- Johannes Oldekop
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Johannes Oldekop (auch Oldecop o. ä.[1]; * 1493 in Hildesheim; † 19. Januar 1574 in Hildesheim) war ein deutscher katholischer Theologe und Geistlicher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Johannes Oldekop, der bekannten Familie Oldekop entstammend, studierte seit dem 16. April 1514 an der Universität Wittenberg und war am 30. September 1516 Baccalauréat der sieben freien Künste geworden. Sein Vater war ein Baumeister und damaliger Kirchenvorsteher der St.-Lamberti-Kirche in Hildesheim. Oldekop besuchte Vorlesungen Martin Luthers über die Briefe Paulus' an die Römer und an die Korinther als auch Vorlesungen über die Psalmen. Durch diese Vorlesungen machte Oldekop Bekanntschaften mit Luther und diente ihm in Messen. Luther war auch Oldekops Beichtvater. Oldekops Vater, der mit Luthers Weltanschauung nicht einverstanden war, berief seinen Sohn 1516 zurück nach Hildesheim.
Als nächstes reiste Johann Oldekop zu Italien und zu anderen Ländern: So war er im Jahr 1519 in Bologna, zwei Jahre darauf, 1521, in Parma, im nächsten Jahr hielt er sich in Spanien auf und im Jahr 1523 war er in Rom. Im Jahre 1525 übernahm er in der Parochialkirche in seiner Heimatstadt Hildesheim die Rolle als Subdiakon. Im Franziskanerkloster wurde Oldekop im Jahre 1526 Priester. Im darauffolgendem Jahr wurde er in der Stiftskirche zum Heiligen Kreuz in Hildesheim sowohl Scholaster als auch Kanonikus. Oldekop hatte drei Söhne und eine Tochter, über die alle nichts bekannt ist.
1540 wurde er zum Dekan einer Kirche in seiner Heimatstadt ernannt. Sein bedeutendstes Werk ist die Annales. Zuerst wurde sie in niederdeutscher Sprache verfasst, später wurden die Dialekte vermischt. Das Werk ist eine Chronik und umfasst den Zeitraum von 1501 bis 1573; das Original, das früher dem Gymnasium Josephinum gehörte, ist angeblich verschwunden, aber es existieren Kopien. Eine weitere bekannte Person aus Oldekops Familie ist der Jurist Justus Oldekop.
Anmerkungen
- ↑ Neben den am häufigsten verwendete Namensschreibweisen Oldekop und Oldecop finden sich auf die Schreibweisen Oldecopp, Oldekopp, Oldekopf, Oldekopff und das latinisierte Oldecopius. Als Vornamen werden Johannes und Johann genannt.
Literatur
- Nicolaus Heutger: Johannes Oldekop. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 1176–1177.
- Karl Ernst Hermann Krause: Oldekop, Johannes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 239.
- Karl Euling: Chronik des Johann Oldecop (Tübingen 1891)
- Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart Band 190
- Richard Doebner: Studien zur Hildesheimischen Geschichte (Hildesheim 1902; Seiten 70 bis 81)
- Günter Scholz: Die Aufzeichnungen des Hildesheimer Dechanten Johan Oldecop (Münster 1971)
- Nicolaus Heutger: Aus Hildesheims Kirchengeschichte (Hildesheim 1984)
Weblinks
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