- Ingo Glass
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Ingo Glass (* 9. April 1941 in Temeswar/Timișoara, Rumänien) ist ein deutscher Bildhauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ingo Glass absolvierte zwischen 1961 und 1967 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste, Cluj-Napoca (deutsch Klausenburg), als Meisterschüler bei Artur Vetro. 1967 schloss er die Kunstakademie mit Staatsexamen für Kunstgeschichte und Diplom für Kunst, Fachrichtung Skulptur, ab. Von 1967 bis 1971 war er Konservator des Museums für Moderne und Zeitgenössische Rumänische Kunst in Galați. Von 1972 bis 1973 arbeitete er als Assistent in der Klasse für Formstudium an der Universität für Architektur und Stadtplanung Ion Mincu in Bukarest. Hier hielt er von 1976 bis 1978 die Position des Kulturreferenten des Deutschen Kulturhauses Friedrich Schiller. 1978 betätigte sich Glass als Initiator und Organisator der ersten Landesausstellung deutscher Künstler aus Rumänien. 1979 siedelte er in die Bundesrepublik Deutschland über. Im gleichen Jahr wandte er seine Aufmerksamkeit dem Organisationskomitee der ersten Ausstellung Münchner Künstler in der Galerie im Rathaus, München zu. Hier war er auch Jurymitglied. Seit 1980 betätigte er sich als Kustos des Üblacker-Häusls (Herbergenmuseum des Münchner Stadtmuseums). Von 1983 bis zu seiner Pensionierung war er Ausstellungsgestalter der Ausstellungen des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und der Künstlerwerkstatt Lothringer Straße in München. Im Berufsverband Bildender Künstler München und Oberbayern war er von 1983 bis 1993 als Mitglied im Vorstand und in der Ausstellungskommission engagiert. Seit 1983 ist Glass Mitglied im Vorstand der Esslinger Künstlergilde e.V., Landesverband Bayern und zwischen 1989 und 1990 1. Vorsitzender der Sektion Bayern des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler. 1993 promovierte er über Constantin Brancusi und sein Einfluss auf die Skulptur des 20. Jahrhunderts an der Universität Bukarest.
Werk
In seinem Donauprojekt, das er 1976 in Galatz/Rumänien - seiner ersten Wirkungsstätte - begann, setzen bis zu 13 m hohe Stahlskulpturen entlang der Donau über Dunaújváros/Ungarn (1987), Regensburg und Ingolstadt bis hin nach Gundelfingen (1984) und Neu-Ulm (1998) ein Zeichen der Völkerverbindung zwischen den Donauanrainern.
1992 war Glass Mitautor der sechsbändigen Dokumentation über etwa 2500 bildende Künstler in München und Oberbayern.
Nach der Wende konnte Glass einige Denkmal-Projekte in Rumänien verwirklichen: „Öffnung“ - ein Denkmal für die Märtyrer der Revolution von 1989 in Temeswar/Timișoara (1992), „DADA“ - ein Denkmal zum 100. Geburtstag von Tristan Tzara in Moinești (1996) sowie ein Mahnmal zum Gedenken der Kriegsopfer 1941-1945 in Lugoj/Lugosch (1999).
Unter dem Motto Dem Geist Raum lassen - dem Raum Geist geben steht ein Skulpturenweg mit zwölf monumentalen Stahlplastiken des Künstlers in der Gemeinde Vaterstetten. Er wurde am 11. Juli 1998 der Öffentlichkeit präsentiert.[1][2]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1981 Förderstipendium der Landeshauptstadt München
- 1984 Seerosenpreis der Landeshauptstadt München
- 1985 Lovis-Corinth-Förderpreis des Bundesinnenministeriums
- 1986 Preis für Bildhauerei der Fondation Brancusi in Montreal
- 1992 Preis der Internationalen Biennale für Bildhauerzeichnungen, Budapest
- 1995 Donauschwäbischer Kunstpreis des Landes Baden-Württemberg
- 2004 Kultureller Verdienstorden für Bildende Kunst im Rang eines Offiziers, Rumänien
- 2010 Seerosenring, Wanderpreis des Seerosenkreises München
- 2011 Ritterkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn[3], im Rahmen seiner Ausstellung im Generalkonsulat von Rumänien in München
Ausstellungen (Auswahl)
(E) = Einzelausstellung, (AB) = Ausstellungsbeteiligung
- Casa Universitarilor, Cluj-Napoca, 1964
- Muzeul de Artă Modernă și Contemporană, Galați, 1968
- Galerie Glaub, Köln, 1980
- Münchner Stadtmuseum, 1982
- Initiator und Organisator der ersten Ausstellung „Haidhauser Künstler“ in der Künstlerwerkstatt Lothringer Straße in München, 1982
- Initiator und Organisator der ersten Ausstellung „Banater Künstler in der Bundesrepublik Deutschland“, in Landshut und Pforzheim, 1983
- München, 1986
- Grundformen und Grundfarben im Raum, Galerie Emilia Suciu in Ettlingen, 2007
- (E) Abigail Galerie, Budapest, 16. Dezember 2008 – 16. Januar 2009
- (AB) Goethe-Institut, München, 21. Januar – 13. März 2009
- (AB) Galerie Abigail, Budapest, 25. Januar – 21. Februar 2009
- (AB) Rathaus, Vaterstetten, 24. März – 16. April 2009
- (AB) Grünhaus der Stadtwerke Ettlingen, 29. März – 10. Mai 2009
- (AB) Städtische Galerie im Schloss, Ettlingen, 29. März – 10. Mai 2009
- (AB) Galerie der KünstlerGilde e.V., Esslingen, 7. Mai – 13. Juni 2009
- (AB) Kreismedienzentrum Göppingen, 20. Juni – 1. August 2009
- (E) MTA-MADI-Museum, Győr, Ungarn, 11. September – 14. November 2009
- (AB) Rathaus, Kunstkreis Gräfelfing 29. Oktober – 18. Dezember 2009
- (AB) Kunstvilla Bad Godesberg, 7. November – 13. Dezember 2009
- (E) Offene Räume - Kunstmuseum Timișoara, 7. Juli – 7. August 2011 [Wanderausstellung, vorherige Stationen: Münchener Künstlerhaus und Budapest]
Innerhalb von Europa zeigte Glass seine Werke noch in Bulgarien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, und Spanien. Im außereuropäischen Raum beteiligte sich Glass auch an Ausstellungen in Ägypten, Japan, Kanada und Mexiko.
Arbeiten im öffentlichen Raum (Auswahl)
- Sculptură, 1969, Dunărea-de-Jos-Universität Galați
- Obiect spațial, 1971, Hotel din Târgoviște
- Relief mural, 1974, Tel Aviv
- Construcție gotică, 1975, Arcus Covasna (Stadt)
- Septenarius, 1976, Galati[4]
- Structură monumentală, 1980, Oberhausen
- Uvertură gotică, 1982, Alter Botanischer Garten, München
- Turm, 1985, München[5]
- Tor zur Rhön, 1986, Hünfeld
- Deschidere, 1991 Timișoara,[6]
- Pozitiv-negativ, 1993, Südstahl, Mertingen
- DADA in Moinești, 1996 [7]
- Hommage a Vasarely, Timișoara[8]
- Öffnung, Timișoara[9]
- Tor nach Serbien, Timișoara, 2009[9]
Weblinks
- Literatur von und über Ingo Glass im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- neuegruppe-hausderkunst.de, Ingo Glass, Neue Gruppe - Haus der Kunst, München
- konkrete-kunst.de, Ingo Glass
- banaterra.eu, Ingo Glass
Einzelnachweise
- ↑ Skulpturenpfad Vaterstetten (Konkrete-Kunst.de) [Einige der gezeigten Skulpturen sind dort allerdings Stand Oktober 2011 nicht mehr zu sehen oder wurden umgesetzt.]
- ↑ Ingo Glass - Skulpturenpfad Vaterstetten (Welt-der-Form.net)
- ↑ siebenbuerger.de, Ehrung für Ingo Glass
- ↑ Galati: Septenarius
- ↑ Ingo Glass: Turm (1985), Welt-der-Form
- ↑ ziaruldemures.ro, Locurile memoriei Revolutiei din Timisoara, in rumänischer Sprache
- ↑ convorbiri-literare.dntis.ro, ȘI O DUMINICĂ "DADAISTĂ", LA MOINESTI, in rumänischer Sprache
- ↑ primariatm.ro, Parc de sculptură, in rumänischer Sprache
- ↑ a b adz.ro, Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, Ana Sãliste: Tor nach Serbien - Neue Skulptur von Ingo Glass, 15. Dezember 2009
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