Universitätskirche (Freiburg im Breisgau)

Universitätskirche (Freiburg im Breisgau)
Außenansicht
Innenraum mit Blick zum Altar
Innenraum mit Blick zum Eingang und Orgel
Epitaph für Johannes Kerer

Die katholische Universitätskirche (ehem. Jesuitenkirche) in der Freiburger Innenstadt ist der Unbefleckten Empfängnis Mariens geweiht. Ihre Bauweise ist an die Solothurner Jesuitenkirche angelehnt. Die Kirche wird wegen ihrer Orgel und Akustik häufig für Konzerte genutzt. In der Gruft unter der Kirche ruhen 56 Ordensbrüder darunter auch Hochschullehrer der Universität.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erbaut wurde sie von 1683 bis 1701 durch den Jesuiten-Ordensbruder Heinrich Mayer als Kirche des Jesuitenkollegs, die Fertigstellung war in Anfängen des 18. Jahrhunderts. Als der Jesuitenorden 1773 aufgehoben wurde, ging die Kirche 1793 an die Universität Freiburg. Am 21. Oktober 1827 wurde der erste Freiburger Erzbischof Bernhard Boll in der Universitätskirche geweiht.

Beim Luftangriff auf Freiburg am 27. November 1944 Operation Tigerfish wurde die Kirche zerstört. Die gesamte Innenausstattung inklusive des raumhohen barocken Altarprospekts ging durch den Brand verloren. In den Jahren 1956/57 wurde die Kirche unter der Leitung von Horst Linde und Hans Rolli wieder aufgebaut[1]. Die zerstörten Gewölbe wurden mit Stahlbeton neu errichtet. Die verbliebenen Reste der alten Kirche wurden soweit wie möglich restauriert, doch im Chorraum wurden nur die Pfeiler und Gebälkstücke, welche der Basilika ihre Struktur geben, wieder aufgebaut. Bei einer Restaurierung im Jahre 1978 war das Universitätsbauamt bestrebt, die Kirche in ihren ursprünglichen Zustand mit weißem Stuck und dunklen Balken zu bringen. Der Glockenturm mit Zwiebelhaube oberhalb des Chores ist durch die enge Bebauung nicht zu sehen.

Kunstwerke

In der stark gegliederten Fassade sind die Figuren von Aloysius und Stanislaus Kostka, zwei Jesuitenheilige. Links im Chor befindet sich das Epitaph Johannes Kerers. Johannes Kerer war Professor und Rektor der Universität Freiburg und anschließend bis zu seinem Tod 1507 Weihbischof in Augsburg. Das Epitaph ist das älteste Relief im Besitz der Universität.

In einer der rechten Seitenkapellen steht die von Otto Herbert Hajek aus Erlenholz geschaffene Marienstatue. Sie wurde 1957 dort aufgestellt.

1988 wurde im Chorraum die Jesusfigur, eine Leihgabe des Künstlers Franz Gutmann an einem Stahlträger aufgehängt. Die Jesusfigur ist aus einem Eichenstamm geschnitzt und 5,65 m hoch. Sie wurde bewusst an einem 16 m langen Stahlträger und nicht an einem Kreuz angebracht. Dieser Stahlträger soll die Verbindung zwischen Erde und Himmel darstellen, dazu dienen auch die drei Goldplättchen am oberen Ende die das göttliche Licht bedeuten

Die Orgel

Die Orgel wurde 1958 von Willy Dold aus Freiburg erbaut und durch die Freiburger Orgelbau Späth im Jahre 2004 neu intoniert. Die Orgel hat 36 Register auf drei Manualen und Pedal und 2682 Pfeifen.[2]

I Rückpositiv C–g3
1 Gedackt 8’
2 Praestant 4’
3 Spitzflöte 4’
4 Nasat 22/3
5 Principal 2’
6 Terz 13/5
7 Octave 1’
8 Cimbel III 1/2'
9 Krummhornregal 8’
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
10 Quintadena 16’
11 Principal 8’
12 Rohrflöte 8’
13 Octave 4’
14 Gedackt 4’
15 Superoctave 2’
16 Cornet V-VI 8’
17 Mixtur IV 11/3
18 Trompete 8’
III Schwellwerk C–g3
19 Gemshorn 8’
20 Holzflöte 8’
21 Principal 4’
22 Coppelflöte 4’
23 Flöte 2’
24 Sifflöte 11/3
25 Mixtur IV-V 1’
26 Dulcian 16’
27 Schalmey 8’
Tremulant
Pedal C–f1
28 Principalbass 16’
29 Untersatz 16’
30 Octavbass 8’
31 Hohlflöte 8’
32 Rohrpommer 4’
33 Hintersatz 22/3
34 Posaune 16’
35 Trompete 8’
36 Clarine 4’

Weblinks

 Commons: Jesuitenkirche (Freiburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Die Universitäts-Kirche – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Katholischer Kirchenbau in Mannheim von 1874 bis heute: Zur Geschichte des Sakralbaus in Nordbaden im 19. und 20. Jahrhundert. 1999, ISBN 3-926260-45-9
  2. Nähere Informationen zur Orgel der Universitätskirche
47.9952777777787.8477777777778

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