Johann II. von Streitberg

Johann II. von Streitberg

Johann II. von Streitberg, auch Johann Streitberger († 1. April 1428) war 39. Bischof von Regensburg und Fürstbischof des Hochstiftes Regensburg von 1421 bis 1428.

Inhaltsverzeichnis

Bischof von Regensburg

Johann II. von Streitberg stammte aus dem Geschlecht der von Streitberg. Er war zunächst Domherr von Regensburg und Pfarrer von Tegernheim

Er war an Kreuzzugsvorbereitungen gegen die Hussiten beteiligt und in mehrere Fehden mit benachbarten Fürsten verwickelt. Übergriffe der Hussiten in die Oberpfalz fanden während seiner gesamten Amtszeit statt. Die Niederlage in der Schlacht bei Mies 1427 hatte zur Folge, dass die Hussiten nur noch weiter vordrangen. Das Kloster Schönthal und das Kloster Schwarzhofen wurden niedergebrannt. Drei Benediktiner aus dem Kloster Sankt Emmeram, die sich in Böhmischbruck aufhielten, wurden ermordet. Die Hussiten hatten aber auch einzelne Fürsprecher unter den Geistlichen des Bistums Regensburg. 1423 wurden zwei Regensburger Priester vom Bischof degradiert und von der weltlichen Justiz verbrannt.

Die Kastler Reform musste der Bischof im Kloster Ensdorf mit Gewalt durchsetzen. Der von ihm gegen den Willen der Mönche eingesetzte Abt erhielt nur mit seiner Unterstützung Zutritt ins Kloster. Die Mönche verließen daraufhin das Kloster und kehrten nach einigen Tagen mit Waffen zurück. Der Abt floh, aber der Bischof setzte dessen Amtsantritt schließlich dennoch durch. In den Klöstern Prüfening und Frauenzell erfolgte die Einführung der Reformen friedlich.

Schisma nach seinem Tod

Nach seinem Tod erfolgte eine ungewöhnlich ungeordnete Wahl eines Nachfolgers. Insgesamt drei Kandidaten, darunter Johann Sumpringer, wetteiferten um den Bischofsstuhl. Während die Wahl zunächst zugunsten von Erhard Sattelboger ausgefallen war, intervenierten verschiedene Personen des Domkapitels direkt beim Papst. Dabei wurde der Erwählte Johann sogar unrichtigerweise als "einäugig und lahm" dargestellt. Papst Martin V. ernannte kurzerhand einen anderen: seinen Anhänger, den ehemaligen Weihbischof von Amberg, Konrad VII. von Soest. [1]

Literatur

  • Michael Buchberger (Hrsg.): 1200 Jahre Bistum Regensburg. Regensburg 1939. S. 43.
  • Karl Hausberger: Johann von Streitberg. In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1. 1198–1448, Berlin 2001, S. 635.
  • Josef Staber: Kirchengeschichte des Bistums Regensburg. Regensburg 1966, S. 81.

Einzelnachweise

  1. Das Herzogtum Niederbayern - Straubing in den Hussitenkriegen (S. 104,145,149); PDF-Datei 2,67 MB


Vorgänger Amt Nachfolger
Albert III. von Stauffenberg Bischof von Regensburg
1421–1428
Konrad VII. von Soest

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Streitberg (Adelsgeschlecht) — Wappen der Familie nach dem Ingeram Codex Wappen d …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Regensburg — Wappen des Bistums Regensburg Hl. Rupert von Salzburg. Dargestellt mit dem Salzfass in der Hand …   Deutsch Wikipedia

  • Bischöfe von Regensburg — Wappen des Bistums Regensburg Hl. Rupert von Salzburg. Dargestellt mit dem Salzfass in der Hand …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Regensburg — Wappen des Bistums Regensburg nach Siebmachers Wappenbuch von 1605 Die Liste der Bischöfe von Regensburg stellt die Reihe der Bischöfe des Bistums Regensburg vor. Sie waren über Jahrhunderte auch Fürstbischöfe des Hochstifts Regensburg …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Christoph Stierlein — (* 11. April 1759; † 2. Juli 1827) war in seiner militärischen Laufbahn unter anderem Königlich Preußischer Ingenieur Capitaine und hat sich besonders im Fichtelgebirgsraum als Kartograph hervorgetan. Seine erstmaligen und präzisen Vermessungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Baptist Hofmann — (* 11. Februar 1886 in Neukenroth; † 27. Juli 1954 in München) war ein deutscher Altphilologe und Sprachwissenschaftler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Forschungen zur lateinischen Syntax und Stilistik …   Deutsch Wikipedia

  • Albert III. von Stauffenberg — († 10. Juli 1421) war 38. Bischof von Regensburg und Fürstbischof des Hochstiftes Regensburg von 1409 bis 1421. Bischof Albert III. von Stauffenberg sah den durch das Konzil von Pisa gewählten Papst Alexander V. beziehungsweise dessen 1409… …   Deutsch Wikipedia

  • Konrad VII. von Soest — (* um 1370 in Soest; † 18. Mai 1437 in Regensburg) war 40. Bischof von Regensburg von 1428 bis 1437. Konrad VII. befand sich zunächst im Erzbistum Köln. Er studierte in Heidelberg und schloss dort als Doktor der Theologie ab und war Rektor der… …   Deutsch Wikipedia

  • Conz Schott von Schottenstein — Konrad Schott von Schottenstein († 8. Januar 1526) war markgräflicher Amtmann von Streitberg mit Sitz auf der Streitburg. Er stand in Kontakt mit Götz von Berlichingen und Hans Thomas von Absberg. Möglicherweise diente Schott als Vorbild für den… …   Deutsch Wikipedia

  • Konrad Schott von Schottenstein — († 8. Januar 1526) war markgräflicher Amtmann von Streitberg mit Sitz auf Burg Streitberg. Er stand in Kontakt mit Götz von Berlichingen und Hans Thomas von Absberg. Möglicherweise diente Schott als Vorbild für den bekannten Stich „Ritter, Tod… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”