- Hedwig Voegt
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Hedwig Voegt (* 28. Juli 1903 in Hamburg; † 14. März 1988 in Leipzig) war eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Hochschullehrerin.
Leben
Hedwig Voegt wurde im Hamburger Stadtteil St. Pauli geboren. Nach dem Schulbesuch absolvierte sie eine Ausbildung zur Kontoristin. Ab 1920 arbeitete sie bei der Deutschen Reichspost. 1925 schloss sie sich der KPD an, war Arbeiterkorrespondentin der Hamburger Volkszeitung und gab die illegale Betriebszeitung des Fernsprechamts in Hamburg heraus.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie politisch verfolgt und 1931 zum ersten Mal verhaftet. 1933 wurde sie nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Postdienst entlassen. Sie arbeitete illegal für die KPD und wurde 1934 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einer zweijährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Die Gestapo verhaftete sie 1938, Hedwig Voegt war danach bis Ende März 1939 im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert. Sie wurde in Geiselhaft genommen, als Deutschland im Juni 1941 die Sowjetunion angriff.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Hedwig Voegt ihre politische Arbeit für die KPD wieder auf und war Mitglied der Bezirksleitung Wasserkante; sie arbeitete beim Landesarbeitsamt in Hamburg.
Die KPD delegierte Hedwig Voegt 1948 zum Studium in der Sowjetischen Besatzungszone. Sie war wissenschaftliche Hilfskraft am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar und studierte ab 1949 Publizistik in Leipzig. Im selben Jahr wurde sie Mitglied der SED. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde sie 1952 mit der Dissertation Der demokratische Patriotismus in der deutschen jakobinischen Literatur 1790–1800 zur Dr. phil promoviert.
1953 erhielt sie einen Lehrauftrag für Geschichte der deutschen Literatur an der Universität Leipzig. 1955 wechselte sie von der Philosophischen Fakultät an die Fakultät für Journalistik, wurde 1959 Professorin und lehrte literarische Publizistik und Stilistik. Gleichzeitig leitete sie das Institut für literarische Publizistik und Stilistik und war ab 1961 Prodekanin für den wissenschaftlichen Nachwuchs. 1963 wurde sie vom Dienst entpflichtet.
Hedwig Voegt gab unter anderem Werke und Briefe von Georg Friedrich Rebmann heraus, Rebmanns Hans Kiekindiewelts Reisen in alle vier Weltteile und andere Schriften, Johann Heinrich Voß’ Werke in einem Band sowie Knigges Der Traum des Herrn Brick.
Auszeichnungen
- 1963: Vaterländischer Verdienstorden (in Silber)
- Carl-von-Ossietzky-Medaille des Friedensrats der DDR
- Johannes-R.-Becher-Medaille
- Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945
Weblinks
- Literatur von und über Hedwig Voegt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hedwig Voegt im Professorenkatalog der Universität Leipzig
Kategorien:- Literaturwissenschaftler
- Hochschullehrer (Universität Leipzig)
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens
- Träger der Carl-von-Ossietzky-Medaille
- KPD-Mitglied
- Person (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- SED-Mitglied
- KZ-Häftling
- Deutscher
- Geboren 1903
- Gestorben 1988
- Frau
- Opfer der NS-Justiz
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