Tegernheim

Tegernheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Tegernheim
Tegernheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Tegernheim hervorgehoben
49.02472222222212.1725332
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Regensburg
Höhe: 332 m ü. NN
Fläche: 11,43 km²
Einwohner:

4.930 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 431 Einwohner je km²
Postleitzahl: 93105
Vorwahl: 09403
Kfz-Kennzeichen: R
Gemeindeschlüssel: 09 3 75 204
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Ringstraße 47
93105 Tegernheim
Webpräsenz: www.tegernheim.de
Bürgermeister: Meinrad Hirschmann (SPD)
Lage der Gemeinde Tegernheim im Landkreis Regensburg
Landkreis Amberg-Sulzbach Landkreis Cham Landkreis Dingolfing-Landau Landkreis Eichstätt Landkreis Kelheim Landkreis Landshut Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Landkreis Schwandorf Straubing Landkreis Straubing-Bogen Regensburg Forstmühler Forst Kreuther Forst Pielenhofer Wald rechts der Naab Alteglofsheim Altenthann Aufhausen Bach an der Donau Barbing Beratzhausen Bernhardswald Bernhardswald Brennberg Brunn (Oberpfalz) Deuerling Donaustauf Duggendorf Hagelstadt Hemau Holzheim am Forst Kallmünz Köfering Laaber Lappersdorf Mintraching Mötzing Neutraubling Nittendorf Obertraubling Pentling Pettendorf Pfakofen Pfatter Pielenhofen Riekofen Regenstauf Schierling (Oberpfalz) Sinzing Sünching Tegernheim Thalmassing Wenzenbach Wiesent (Gemeinde) Wörth an der Donau Wolfsegg (Oberpfalz) ZeitlarnKarte
Über dieses Bild

Tegernheim ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg. Die Stadtrandgemeinde liegt im Osten von Regensburg nördlich der Donau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

901 wird der Name Tegernheim erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1208 ist der Weinbau belegt. 1381 ist erstmals eine Hofmark Tegernheim erwähnt. 1634 wird der Ort anlässlich der Belagerung Regensburgs durch die Schweden zum Hauptquartier des bayerischen Kurfürsten Maximilian I.. 1729, 1789, 1880, 1909 und zuletzt 1954 wird der Ort durch Hochwasser heimgesucht. Am 18. Oktober 1830 legt anlässlich der Grundsteinlegung der nahe gelegenen Walhalla König Ludwig I. mit einem Schiff bei Tegernheim an und durchquert den Ort in einer Kutsche.


Tegernheim eine selbstständige Gemeinde seit 1818


Auf Grund des bayerischen Gemeindeedikts von 1818 erhielten die bayerischen Landgemeinden zum ersten Mal in ihrer Geschichte die Selbstständigkeit. So wurde Tegernheim im Jahr 1818 eine selbstständige Gemeinde. An der Spitze der Gemeinde stand ein Gemeindevorsteher (Bürgermeister) der dem Gemeindeausschuss (Gemeinderat) vorstand. Der Gemeindevorsteher und die Gemeindebevollmächtigten (Gemeinderäte) wurden alle drei Jahre in indirekter Wahl (Wahlmännersystem) bestimmt.


Im Jahre 1869 wurde das Gemeindeedikt von 1818 durch die bayerische Gemeindeordnung abgelöst. Ein Artikel in der Gemeindeordnung eröffnete die Möglichkeit, dass sich mehrere Gemeinden zu einer Bürgermeisterei (Verwaltungsgemeinschaft) zusammenschließen konnten. So sollte Tegernheim mit den Landgemeinden Weichs und Schwabelweis eine Bürgermeisterei unter der Führung Weichs bilden. Die Tegernheimer beriefen eine Gemeindeversammlung (Bürgerversammlung) ein, die eine Bürgermeisterei unter der Führung Weichs einstimmig ablehnte. Daher wurde Tegernheim eine eigene Bürgermeisterei. An Spitze der Gemeinde stand ein Bürgermeister der dem Gemeindeausschuss (Gemeinderat) vorstand. Der Bürgermeister und die Gemeindebevollmächtigten (Gemeinderäte) wurden nun alle sechs Jahre direkt von den Bürgern gewählt.


Von 1917 an plante die Stadt Regensburg die Umlandgemeinden, auch Tegernheim, einzugemeinden. Es sollte im Januar 1923 in Tegernheim eine Bürgerversammlung stattfinden, auf der die Bürger ihre Meinung äußern sollten. Leider ist ein Protokoll über die Versammlung nicht vorhanden. Tatsache ist, dass 1924 die Gemeinden Weichs und Schwabelweis nach Regensburg kamen, während Tegernheim nach wie vor selbstständig blieb.


1939 drängte Regensburgs Oberbürgermeister Otto Schottenheim auf eine schnelle Eingemeindung Tegernheims. Aus dem Reichsinnenministerium kam am 30. August 1939 die allgemeine Anordnung, dass sämtliche Arbeiten zu Eingemeindungen einzustellen sind. Zwei Tage später begann der Zweite Weltkrieg. Der Kriegsbeginn hatte die Eingemeindung verhindert.


Am 9. Dezember 1944 wurden in Tegernheim einige Häuser durch einen alliierten Luftangriff zerstört oder schwer beschädigt. Es kamen sieben Menschen ums Leben. Der Angriff galt der nahe gelegenen Süddeutschen Holzverzuckerungswerk AG.


Von 1972 bis 1978 sollte Tegernheim wieder eingemeindet werden. Der Regensburger Landrat Leonhard Deininger, der in Tegernheim wohnte, verhinderte die Eingemeindung. Bis heute ist Tegernheim eine selbstständige Gemeinde.


Im Jahr 1818 hatte Tegernheim 461 Einwohner. Die weitere Bevölkerungsentwicklung sah wie folgt aus: 1910 (740 Einwohner), 1939 (1.123), 1950 (1.667), 1961 (2.053), 1970 (2.989), 1986 (3.706) und 2009 (ca. 4.800).


Folgende Bürgermeister standen ab 1945 an der Spitze der Gemeinde:

1945 bis 1948 Alois Federl, CSU

1948 bis 1966 Michael Wimmer, SPD

1966 bis 1978 Josef Schober, CSU

1978 bis 1996 Karl Beutl, CSU

1996 bis 2008 Karl Hofer, FWG

seit 2008 Meinrad Hirschmann, SPD


Am 12. September 2002 gründete sich der Heimat- und Geschichtsverein Tegernheim e.V. (www.hgv-tegernheim.de). Die Ziele des Vereins sind: die Erforschung und Dokumentierung der Geschichte Tegernheims, die Stärkung des Geschichtsbewusstseins und der Heimatverbundenheit der Tegernheimer Bevölkerung und die Durchführung von kulturellen Veranstaltungen. Von 2003 bis 2009 sind sieben Hefte zur Tegernsheims Zeitgeschichte erschienen.


Am 29. September 2009 wurde der Geopfad zur Tegernheimer Schlucht eingeweiht. Der Geopfad öffnet ein Fenster zur Erdgeschichte. Hier kommen auf engsten Raum verschiedene Gesteinsarten, wie Gneis (550 Mio. Jahren), Granit (300 Mio. Jahren) und Jura (150 Mio. Jahren) zusammen.

Politik

Wappen

Gespalten von Blau und Silber; vorne auf grünem Berg ein silberner Kirchturm mit rotem Dach, darauf ein silbernes Kreuz; hinten auf grünem Berg ein grüner Rebstock an rotem Pfahl. Das Wappen wird seit 1969 verwendet.

Partnerstädte

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Von geologischem Interesse ist die Tegernheimer Schlucht nördlich des Ortes, in der verschiedene Erdzeitalter zusammentreffen.
  • Katholische Pfarrkirche „Unserer Lieben Frau“: Die über die Jahrhunderte unversehrt gebliebene Kirche besitzt Figuren und Gemälde aus verschiedenen Jahrhunderten (gotische Hochaltarfigur der Heiligen Maria mit Kind, gotische Apostelgruppe, spätgotische Kreuzigungsgruppe). Der Turm und der Chor sind aus der Romanik. Im Zeitalter der Spätgotik wurde die Kirche erweitert. Interessant ist außerdem die Glocke im Turm mit der Inschrift „Ave Virginis“ und der Jahreszahl 1474. Die Skulpturen des Wasserheiligen St. Nikolaus und des Heiligen Urbanus mit der Weintraube in den Seitenaltären zeugen von der engen Beziehung des Ortes zur Donau und dem Weinbau.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Am 23. Juni 1889 eröffnet die Walhallabahn, im Volksmund "Bockerl" genannt, von Regensburg-Stadtamhof an Tegernheim vorbei nach Donaustauf führend. Am 30. April 1903 wird die privat betriebene Schmalspurbahn bis Wörth an der Donau verlängert. Mit zunehmenden Straßenverkehr wird aus Rentabilitätsgründen am 1. Oktober 1960 der Personenverkehr, am 31. Dezember 1968 auch der Güterverkehr eingestellt.

Schulen

  • Grundschule Tegernheim.
  • Gitarreninstitut Tegernheim

In der alten Schule befindet sich mittlerweile eine Bibliothek mit über 10 000 Medien.

Musik

Überregionale Bekanntheit besitzt das Vokalensemble Cantico.

Sport

Mit über 2000 Mitgliedern ist der FC Tegernheim e.V. der größte Sportverein im Ort. Er besteht aus den Abteilungen Fußball, Turnen/Gymnastik, Tischtennis, Kegeln, Ski-/Bergsport, Basketball, Segeln, Tennis, Karate, Kraftsport, Stockschießen und Pétanque. Des Weiteren gibt es die Schützengesellschaft Adlerseige und die Schachfreunde Tegernheim e.V.

Überregional spielen die 1. Herrenmannschaften der Tischtennis-Abteilung (2. Bundesliga), der Basketballer (2. Regionalliga) und der Fußballer (Landesliga Mitte).

Der FC Tegernheim ist ebenfalls Heimatverein der Fußball-Weltmeisterin 2007 Simone Laudehr, die 2004 bereits den Weltmeister-Titel mit der U19-Nationalmannschaft errang.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Tegernheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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