Hermann Hogeback

Hermann Hogeback
Geschwaderwappen des Kampfgeschwaders 6.

Hermann Hogeback (* 25. August 1914 in Idar-Oberstein; † 15. Februar 2004 in Dötlingen), war hochdekorierter deutscher Luftwaffenoffizier und Kampfflieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Als Sohn eines Steuerinspektors, lebte Hogeback bis zu seinem 21. Lebensjahr in Münster und trat nach dem Abitur am 1. Juli 1934 in das Heer in der Wehrmacht ein und diente im Infanterie-Regiment 15 in Kassel bis Im Juli 1935, danach wechselte er zur Luftwaffe. Dort absolvierte er die Ausbildung zum Flugzeugführer und kam anschließend in die III. Gruppe des Lehrgeschwaders 1, in welchem auch Joachim Helbig eingesetzt war. 1938 nahm Hogeback im Rahmen der Legion Condor am Spanischen Bürgerkrieges als Kampfflieger teil. Hier wurde er am 13. September 1938 von Flak mit seiner He 111 abgeschossen und musste zwischen den Fronten notlanden. Erst in der Nacht konnte der schwer verwundete Hogeback und seine Besatzung von Marokkanern gerettet werden. Nach dem Spanieneinsatz brachte es Hogeback bereits auf 100 Feindflüge, wofür er das Spanienkreuz in Gold mit Schwertern verliehen bekam.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges flog Hogeback im Lehrgeschwader 1 während des Polenfeldzug sowie im Westfeldzug. Bei der anschließenden Luftschlacht um England flog er 28 Angriffe auf London. Dem folgten Einsätze im Balkanfeldzug über Jugoslawien. Nach der Verlegung des Geschwaders nach Afrika unternahm Hogeback im Rahmen des Afrikafeldzuges vornehmlich gegen Schiffs- und Erdziele bei Tobruk und dem Suezkanal weitere Feindflüge. Vor Sizilien versenkte er einen Frachter mit 10.000 BRT. Nach 163 Feindflügen erhielt Hogeback dafür am 8. September 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Mitte November 1941 wurde sein Geschwader an die Ostfront verlegt.

Hier flog das Geschwader Einsätze an allen Frontabschnitten von Leningrad bis Kertsch. Schwerpunktmäßig erfolgte sein Einsatz auf der Krim bei der Besetzung der Halbinsel sowie der anschließenden Schlacht um Sewastopol. Im Juli 1942 wurde er im Range eines Oberleutnants Staffelkapitän der 9. Staffel im LG 1. Im September 1942 wurde seine Gruppe nach Creil (Nordfrankreich) als III. Gruppe des neuaufgestellten Kampfgeschwaders 6 verlegt und mit Ju 88 S ausgerüstet. Anschließend erfolgten erneut Angriffe auf das britische Festland. Am 20. Februar 1943 erhielt er nach 416 Feindflügen das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Im März wurde er zum Major und am 12. August 1943 zum Oberstleutnant befördert. In dieser Funktion, wurde er als Nachfolger von Walter Storp Kommodore des Kampfgeschwaders 6. Unter seinem Kommando flog das Geschwader im Rahmen des Unternehmens Steinbock über den ganzen Winter 1943/44 erneut Angriffe gegen England. Im April 1944 hatte das Geschwader seinen 10.000 Feindflug absolviert. Ab Frühjahr 1944 wurde das Geschwader auf neue Flugzeugtypen umgerüstet. Bis Juni 1944 die I. Gruppe auf Ju 188, die II. Gruppe befand sich zum Zeitpunkt der alliierten Landung in der Normandie noch in der Umrüstung, ebenso die III. Gruppe die mit Jägern vom Typ Fw 190 und Bf 109 ausgerüstet wurden. Danach erfolgten Kampffliegereinsätze gegen den alliierten Brückenkopf und in Nordfrankreich. Im Januar 1945 erhielt Willi Dipberger als Hogebacks Beobachter, nach Willi Lehner (Bordfunker) und Günter Glasner (Bordschütze), als viertes und letztes Besatzungsmitglied seiner Besatzung das Ritterkreuz verliehen. Damit war Hogebacks Flugzeugbesatzung die einzige der Luftwaffe, die mit der höchsten Tapferkeitsauszeichnung ausgezeichnet worden war.

Im Januar 1945 wurde die III. Gruppe seines Geschwaders, mittlerweile mehr eine Jagdgruppe, nach Prag verlegt, wo diese auf Me 262 umgeschult wurde. Hogebacks Geschwader verblieb bis Kriegsende an der Westfront im Einsatz. In dieser Funktion erhielt Hogeback am 26. Januar 1945 die Schwerter zum Eichenlaub verliehen.

Nach dem Krieg studierte Hogeback Rechtswissenschaften und arbeitete anschließend in der Automobilbranche.

Literatur

  • Georg Brütting: Das waren die deutschen Kampfflieger-Asse 1939–1945, Motorbuch-Verlag Stuttgart, 4. Auflage 1981, ISBN 3-87943-345-3, S. 101–110

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