- Vaterstetten
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Wappen Deutschlandkarte 48.10511.770555555556528Koordinaten: 48° 6′ N, 11° 46′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Ebersberg Höhe: 528 m ü. NN Fläche: 34,18 km² Einwohner: 22.070 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 646 Einwohner je km² Postleitzahl: 85591 Vorwahl: 08106 Kfz-Kennzeichen: EBE Gemeindeschlüssel: 09 1 75 132 Gemeindegliederung: 7 amtlich benannte Gemeindeteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Wendelsteinstraße 7
85591 VaterstettenWebpräsenz: Bürgermeister: Robert Niedergesäß Lage der Gemeinde Vaterstetten im Landkreis Ebersberg Vaterstetten ist die bevölkerungsreichste Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Ebersberg. Sie befindet sich ca. 17 km östlich der Landeshauptstadt München und 18 km westlich der Kreisstadt Ebersberg. Sie ist eine von 13 sogenannten leistungsfähigen kreisangehörigen Gemeinden in Bayern und seit 2011 die einwohnerstärkste Gemeinde Bayerns, die weder Stadt- noch Marktrecht besitzt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Vaterstetten liegt in der Region München am Übergang der Münchner Schotterebene zum Ebersberger Forst und grenzt direkt an den benachbarten Landkreis München.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Vaterstetten besteht aus den Ortsteilen Baldham, Hergolding, Neufarn, Parsdorf, Purfing, Vaterstetten und Weißenfeld.
Parsdorf
Die Kirche in Parsdorf wurde nach dem Heiligen Nikolaus von Myra geweiht.
Weißenfeld
Die Kirche in Weißenfeld wurde nach dem Heiligen Bartholomäus (Apostel) geweiht.
Nachbargemeinden
Geschichte
siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Vaterstetten
Da das heutige Gemeindegebiet auf der Grenze der Münchner Schotterebene liegt, ist eine frühe Besiedelung im südlichen Teil eher unwahrscheinlich, da der Ackerbau hier unvorteilhaft war gegenüber dem nördlichen Teil. Demnach ist der älteste Ort der Gemeinde Purfing, wo man auf eine Siedlung aus der Zeit zwischen 750 bis 600 v. Chr. gestoßen ist.
Vaterstetten wurde vom altbajuwarischen Geschlecht der Fater gegründet.
Bis 1056 war der Ortsteil Weißenfeld (Wizzinvelt) im Besitz des römisch-deutschen Kaisers Heinrich III. als Reichsgut. Wie bedeutungsvoll diese Länderei für den Kaiser gewesen sein muss, zeigt, dass er noch auf seinem Sterbebett im Jahr 1056 seine Gattin mit Verhandlungen über dessen Besitzrecht beauftragte.
Im Sommer des Jahres 1800 wurde der Parsdorfer Waffenstillstand von Generalmajor Franz Joseph von Dietrichstein und General Jean Victor Moreau unterzeichnet, der mit der Schlacht bei Hohenlinden beendet wurde. Kurz danach, im Jahr 1818, wurde durch die königlich-bayerische Gebietsreform die „Gemeinde Parsdorf“ gegründet, die die bis dahin bestehenden „Steuerdistricten“ ersetzte. Den Verwaltungssitz der Gemeinde erhielt Parsdorf wohl aufgrund seiner damals bedeutenden Poststation.
Die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde begann mit dem Anschluss an die Bahnstrecke München–Rosenheim im Jahr 1871.
1913 ließ sich der Physiker Ernst Mach in Vaterstetten nieder, wo er 1916 starb.
Der Ortsteil Baldham wurde vor Beginn des Zweiten Weltkriegs als Standort für das Atelier von Hitlers Bildhauer Josef Thorak gewählt. Das von Albert Speer errichtete Gebäude ist heute eine Zweigstelle der Archäologischen Staatssammlung in München. Am 5. Mai 1945 trafen sich hier die Delegationen der deutschen Heeresgruppe G und der 7. US-Armee, um über die Kapitulation der gut 200.000 deutschen Soldaten in Süddeutschland zu verhandeln, die dann schließlich im Nachbarort Haar unterzeichnet wurde.
Am 19. Juli 1944 stürzte ein US-amerikanischer Consolidated B-24 Bomber in den Wald zwischen Vaterstetten und dem Nachbarort Ottendichl.[2]
Die heutige Gemeinde Vaterstetten entstand erst mit der Gemeindegebietsreform 1978, zuvor bildete Vaterstetten zusammen mit den heutigen Ortsteilen Baldham, Hergolding, Neufarn, Parsdorf, Purfing und Weißenfeld die Gemeinde Parsdorf. Am 1. Mai 1978 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde von „Parsdorf“ in „Vaterstetten“, nachdem sich der Siedlungsschwerpunkt schon seit langer Zeit in den Ortschaften Vaterstetten und Baldham herausgebildet hatte.
Heute ist die Gemeinde Vaterstetten ein beliebter Wohnort prominenter Persönlichkeiten.
Wappen
Die Blasonierung lautet: „Wellenförmig schräglinks geteilt von Silber und Blau; oben ein grünes Seeblatt mit grünem Stiel, unten ein goldener Pfahl.“[3]
Dieses Wappen war bis 1978 schon das Wappen der Gemeinde Parsdorf. Das grüne Seeblatt stammt aus dem Wappen des Klosters Tegernsee und verweist auf die schon im 12. Jahrhundert belegte Zugehörigkeit der Kirche Vaterstetten. Der Pfahl symbolisiert die Altstraßen, an denen der Gemeindeteil Neufarn liegt. Der Ortsname ist als Straßenkreuzung zu deuten.[4] Mit einem Beschluss des Gemeinderats und der Zustimmung des Staatsministeriums des Innern wurde das Wappen festgelegt. Am 13. März 1969 ist es in Kraft getreten.
Wirtschaft
Verkehr
Vaterstetten liegt direkt an der B 304 und verfügt über zwei Bahnstationen der S-Bahn, die zu Pendlerzeiten im 10-Minuten-Takt in die Innenstadt Münchens fahren sowie über die westlich gelegene Anschlussstelle Haar eine direkte Anbindung an die A 99. Zum Flughafen München sind es ca. 42 km.
Vaterstetten ist in den regionalen Nahverkehr über den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) eingebunden. Im Gemeindegebiet gibt es die beiden S-Bahnhaltestellen Vaterstetten und Baldham der S-Bahnlinie S4 und S-Bahnlinie S6.
Vier Buslinien des Vaterstettener Innerörtlichen Personennahverkehrs (VIP) verkehren regelmäßig im Ortsbereich.
Vielen Autofahrern ist Vaterstetten vom Namen her durch seine Autobahnraststätte bekannt, die an der A 99 liegt. Die Autobahn führt in einem Abstand von etwa einem Kilometer an der Gemeinde vorbei. Im Süden der Gemeinde Vaterstetten verläuft die Wasserburger Landstraße (B 304), eine der großen Ausfallstraßen aus München. Im Norden der Gemeinde verläuft die Autobahn A 94 München-Passau mit der Ausfahrt Parsdorf.
Ansässige Unternehmen
Im Laufe der Zeit siedelten sich in den verschiedenen Gewerbegebieten im Gemeindegebiet Firmen an, beispielsweise im Gewerbegebiet Parsdorf.
Bildungseinrichtungen
Im Gemeindegebiet befinden sich vier Volksschulen, eine Hauptschule, eine Realschule und das Humboldt-Gymnasium sowie eine eigene Volkshochschule und eine Musikschule.
Städtepartnerschaften
- seit 1982 mit Allauch (Frankreich)
- seit 1994 mit Alem Katema (Äthiopien)
- seit 2009 mit Trogir (Kroatien)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Straßenfest im Juni
- Töpfermarkt im Freizeitpark immer Mitte Oktober
- Volksfest
- Sonnwendfeuer
- Weißenfelder Kinderbühne „Kindermärchen“ (4 Aufführungen an den ersten 2 Dezemberwochenenden)
- Afrikafestival, alle zwei Jahre, zum Beispiel im Jahr 2009
- Maibaumaufstellen, Jedes Jahr in anderem Ort ( zum Beispiel 2010 in Baldham-Dorf)
- Weinachtsmärkte jeden 1. und 3. Advent
Entwicklung des Gemeindegebiets
Einwohnerentwicklung
Jahr – Einwohner 1867 175 1910 1.407 1925 1.565 1939 1.837 1945 1.300 1961 5.420 1987 17.843 2002 21.113 2006 21.401 (1910, 1925, 1939, 1961, 1987: Volkszählungsergebnisse)
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Artikel des Münchner Merkur:US-Bomber stürzt in Vaterstetten ab Abgerufen am 6. März 2011
- ↑ Vaterstetten: Wappengeschichte vom HdBG
- ↑ Vaterstetten: Wappengeschichte vom HdBG
Weblinks
Commons: Vaterstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Vaterstetten: Wappengeschichte vom HdBG
- Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde Vaterstetten
- Partnerschaft mit Alem Katema e.V.
- Vaterstetten: Amtliche Statistik des LStDV
Verwaltungsgliederung im Landkreis EbersbergAnzing | Aßling | Baiern | Bruck | Ebersberg | Egmating | Emmering | Forstinning | Frauenneuharting | Glonn | Grafing b.München | Hohenlinden | Kirchseeon | Markt Schwaben | Moosach | Oberpframmern | Pliening | Poing | Steinhöring | Vaterstetten | Zorneding
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