Hugo von Maffei

Hugo Ritter und Edler von Maffei (* 31. August 1836 in München; † 13. Mai 1921 ebenda) war ein bayerischer Bankier, Unternehmer und Reichsrat der Krone Bayerns^[1] in München. Zur Zeit des Ersten Weltkrieges war er einer der reichsten Männer Bayerns.

Leben

Hugo von Maffei studierte von 1855 bis 1859 Jura in München und Bonn und war dort in den Corps Franconia München und Hansea Bonn aktiv. 1870 erbte er von seinem Onkel Joseph Anton von Maffei die in der Hirschau im Englischen Garten von München gelegene Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei. Wie seinem Onkel gelang es Hugo, internationale Aufträge für die Lokomotivfabrik zu akquirieren. Unter der Leitung von Hugo von Maffei bildete neben der Produktion von Lokomotiven der Bau von stationären Dampfmaschinen und Kesseln einen wichtigen Produktionszweig. 1901 wurde die Energieversorgung der Fabrik in der Hirschau erweitert. 1908 wurde das Werk modernisiert und neue Produktionshallen wurden gebaut. 1907 bis 1908 wurden mit der Berliner Maschinenbau AG, vorm. Schwatzkopff, in Wildau die Maffei-Schwartzkopff-Werke zur Herstellung elektrischer Ausrüstung errichtet. 1910 wurde die erste Elektrolokomotive ausgeliefert. Von 1918 bis 1924 wurden Lokomotiven für Reparationslieferungen hergestellt. Von Maffei ließ die betrieblichen Sozialleistungen einschließlich Kranken- und Rentenversicherung ausbauen.

Hugo von Maffei genoss in Bayern und darüber hinaus großes Ansehen. Er war an der Gründung der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und der Bayerischen Versicherungsbank beteiligt. Er wurde ferner in den Aufsichtsrat der Bayerischen Notenbank (als 2. Vorsitzender), der Allianz-Versicherungs-AG, der Maximilianshütte und als 2. Vorsitzender der Siemens-Schuckertwerke in Berlin berufen. 1872 erfolgte die Berufung in den Bayerischen Landwirtschaftsrat.

Maffei besaß bei Berchtesgaden das Schloss und Gut Lustheim sowie das zu dem 1902 begründeten Fideikommiss gehörende, am südlichen Starnberger See gelegene Gut Staltach. 1887 kaufte er Gut Freiham mit dem Schloss Freiham von dem bayerischen Kammerherrn Carl Theodor Graf von Yrsch. Dieser hatte 1866 mit dem Umbau des zum Yrsch'en Fideikommiss gehörenden Schlosses begonnen. In Feldafing ließ Maffei von Emanuel von Seidl die Villa Maffei errichten.^[2]

Ehrungen

1902 Erblicher Reichsrat der Krone Bayern, Verdienstorden der Bayerischen Krone, Kommandeur der Ehrenlegion; Dr.-Ing. e.h. der Technischen Hochschule München, Exzellenz

Einzelnachweise

1. ↑ Klara van Eyll, Renate Schwärzel, Deutsche Wirtschafts Archive Band 1, Gesellschaft für Unternehmensgeschichte, Franz Steiner Verlag Stuttgart
2. ↑ http://www.buchheimmuseum.de/cms/aktuell/2007/villa-maffei.php

Weblinks

• Literatur von und über Hugo von Maffei im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Normdaten: PND: 116660783 (PICA) | VIAF: 72151168 | WP-Personeninfo