- Horst Linde
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Horst Linde (* 6. April 1912 in Heidelberg; vollständiger Name: Horst Eduard Linde) ist ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer.
Linde ist der Sohn des Architekten und Denkmalpflegers Otto Linde. Seine Großeltern waren der Fabrikant Eduard Hager (1848-1901) und Julie geborene Wenker (1854-1890).
Er studierte bis 1936 an der Technischen Hochschule Karlsruhe als Schüler von Otto Ernst Schweizer und arbeitete 1939 als Regierungsbaumeister (Assessor) in Lahr. 1947 gründete er das Baubüro für die weitgehend zerstörte Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, in dem er gemeinsam mit Auguste Perret arbeitete, der von der französischen Besatzungsmacht delegiert wurde. 1948 gewann Linde den Architekturwettbewerb für die Wiederaufbau der Kaiserstraße und des Stadtzentrums in Karlsruhe, ebenso 1953 für den Wiederaufbau der dortigen Stadtkirche. Ab 1949 war Linde Leiter der staatlichen Bauverwaltung des Bundeslandes Baden in Freiburg im Breisgau, ab 1957 Leiter der Hochbauabteilung im Finanzministerium Baden-Württemberg. 1961 wurde er Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1971 errichtete er viele öffentliche Gebäude, unter anderem Krankenhäuser, Schulen, Verwaltungsbauten, Siedlungen und zudem – als freier Architekt – auch Kirchen.
1953 gehörte Linde zum Preisgericht des Wettbewerbs für das Mannheimer Nationaltheater und war ein Befürworter des Entwurfs von Ludwig Mies van der Rohe. Obwohl man auch in der Architektur von Linde den Mies’schen Einfluss spüren kann, ist sein Stil durchaus individuell und richtet sich teilweise am Brutalismus aus. Linde hat das Erbe der vergangenen Jahrhunderte behutsam mit der Vision der Moderne verbunden. Moderne Materialien verwendet er in einer skulpturalen und manchmal sogar pittoresken Weise (z. B. Wendeltreppe), bei der Innenraumgestaltung kooperiert er mit Künstlern und Handwerkern. Die Faustregeln der Moderne betrachtet er nicht dogmatisch.
Ehrungen
- 1952: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
Werk (Auswahl)
- 1935: Aussichtsturm mit Ehrenmal in Triberg im Schwarzwald
- eigenes Haus in Freiburg im Breisgau
- 1953–1956: Wiederaufbau und Gestaltung des Innenraums der Stadtkirche in Karlsruhe
- 1954: Neue Ludwigskirche in Freiburg
- 1957–1961: Haus des Landtags für den Landtag von Baden-Württemberg in Stuttgart
- 1958–1961: Wiederaufbau des Neuen Schlosses in Stuttgart für die Landesregierung
- Universitätsbauten in Freiburg im Breisgau, Konstanz und Ulm
- 1964–1970: Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart
- 1978–1990: Bundesgästehaus auf dem Petersberg
Weblinks
- Horst Linde – Offizielle Feierstunde zum 95. Geburtstag des Professors
- Horst Linde feiert 90. Geburtstag – Landesportal Baden-Württemberg
- Würdigung von Horst Linde durch den Bürgermeister Badenweilers
- Artikel über dem Turm in Triberg
- Horst Linde. In: archINFORM.
Commons: Horst Linde – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Architekt
- Stadtplaner (Deutschland)
- Regierungsbaumeister
- Hochschullehrer (Universität Stuttgart)
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- Ehrensenator der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
- Geboren 1912
- Mann
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