- Kaiser Franz-Josephs-Bahn
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Die k.k. privilegierte Kaiser Franz-Josephs-Bahn (KFJB) war eine Privateisenbahngesellschaft in Österreich, welche ihren Namen zu Ehren von Kaiser Franz Joseph erhalten hatte. Die KFJB betrieb die Bahnstrecken von Wien über Gmünd nach Prag sowie über Budweis und Pilsen nach Eger.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Initiator der Bahnlinie war der Großgrundbesitzer und Diplomat Johann Adolf II. Fürst zu Schwarzenberg, der vom Pilsener Becken Steinkohle nach Wien transportieren wollte. Der Spatenstich der 455 km langen Bahnlinie zwischen Wien und Eger fand am 18. November 1866 nahe dem Meierhof Wondrow bei Schloss Frauenberg statt. Die veranschlagten Baukosten von 81.576.600 Golden wurden über eine Aktiengesellschaft aufgebracht. Am Bau waren 143.000 Arbeiter beschäftigt.
Das erste Teilstück zwischen Pilsen und Budweis wurde am 1. September 1868 eröffnet, am 1. November 1869 war die Teilstrecke Budweis–Eggenburg fertiggestellt und am 23. Juni 1870 konnte die Strecke von dort nach Wien in Betrieb genommen werden. (Zuvor hatte es vom 15. März 1870 an bereits über die Wiener Nordbahnstrecke und über Stockerau geführte Züge gegeben.[1]) Am 14. Dezember 1871 wurde die Verbindung von Pilsen nach Prag eröffnet, womit der Verkehr Wien–Prag über Gmünd möglich wurde. 1872 war der durchgehende Schienenweg bis Eger und damit die Anbindung des Böhmischen Bäderdreiecks an die Hauptstadt Wien erreicht. Das Streckennetz der beiden Hauptstrecken umfasste damit 715 km.
Am 1. Mai 1884 wurde die Gesellschaft verstaatlicht. Die Fahrzeuge und Strecken wurden von den k.k. österreichischen Staatsbahnen übernommen.
Die Strecken
- Budweis–Pilsen (*1868)
- Eggenburg−Gmünd–Budweis (1. November 1869[2])
- Wien–Eggenburg (23. Juni 1870)
- Gmünd–Wesseli an der Lainsitz–Tábor–Benešov–Prag (*1871)
- Pilsen–Eger (28. Januar 1872)
- Prager Verbindungsbahn: Abzweig Hrabovka–Prag Franz-Josephs-Bahnhof–Prag-Smichow (15. August 1872)
- Absdorf–Krems (*1872)
- Budweis–Wesseli an der Lainsitz (*1874)
Die Lokomotiven
Lokomotiven der k.k. priv. Kaiser-Franz-Josephs-Bahn KFJB-Nr. Anzahl Hersteller Baujahr Achsformel kkStB-Nr. Verbleib 1–32 32 Sigl, Wiener Neustadt 1868–1872 1Bn2 24.01–32 ČSD 233.0 (ex 24.06, 12, 17) 33–50, 151–154 22 Sigl, Floridsdorf 1873 1Bn2 26.01–22 ČSD 233.1 (ex 26.06, 10, 16, 19, 20) 51–106 56 Sigl 1868–1871 Cn2 35.01–56 ČSD 312.301–313, FS 195, JDŽ, BBÖ 131–140 10 Floridsdorf 1883/84 Dn2 72.01–10 ČSD 403.001–010 201–213 13 Wiener Neustadt 1897 2'Bn2 104.01–13
4.201–213ČSD 254.2 (ex 4.206, 213), PKP Od13, FS 543, JDŽ, CFR, BBÖ Siehe auch
- Bahnstrecke Wien–Gmünd, der in Österreich verbliebene Teil der KFJB
- Karl Adalbert Lanna, sein Lieblingsprojekt
Literatur
- Siegfried Bufe, Heribert Schröpfer: Eisenbahnen im Sudetenland. Bufe-Fachbuchverlag, Egglham 1991, ISBN 3-922138-42-X.
- Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich. Verlag Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-41-3.
- Alfred Wolf: Die Franz-Josefs-Bahn und ihre Nebenlinien. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-041-0
Einzelnachweise
- ↑ Fahrplaninserat. In: Wiener Zeitung, 15. März 1870, S. 16 (Online bei ANNO)
- ↑ Kundmachung im Amtsblatt. In: Wiener Zeitung, 3. November 1869, S. 17 (Online bei ANNO)
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