Pohrsdorf

Pohrsdorf
Pohrsdorf
Stadt Tharandt
rtswappen von Pohrsdorf mit dem Borsdorfer Apfelbaum in der amtlichen Form von 1995
Koordinaten: 51° 0′ N, 13° 32′ O50.99666666666713.528055555556315Koordinaten: 50° 59′ 48″ N, 13° 31′ 41″ O
Höhe: 315–400 m ü. NN
Fläche: 3,17 km²
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 01737
Vorwahl: 035203
Karte

Lage von Pohrsdorf in Tharandt

Borsdorff in einer Landkarte aus dem 18.Jh.
Kleine Glocke der Fördergersdorfer Kirche von 1956 am Spritzenhaus
Rekonstruierte Ortstafel an der Straße zwischen Pohrsdorf und Grumbach zur Markierung der Flurgrenze, aufgestellt Ende 19. Jh.

Pohrsdorf ist als staatlich anerkannter Erholungsort eine Ortschaft der sächsischen Stadt Tharandt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Zudem bildet Pohrsdorf einen gleichnamigen Tharandter Ortsteil und befindet sich auf der Gemarkung Pohrsdorf. Partnergemeinde seit 1990 ist Ibach.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Pohrsdorf liegt nördlich des Tharandter Waldes. Im weiteren Norden von Pohrsdorf verläuft die Bundesstraße 173. Die Bebauung des Ortes geht fast nahtlos in die des angrenzenden Tharandter Ortsteils Fördergersdorf über.

Nachbarorte

Umliegende Gemeinden Pohrsdorfs sind:

Herzogswalde Grumbach
Grillenburg Nachbargemeinden
Spechtshausen Fördergersdorf

Geschichte

Pohrsdorf ist als Waldhufendorf angelegt, entsteht 1215 durch den auf der Burg Tharandt ansässigen Vasallen der Markgrafen von Meißen, Boriwo de Tharandt, als Boriwos Dorf, wird 1349 erstmals urkundlich erwähnt und gehört 1378 zum Castrum Dresden [1]. Der Ort wird im 16.Jh. mit der Züchtung des Borsdorfer Apfels in Verbindung gebracht und trägt diesen Apfelbaum auch im historischen Ortswappen. Gepfarrt ist Pohrsdorf 1539 nach Grumbach. Die Grundherrschaft übt 1551 das Rittergut Wilsdruff aus. Ab 1696 ist Pohrsdorf dem Amt Dresden zugehörig. Von 1816 bis 1843 hat auch das Amt Grillenburg einen Anteil an dem Ort.[1] Im Jahr 1856 geht Pohrsdorf zum Gerichtsamt Tharandt über und 1875 zur Amtshauptmannschaft Dresden. 1959 wird Pohrsdorf nach Fördergersdorf umgepfarrt. Im Zuge der Kreisreform 1952 wird Pohrsdorf Teil des Kreises Freital (später Landkreis) und geht 1994 in den neuen Weißeritzkreis über. Am 1. Januar 1999 verliert Pohrsdorf seine Selbstständigkeit und wird per Gesetz zusammen mit dem Kurort Hartha und Tharandt zur Stadt Tharandt vereinigt[1]. Seitdem besitzt der Ort einen eigenen Ortschaftsrat.[2] 2008 ging Pohrsdorf in den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge über. Im Dezember 2010 erfolgte die staatliche Anerkennung als Erholungsort.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [1]
1551 18 besessene Mann, 2 Häusler, 20 Inwohner
1748/64 26 besessene Mann, 7 Gärtner, 12 Häusler, 17 ½ Hufen
1834 331
1871 409
Jahr Einwohnerzahl
1890 423
1910 401
1925 428
1939 415
Jahr Einwohnerzahl
1946 540
1950 499
1964 383
1990 322

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Kurt Osk. Lehm: Aus Vergangenheit und Gegenwart der bei Tharandt gelegenen Orte Hartha, Grillenburg, Fördergersdorf, Hintergersdorf, Spechtshausen und Porsdorf, Selbstverlag des Verfassers 1904
  • Artur Schirmer: Auszüge aus "Die Chronik meiner Heimat", Festschrift zum Schul- und Heimatfest in Pohrsdorf, Gemeinde Pohrsdorf (Hrsg.) 1954
  • Artur Schirmer: Pohrsdorfer Chronik, Teil 1, Pohrsdorf 1967
  • Zwischen Tharandter Wald, Freital und dem Lockwitztal. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1973 (Werte unserer Heimat. Band 21). S. 16ff.
  • Kulturbund der DDR, Ortsgruppe Tharandt (Hrsg.): Der Tharandter Wald, Forststadt Tharandt, Beiträge zur Heimatgeschichte, Heft 7, Tharandt 1982
  • Lars-Arne Dannenberg / Vincenz Kaiser: Wilsdruff im Hochmittelalter. Überlegungen zur Besiedlung des Wilsdruffer Landes und zur Entstehung der Stadt unter besonderer Berücksichtigung der Jakobikirche, in: Neues Archiv für sächsische Geschichte, 80. Band (2009), Verlagsdruckerei Schmidt, ISBN 978-3-87707-769-6
  • Stephan Klingbeil: Kurort Hartha darf sich wieder Erholungsort nennen, in: Sächsische Zeitung, Freital, 8. Dezember 2010
  • Bernd Lichtenberger: Erholsames Klima in Tharandt, in: Dresdner Neueste Nachrichten, 8. Dezember 2010

Einzelnachweise

  1. a b c d Pohrsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. tharandt.de

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