Hermann-Josef Pelgrim

Hermann-Josef Pelgrim

Hermann-Josef Pelgrim (* 15. Oktober 1959 in Bocholt) ist ein deutscher Kommunalpolitiker (SPD). Seit 1997 ist er Oberbürgermeister Schwäbisch Halls, der Kreisstadt des Landkreises Schwäbisch Hall im Nordosten Baden-Württembergs.

Nach dem Besuch der Realschule und einer Ausbildung zum Spediteur studierte Pelgrim an der Universität Paderborn und in den USA Wirtschaftswissenschaften. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre für die Friedrich-Ebert-Stiftung in Südamerika und die Gewerkschaft ÖTV in Stuttgart. Seit 1993 war er im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg zur Europäischen Union in Brüssel abgeordnet.

Aus der Schwäbisch Haller Oberbürgermeisterwahl am 15. Dezember 1996, bei der der Nachfolger des langjährigen Oberbürgermeisters Karl-Friedrich Binder gewählt wurde, ging der Kandidat Kurt Leibbrandt aus Bietigheim-Bissingen als Sieger hervor. Aufgrund einer Wahlanfechtung, deren nervlicher Belastung er sich nicht aussetzen wollte, trat Leibbrandt noch vor Amtsantritt zurück, und eine erneute Wahl am 13. April 1997 wurde erforderlich, bei der Pelgrim kandidierte. Die Wahl erbrachte keine absolute Mehrheit für einen der Kandidaten; die höchsten Stimmenzahlen hatten Pelgrim und zwei Kandidaten der CDU erzielt. Im zweiten Wahlgang traten alle drei wieder an, und Pelgrim gewann die Wahl mit 39 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 56 %. Damit war Pelgrim zum ersten SPD-Oberbürgermeister Schwäbisch Halls gewählt.

Aufgrund von Wahlanfechtungen war er ab dem 1. Juli 1997 zunächst als Amtsverweser tätig; am 12. Juni 1998 wurde er in sein Amt eingesetzt. Bei der Folgewahl im März 2005 trat er als einziger Kandidat an und wurde mit 94 % der Stimmen bei einer niedrigen Wahlbeteiligung von nur 22,3 % wiedergewählt; am 9. Juni 2005 begann seine zweite Amtsperiode.

Zu den markanten Ereignissen in Pelgrims Amtszeit zählen die Finanzkrise der Stadt Schwäbisch Hall ab 2002 wegen des Ausbleibens von Gewerbesteuerzahlungen der Bausparkasse Schwäbisch Hall als wichtigstem Gewerbesteuerzahler, die Übergabe eines neuen Gebäudes der Justizvollzugsanstalt Schwäbisch Hall 1998, die Einweihung der Kunsthalle Würth im Jahr 2001 und die der Schwäbisch Haller Moschee im Jahr 2004.

Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011 trat Pelgrim als SPD-Kandidat im Landtagswahlkreis Hohenlohe an.[1] Im Fall eines Einzugs in den Landtag von Baden-Württemberg wollte er zugleich Oberbürgermeister Schwäbisch Halls bleiben.[2]. Er wurde jedoch trotz Stimmengewinnen der SPD in seinem Wahlkreis nicht in den Landtag gewählt.[3]

Einzelnachweise

  1. Ralf Reichert: Halls OB Pelgrim will in den Landtag. In: Hohenloher Zeitung. 15. April 2010 (bei stimme.de, abgerufen am 16. April 2010).
  2. „Jochen K. Kübler hat das ja auch ganz gut gemacht“. In: Hohenloher Zeitung. 16. April 2010 (bei stimme.de, abgerufen am 16. April 2010).
  3. Statistisches Landesamt, Liste der gewählten Bewerberinnen und Bewerber. ([1], abgerufen am 28. März 2011).

Literatur

  • Alexandra Kaiser, Jens Wietschorke: Kulturgeschichtliches Stadtlexikon Schwäbisch Hall. Swiridoff, Künzelsau 2006, ISBN 3-89929-079-8, S. 30, 71, 183–184.

Weblinks


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