die an der Kunstgewerbeschule Hannover unterrichtet haben.

  • Carl James Bühring (* 11. Mai 1871; † 2. Januar 1936) lehrte um 1900 nebenberuflich als Architekt
  • Fritz Burger-Mühlfeld (* 3. März 1882; † 1969) war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit und unterrichtete mit Unterbrechungen von 1919 bis 1947
  • Wilhelm von Debschitz (* 21. Februar 1871; † 10. März 1948), war Maler, Innenarchitekt, Kunsthandwerker, Kunstpädagoge und von 1914 bis 1921 Direktor der Kunstgewerbeschule
  • Karl Gundelach (* 16. Juni 1856; † 19. Januar 1920) war ein deutscher Bildhauer und unterrichtete von 1900 bis 1920
  • Friedrich Heinrichsen (* 24. November 1901; † 14. November 1980) war ein deutscher Typograf, Grafiker und Textdichter und lehrte ab 1929 an der Kunstgewerbeschule
  • Ferdinand Moser (* 14. Juli 1859; † 23. Juli 1930) war ein deutscher Architekt und Direktor von Kunstgewerbeschulen, als Subdirektor war er von 1891 bis 1892 in Hannover
  • Adolf Narten (* 7. Januar 1842; † 27. Dezember 1928) war ein deutscher Architekt.
  • Hermann Narten (* 17. Mai 1839; † 30. Mai 1916) war ein deutscher Bildhauer, Architekt und Museumsleiter.
  • Hermann Scheuernstuhl (* 1894; † 1982) unterrichtete Bildhauerei.
  • Kurt Sohns (* 9. Januar 1907; † 4. Januar 1990) war nicht nur Schüler sondern unterrichtete von 1932 bis 1939 auch Farbenlehre
  • Ludwig Vierthaler (* 16. Januar 1875; † 4. März 1967) war Bildhauer und unterrichtete ab 1915
  • Carl Wiederhold (* 2. August 1863; † 25. August 1961) war Maler und unterrichtete zwischen 1900 und 1930 nebenberuflich Farbenlehre, Freihandzeichnen, Kopfstudien und Aktzeichnen, Ornamentzeichnen und Dekorationsmalerei
  • Heinrich Zeininger (* 11. März 1867; † 15. Mai 1939) war von 1902 bis 1905 Stadtobergärtner in Hannover und unterrichtete nebenamtlich gärtnerisches Fachzeichnen.

Die Zeit der Werkkunstschule (bis 1971)

Liste von Schülern

Nachfolgende alphabetische Liste führt ausgewählte Personen auf, die an der Werkkunstschule Hannover studiert haben.

  • Herbert Aulich (* 27. Januar 1927) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Objektkünstler.
  • Ulrich Behl (* 1939) ist ein deutscher Grafiker.
  • Johann Georg Geyger (* 1921; † 2004) war ein deutscher Maler und Grafiker.
  • Raimund Girke (* 28. Oktober 1930; † 12. Juni 2002) war ein deutscher Maler.
  • Erich Grün (*1915), Kunsterzieher und Maler.
  • Hermann Kracht (* 14. Februar 1929) ist ein deutscher Bildhauer.
  • Hanns Joachim Klug (* 3. September 1928) ist ein deutscher bildender Künstler.
  • Arnold Leissler (* 3. Juli 1939) ist ein deutscher Maler und Grafiker.
  • Godehard Lietzow (* 18. November 1937; † 6. August 2006) war ein deutscher Künstler und Galerist.
  • Alf Mintzel (* 18. April 1935) ist ein deutscher Soziologe und Politologe.
  • Alfred Pohl (* 22. August 1928) ist ein deutscher Grafiker und Holzschneider.
  • Hans Gerd Ruwe (* 1926; † 1995) war ein deutscher Steinmetz und Bildhauer.
  • Benjamin Schubert (* 1961), ist ein deutscher bildender Künstler
  • Hansrudi Wäscher (* 5. April 1928) ist ein Comiczeichner und Comicautor.
  • Sigrid Wylach (* 3. Dezember 1941) ist eine deutsche Textil- und Möbeldesignerin.

Liste von Lehrern

Nachfolgende alphabetische Liste führt ausgewählte Personen auf, die an der Werkkunstschule Hannover unterrichtet haben.

  • Raimund Girke (* 28. Oktober 1930; † 12. Juni 2002) war ein deutscher Maler und unterrichtete von 1966 bis 1971.
  • Rolf Hartung (* 1908; † 7. Oktober 1995) war ein deutscher Kunsterzieher, Maler und Autor.
  • Klakow
  • Louis Niebuhr (* 1936) lehrte von 1969 bis 1972 Bildhauerei.
  • Karl Otto, Ingenieur und Leiter der Werkkunstschule in den späten 1950ern, Mitbegründer der Sonderschauen formgerechter Industrieerzeugnisse auf der Hannover Messe.[3]
  • Erich Rhein (* 19. Juli 1902; † 22. Dezember 1956) war ein deutscher Maler und Grafiker und leitete ab 1947 die Schule
  • Johannes Friedrich Sass (* 5. Mai 1897; † 1972) war ein deutscher Maler und unterrichtete ab 1956
  • Gerhard Wendland (* 29. Oktober 1910; † 23. Juli 1986) war ein deutscher Maler und Grafiker der Abstrakten Kunst und leitete ab 1956 die Abteilung Freie Malerei.
  • Ernst Zietzschmann, Architekt und Leiter der Werkkunstschule Hannover, mitbegründete 1965 den Verein Die gute Industrieform e. V.,[4] der seit 1954 den iF-Award verleiht.
  • Hinnerk Schrader (* 1932; † 1989) war ein Maler, Zeichner und Konstrukteur fragiler Zeltbauten und poetischer Skulpturen.

Literatur

  • Gemalt, gedruckt, gewebt: Aufbau und Werk der Textilabteilung an der Werkkunstschule Hannover (Katalog zur Ausstellung vom 10. bis 31. Juli 1960), Hannover 1960[5]
  • Hans Richter: 40 Jahre Rollenbild und Film. (Katalog zur Ausstellung der Werkkunstschule Hannover und der Staatlichen Werkkunstschule Kassel in Verbindung mit dem Kasseler Kunstverein), Hannover 1960[6]
  • Ausstellung der Werkkunstschule Hannover. Unterrichtsmethodik und Ergebnisse der Abteilung Gebrauchsgraphik (Ausstellungskatolog), Hannover 1961[7]
  • Gestaltete Umwelt (Ausstellungskatalog zur Werkbundausstellung 5. August bis 27. August 1961, Orangerie Hannover-Herrenhause), Hannover 1961[8]
  • Pier Luigi Nervi (Ausstellungskatalog zur Ausstellung der Werkkunstschule Hannover und der Architekturabteilung der Technischen Hochschule Hannover im Lichthof der Technischen Hochschule Hannover vom 22. Januar bis 19. Februar 1961), Hannover 1961[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bauen und Wohnen 7/1965
  2. * Hugo Thielen: Nitzschke, Hans, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 271 u.ö
  3. Historie des iF Industrie Forum Design, abgerufen am 16. September 2009
  4. Historie des iF Industrie Forum Design, abgerufen am 16. September 2009
  5. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  6. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  7. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  8. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  9. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hannover [2] — Hannover (hierzu der Stadtplan mit Registerblatt), Hauptstadt der gleichnamigen preuß. Provinz sowie des gleichnamigen Regierungsbezirks (s. unten), königliche Haupt und Residenzstadt (seit 1890), Stadtkreis, liegt an der Südgrenze des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kunstgewerbeschule — Die Kunstgewerbeschulen waren bis 1945 in West Deutschland künstlerische Ausbildungsstätten (höhere Fachschulen) mit dem Schwerpunkt der angewandten Kunst. Inhaltsverzeichnis 1 Soziokultureller Hintergrund 2 Deutschland 3 Österreich …   Deutsch Wikipedia

  • Hannover — Die Buchstaben und Zahlen zwischen den Linien | E8 | bezeichnen die Quadrate des Planes. AdelheidstraßeE8 AdolfstraßeB8 ÄgidiendammDE8 ÄgidienkircheD8 Ägidienstraße, Gr.D8 ÄgidientorplatzDE8 AktienbrauereiA7, 8 AlemannstraßeC1 AlexanderstraßeE7… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gewerbeverein für das Königreich Hannover — 1846: Rundbrief der »Direction des Gewerbe Vereins...«, hier an den »Local Gewerbe Verein zu Dannenberg« betreffs einer Forschungsreise von Friedrich Heeren Der Gewerbeverein für das Königreich Hannover war im 19. Jahrhu …   Deutsch Wikipedia

  • Volkshochschule Hannover — Ada und Theodor Lessing Volkshochschule …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrichsen — Friedrich Heinrichsen (* 24. November 1901 in Passau; † 14. November 1980 in Traunstein) war ein deutscher Typograf, Grafiker und Textdichter. Er schuf zahlreiche grafische und typografische Arbeiten sowie eine Reihe prunkvoller Wandteppiche als… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Heinrichsen — (* 24. November 1901 in Passau; † 14. November 1980 in Traunstein) war ein deutscher Typograf, Grafiker und Textdichter. Er schuf zahlreiche grafische und typografische Arbeiten sowie eine Reihe prunkvoller Wandteppiche als Vertreter der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste nicht gebürtiger Hannoveraner — Die Liste nicht gebürtiger Hannoveraner führt Personen auf, die einen besonderen Bezug zu Hannover haben, ohne dort geboren zu sein. Inhaltsverzeichnis 1 Tabelle 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Sohns — (* 9. Januar 1907 in Barsinghausen, Niedersachsen; † 4. Januar 1990 in Hannover) war ein deutscher Maler, Zeichner, Graphiker und Bildhauer. Er gilt als ein bedeutender Künstler Niedersachsens. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnun …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Mertens — (* 2. Januar 1906 in Hannover; † 18. August 1944 in Albi) war ein deutscher Maler und Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Biografie Hans Mertens wurde am 2. Januar 1906 in Hannover als Sohn eines Tapezierers geboren. Von 1925 bis 1926 studiert er… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”