Johannes Mul

Johannes Mul
Doppel-Grabplatte Johannes Mul und Burkhard von Serkem im Lübecker Dom

Johannes IV. Mul (auch: Muel, Muhl; * um 1291; † 23. August 1350 in Lübeck) war ein deutscher Bischof von Lübeck von 1341 bis 1350.

Leben

Mul stammte aus einem niedersächsischen Rittergeschlecht, welches Vasallen der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, der Erzbischöfe von Bremen, der Grafen von Oldenburg/Delmenhorst und der Grafen von Schwerin waren. Möglicherweise stammte er selbst aus dem Gebiet um Harburg, wo er mit seinem Bruder Ulrich Mul Grund- und Gerichtsrechte in Ashausen im und Garstedt besaß.

Am 3. Januar 1315 wurde er am Lübecker Dom durch Bischof Burkhard von Serkem als Kantor und Scholaster eingesetzt. Die Pfründe an dieser Stelle waren jedoch durch seine Vorgänger verpfändet worden. Daher wendete er sich an den Papst, der am 25. Januar 1321 die Rückführung der selbigen anordnete. 1327 erhielt er an Schweriner Kirche ein Kanonikat, wurde Kanoniker in Lübeck und am 22. April 1341 in Lübeck durch den Erzbischof von Bremen Burchard Grelle zum Bischof von Lübeck geweiht.

Mul widersetzte sich, im Einverständnis mit Rat und Bürgerschaft von Lübeck, vor dem Zuzug von Flagellanten in sein Bistum. Er erließ in den Jahren 1342 und 1346 Verordnungen gegen die Feinde der Güter und Untertanen des Hochstifts, sowie gegen Wucherer. Er baute die bischöfliche Residenz das Eutiner Schloss weiter aus und erhöhte dessen Wehrhaftigkeit, indem er jenes mit einem Graben umgab. Er kaufte das Dorf Dodow für 1200 Mark und baute bis 1346 an die Nordseite des neuen Chores der Domkirche eine Kapelle, die er Gott, der Heiligen Jungfrau und der heiligen Katharina widmete und bestimmte das diese zu seiner Grabstätte werden würde. Die von-Mul-Kapelle ist auch unter dem Namen St. Marien und Katharinen-Kapelle bekannt. Infiziert von der grassierenden Pest verstarb er. Nach seinem Tod hat ein Niederländer eine übergroße Grabplatte (Größe: 3,64: 1,89 m) geschaffen, die sich im Dom von Lübeck befindet und ihn gemeinsam mit Burkhard von Serkem darstellt.[1]

Literatur

  • Margit Kaluza-Baumruker: Das Schweriner Domkapitel (1171–1400). Böhlau, 1987, ISBN 978-3-412-05787-9, S. 251.
  • Friedrich Wilhelm Ebeling: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechszehnten Jahrhunderts. 1858, S. 579. (online)
  • Adolf Friederici: Das Lübecker Domkapitel im Mittelalter, 1160–1400: verfassungsrechtliche und personenstandliche Untersuchungen. K. Wachholtz, 1988, ISBN 978-3-529-02191-6, S. 264 f.

Einzelnachweise

  1. Vollständiger Text der Inschrift mit Erläuterung und Übersetzung bei: Adolf Clasen: Verkannte Schätze - Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch. Lübeck 2002, S. 78 ff. ISBN 3795004756


Vorgänger Amt Nachfolger
Heinrich II. Bochholt Bischof von Lübeck
13411350
Bertram Cremon

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