- John Curry (Eiskunstläufer)
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John Curry Nation Vereinigtes Königreich Geburtstag 9. September 1949 Geburtsort Birmingham Sterbedatum 15. April 1994 Sterbeort Stratford-upon-Avon Karriere Disziplin Einzellauf Trainer A. Gerschwiler, Lussi, Fassi Karriereende 1976 Medaillenspiegel Olympische Medaillen 1 × 0 × 0 × WM-Medaillen 1 × 0 × 1 × EM-Medaillen 1 × 1 × 1 × Olympische Winterspiele Gold Innsbruck 1976 Herren Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften Bronze Colorado Springs 1975 Herren Gold Göteborg 1976 Herren Eiskunstlauf-Europameisterschaften Bronze Zagreb 1974 Herren Silber Kopenhagen 1975 Herren Gold Genf 1976 Herren John Curry (* 9. September 1949 in Birmingham, England; † 15. April 1994 in Stratford-upon-Avon) war ein britischer Eiskunstläufer, der im Einzellauf startete. Er ist der Olympiasieger von 1976, der Weltmeister von 1976 und der Europameister von 1976.
Als Kind wollte Curry Tänzer werden, aber sein Vater, ein Ingenieur und Unternehmer, erachtete dies nicht als geeignete Aktivität für einen Jungen. Also begann Curry im Alter von sieben Jahren mit dem Eiskunstlaufen, dass sein Vater nun finanzierte. Die ersten Jahre verfolgte er den Sport eher gelegentlich. Als er 16 Jahre alt war, starb sein Vater woraufhin hin Curry nach London ging um Stunden bei Arnold Gerschwiler zu nehmen, der ihn 1971 zum britischen Meister machte. 1972 fand Curry einen amerikanischen Sponsor, der ihn finanziell unabhängig machte und es ihm erlaubte, in die USA zu gehen um bei den besten Trainern, Carlo Fassi und Gustave Lussi, zu trainieren.
Seit 1970 steigerte sich Curry kontinuierlich, bis er bei der Europameisterschaft 1974 mit Bronze seine erste Medaille gewann. Im Jahr darauf wurde er Vize-Europameister hinter Wladimir Kowaljow und Dritter bei der Weltmeisterschaft. 1976 erreichte er dann den Höhepunkt seiner Karriere. Unter der Regie von Carlo Fassi wurde er Europameister, Weltmeister und Olympiasieger. Bei den Olympischen Spielen war er auch Fahnenträger für Großbritannien. Er wurde Englands Sportler des Jahres 1976.
Nach seinem totalen Triumph beendete er seine Karriere und gründete ein Eiskunstlaufunternehmen, für das er selbst choreografierte und Arbeiten bei Tanzchoreografen wie Peter Martins und Twyla Tharp in Auftrag gab. Ein Streit mit den Geschäftsführern seines Unternehmens führte zur Betriebseinstellung Mitte der Achtziger. Danach trat Curry nur noch selten in der Öffentlichkeit auf.
Curry inszenierte am Broadway Theater Icedancing (1978) und wirkte als Schauspieler im Revival von Brigadoon mit.
Curry war bekannt für seine ballettartige Körperhaltung und Bewegung sowie für seine großartige Körperbeherrschung. Zusammen mit Toller Cranston setzte er künstlerisch neue Maßstäbe im Eiskunstlaufen. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere beherrschte er auch die Pflichtfiguren und Sprünge. Unüblich war, dass er gegen den Uhrzeigersinn sprang, die meisten seiner Pirouetten aber im Uhrzeigersinn ausführte.
Vor der Weltmeisterschaft 1976 wurde Curry von der Bild-Zeitung als homosexuell geoutet. Es verursachte einen kurzen Skandal, aber die Presse und die Öffentlichkeit ignorierten seine sexuelle Orientierung in den nächsten Jahren. 1987 wurde bei Curry HIV diagnostiziert, 1991 brach Aids bei ihm aus.[1] Vor seinem Tod sprach er offen über seine Krankheit und seine sexuelle Orientierung. Er verbrachte die letzten Jahre bei seiner Mutter. John Curry starb am 15. April 1994 an einem durch Aids verursachten Herzinfarkt. Er wurde 44 Jahre alt. In einer Biografie von Schauspieler Alan Bates, die 2007 erschien, behauptete dieser, Curry sei in seinen Armen gestorben.[2]
Ergebnisse
Wettbewerb / Jahr 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 Olympische Winterspiele 10. 1. Weltmeisterschaften 14. 9. 4. 7. 3. 1. Europameisterschaften 12. 7. 5. 4. 3. 2. 1. Britische Meisterschaften 1. 1. 1. 1. 1. Weblinks
- John Curry in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Deaths Tear at Figure-Skating World (englisch)
- ↑ Donald Spoto: Alan Bates's secret gay affair with ice skater John Curry, Daily Mail. 19 May 2007. Abgerufen am 8 November 2007.
1908: Ulrich Salchow | 1920: Gillis Grafström | 1924: Gillis Grafström | 1928: Gillis Grafström | 1932: Karl Schäfer | 1936: Karl Schäfer | 1948: Richard Button | 1952: Richard Button | 1956: Hayes Alan Jenkins | 1960: David Jenkins | 1964: Manfred Schnelldorfer | 1968: Wolfgang Schwarz | 1972: Ondrej Nepela | 1976: John Curry | 1980: Robin Cousins | 1984: Scott Hamilton | 1988: Brian Boitano | 1992: Wiktor Petrenko | 1994: Alexei Urmanow | 1998: Ilja Kulik | 2002: Alexei Jagudin | 2006: Jewgeni Pljuschtschenko | 2010: Evan Lysacek
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