Hintergersdorf

Hintergersdorf
Lage von Hintergersdorf in Tharandt

Hintergersdorf ist eine Gemarkung der Ortschaft Kurort Hartha der sächsischen Stadt Tharandt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Stempel mit dem alten Ortswappen von Hintergersdorf aus der Zeit bis 1926
Harta und Hinter Goersdorff auf einer Landkarte im 18.Jh.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hintergersdorf, das heutige Unterdorf von Kurort Hartha, ist als Waldhufendorf angelegt und soll 1205 durch den 1223 urkundlich erwähnten Kolonisten des Meißner Bischofs Bruno II. von Porstendorf, Gerhardus miles de Kezcelesdorph, zusammen mit Fördergersdorf entstanden sein. Unterm Castrum Tharandt wird der Ort 1378 erstmals urkundlich als Wengin Gerhartstorf genannt. Die Verwaltungszugehörigkeit des Ortes lag bis 1378 beim Castrum Dresden, danach beim Amt Tharandt-Grillenburg. Die zuständige Pfarrei ist Fördergersdorf. Im 18. Jh. entstehen die Hintergersdorfer Siedlungen Waldhäuser und Kuckuck, letztere in der Ortslage Tharandt. Von 1856 bis 1875 war Hintergersdorf zum Gerichtsamt Tharandt gehörig, danach zur Amtshauptmannschaft Dresden. 1926 vereinigte sich der Ort mit dem Luftkurort Hartha und Spechtshausen zur Gemeinde Hartha-Hintergersdorf, die 1933 in Kurort Hartha umbenannt wurde. Es gibt seitdem mur noch die Bezeichnung Hintergersdorf als Gemarkung in Kurort Hartha. 1952 wurde Kurort Hartha Teil des Kreises Freital (später Landkreis), der 1994 wiederum mit dem Landkreis Dippoldiswalde zum Weißeritzkreis vereinigt wurde. 1999 wurde Kurort Hartha per Gesetz mit Pohrsdorf und Tharandt zur Stadt Tharandt vereinigt.[1]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohner [1]
1550 28 besessene Mann, 46 Inwohner, 27 Hufen
1764 29 besessene Mann, 3 Gärtner, 20 Häusler, 18 Hufen
1764 1 Gut, 16 Häusler, 4½ Hufen
1834 632
1871 798
1890 773
1910 881
1925 993

Literatur

  • Kurt Osk. Lehm: Aus Vergangenheit und Gegenwart der bei Tharandt gelegenen Orte Hartha, Grillenburg, Fördergersdorf, Hintergersdorf, Spechtshausen und Porsdorf, Selbstverlag des Verfassers 1904
  • Edith Wagner: Ortschronik Kurort Hartha, Gemeinde Kurort Hartha (Hrsg.) 1953
  • Autorenkollektiv: Zwischen Tharandter Wald, Freital und dem Lockwitztal, Werte unserer Heimat, Bd. 21, Akademie-Verlag, Berlin 1973, S. 16 ff.
  • Kulturbund der DDR, Ortsgruppe Tharandt (Hrsg.): Der Tharandter Wald, Forststadt Tharandt, Beiträge zur Heimatgeschichte, Heft 7, Tharandt 1982
  • Manfred Hammer: Baulich und historisch wertvolle Dorfanlagen im Weißeritzkreis, in: Bauernhäuser Bauernhöfe Dörfer in sächsischen Landkreisen, Bd. 4, Hrsg. Verein Ländliche Bauwerte in Sachsen e.V., Dresden 2006, S. 106-107
  • Lars-Arne Dannenberg / Vincenz Kaiser: Wilsdruff im Hochmittelalter. Überlegungen zur Besiedlung des Wilsdruffer Landes und zur Entstehung der Stadt unter besonderer Berücksichtigung der Jakobikirche, in: Neues Archiv für sächsische Geschichte, 80. Band (2009), Verlagsdruckerei Schmidt, ISBN 978-3-87707-769-6

Einzelnachweise

  1. a b Hintergersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kurort Hartha — Stadt Tharandt Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Fördergersdorf — Stadt Tharandt Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Spechtshausen — Stadt Tharandt Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Kirche Fördergersdorf — Friedhof und Kirche von Südosten Die Kirche Fördergersdorf am Tharandter Wald ist auch die Pfarrkirche für die umliegenden Orte Kurort Hartha, Pohrsdorf (seit 1959) und Spechtshausen. Sie liegt im gleichnamigen Ortsteil der Stadt Tharandt im… …   Deutsch Wikipedia

  • Spritzenhaus Pohrsdorf — Vorderansicht mit Feuerwehr und Leichenwagen …   Deutsch Wikipedia

  • Grillenburg (Tharandt) — Grillenburg Stadt Tharandt Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Pohrsdorf — Stadt Tharandt …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Oertel — Georg Ernst Julius Oertel (* 27. März 1856 in Großdölzig bei Leipzig; † 23. Juli 1916 in Spechtshausen) war ein deutscher Lehrer, konservativer Reichstagsabgeordneter und Chefredakteur der Deutschen Tageszeitung. Grabmal von …   Deutsch Wikipedia

  • Heiliger Weg — Der Heilige Weg entstand im Rahmen der Heiligsprechung von Bischof Benno von Meißen. Er führte von Böhmen nach Meißen. Ein originales Teilstück blieb im Tharandter Wald, zwischen Grillenburg und Wilsdruff im Landkreis Sächsische Schweiz… …   Deutsch Wikipedia

  • Kuckuck (Begriffsklärung) — Kuckuck steht für die Kuckucksvögel, eine Vogelfamilie den Kuckuck, eine Vogelart innerhalb dieser Familie den Kuckuck, einen Ölbrenner in Grubenlampen, siehe Geleucht den Kuckuck, umgangssprachliche Bezeichnung für Pfandsiegel Kuckuck, eine… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”