- Johannes Kirsch (Bildhauer)
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Johannes Kirsch (* 24. Mai 1930 in Wüstensachsen/Rhön) ist ein deutscher Bildhauer, Holzschnitzer und Medailleur. Er lebt und arbeitet in Petersberg bei Fulda.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Der 1976 aus Muschelkalkstein errichtete Brunnen auf dem Aschenbergplatz in Fulda ist einer von sechs Brunnen, die der Bildhauer Johannes Kirsch in Fulda und Umgebung aus Stein und Bronze schuf.
Im Auftrag des Heimatkreises des ehemaligen Geisaer Amtes schuf er ein 1980 errichtetes 2,20 Meter hohes Denkmal aus Muschelkalk im Rasdorfer Ortsteil Grüsselbach. Es erinnert an die Bewohner Geisas in Thüringen, die nach 1945 zwangsumgesiedelt wurden oder nach Westen flohen.[1]
1980 gestaltete Johannes Kirsch für die damalige BGS-Unterkunft in Fulda die Plastik „Verhaltene Kraft“ aus Donaumuschelkalkstein und zwei Jahre später für denselben Auftraggeber die 3,25 m hohe „reflektierte schirmschilde“ aus Aluminiumguss. 1998 wurden mit dem Umzug des Bundesgrenzschutzes nach Hünfeld beide Plastiken auf dem Gelände der heutigen Bundespolizei neu errichtet.
Zu Kirschs Werken im öffentlichen Raum gehört auch das 1992 errichtete Haunseekreuz, ein fünf Meter hohes Kreuz aus rotem Sandstein im Petersberger Ortsteil Marbach, zu dem Sternwallfahrten veranstaltet werden.[2] In Petersberg stattete Kirsch außerdem die Rabanus-Maurus-Kirche mit vier 1996 entstandenen Türen aus, die Rabanus Maurus, Bonifatius, Lioba von Tauberbischofsheim und Nikolaus von Flüe zeigen.[3] Für die Kapelle im Turm der Kirche schuf er eine Pietà.[4]
2004 arbeitete Kirsch einen Ambo für die Elisabethkirche in Marburg.[5] Von Kirsch stammt ebenso der Osterleuchter der Kirche. Bei der Gestaltung eines Brunnens auf dem Kirchplatz in Künzell verwandte Kirsch den Taufstein der 1900 errichteten und 1969 abgerissenen Kirche St. Antonius weiter.[6] Der 2006 eingerichtete Abschiedsraum des Klinikums Fulda ist mit Kirschs Objekten ausgestattet.[7]
Zum 100-jährigen Bestehen der Studentenvereinigung Palatia Marburg wurde 2007 eine von Kirsch gestaltete Gedenktafel am Palatenhaus in Marburg angebracht.[8] Für das Grab der Gründerin des Päpstlichen Missionswerks der Frauen in Deutschland, Katharina Schynse, fertigte Kirsch einen Gedenkstein, der sich auf dem Friedhof in Koblenz-Pfaffendorf befindet.[9] An der Wendelinuskapelle am Wachtküppel befindet sich ein Gedenkstein zur Erinnerung an den Kaplan Hermann Mott (1906–1968), den Kirsch 1971 im Auftrag der katholischen Kirchengemeinde Gersfeld anfertigte.[10]
Ein Kriegerdenkmal aus Muschelkalk schuf Kirsch für die Gemeinde Hofbieber. Es befindet sich auf dem oberen Kirchplatz. Die Pfarrkirche St. Georg in Hofbieber ist mit einem Altartisch ausgestattet, den Kirsch gestaltete.[11]
Einzelausstellungen (Auswahl)
- 1990 zeigte das Vonderau Museum in Fulda zu Kirschs 60. Geburtstag eine Ausstellung seiner Werke.
- 2001 zum 70. Geburtstag zeigte das Bistum Fulda eine Ausstellung in Fulda und gab ein Werkverzeichnis heraus.
- 2007 zeigte Kirsch acht seiner Arbeiten in der Kirche St. Joseph in Fulda.[12]
Literatur
- Johannes Kirsch: Skulptur, Zeichnung. Vonderau-Museum, Fulda 1990.
- Dieter Wagner (Red.): Schöpfung, Tod, Auferstehung. Bistum Fulda, Fulda 2001.
- Der Liturgie dienen. Der Bildhauer Johannes Kirsch und die St. Lukas-Kirche. In: 25 Jahre Pfarrei und Kirchenzentrum St. Lukas 1977–2002. Katholische Pfarrgemeinde St. Lukas (Hrsg.) Fulda 2002, S. 36–41.[13]
Weblinks
- Literatur von und über Johannes Kirsch (Bildhauer) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausstellung in St. Joseph in Fulda 2007 mit Abbildungen
Einzelnachweise
- ↑ Grüsselbacher Dorfgeschichte (PDF)
- ↑ Sternwallfahrten zum Haunseekreuz
- ↑ Rabanus-Maurus-Kirche in Petersberg
- ↑ Pietà in der Turmkapelle der Rabanus-Maurus-Kirche
- ↑ Elisabethkirche Marburg
- ↑ Rundweg durch Künzell (PDF)
- ↑ Neuer Abschiedraum im Klinikum Fulda In: Osthessen-News vom 11. April 2006
- ↑ Gedenktafel am Palatenhaus Marburg
- ↑ Gedenkstein für Katharina Schynse
- ↑ Chronik der Pfarrei Gersfeld, S. 50 (PDF)
- ↑ Luftkurort Hofbieber, S. 21 (PDF)
- ↑ Predigten St. Joseph in Fulda 2007, 1. Fastensonntag
- ↑ Fakultätsbericht 2006 der Theologischen Fakultät Fulda S. 94 (PDF)
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