Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe
Karl Hohenlohe (2008)

Karl Albrecht „Kari“ Hohenlohe (* 27. August 1960 in Wien)[1][2][3] ist ein österreichischer Journalist, Kolumnist, Moderator, Drehbuchautor und Herausgeber des Gault Millau Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft

Hohenlohe, in Wien geboren, ist ein Angehöriger der österreichischen Linie der Familie Hohenlohe. Sein Vater war der Bankier Tassilo Hohenlohe,[4] (1918–1979) seine Mutter ist Antoinette, geborene Seilern (* 1925).[5] Zusammen mit seinen zwei Brüdern und drei Schwestern[5] wuchs er im Stadthaus in Wien und im Schloß Baumgarten in der Wachau auf[6]. Er lebt in Guntersdorf im Weinviertel.[7]

Beruf

Nach der Matura begann Karl Hohenlohe im Jahr 1978 mit einem Volontariat seine journalistische Karriere bei der Wiener Tageszeitung Kurier. Er begann Publizistik, Jus und Biologie zu studieren und ging auf eine einjährige Studienreise. Während dieser schrieb er Reiseberichte für diverse österreichische Zeitungen. „Nach langen Lehrjahren bei KURIER und Wochenpresse“ („Ein aufstrebender Redakteur namens Kotanko saß im Nebenzimmer, ich habe ihn immer wahnsinnig unterstützt.“) wurde er im Jahr 1986 zum ORF geholt, um gemeinsam mit Thaddäus Podgorski das neue Societyformat Seitenblicke mitzuentwickeln. Mit Sendestart im September 1987 wurde er dessen erster Redakteur und Chef vom Dienst. Von Podgorski wurde er wegen seiner kurzen Seitenblicke-Beiträge als „Weltmeister im 1-Meter Lauf“ genannt. Irgendwann, nachdem „er die Großen dieser Welt kennen[gelernt], […] aber keinen bleibenden Eindruck [hinterlassen]“ hat, und weil er wieder mehr schreiben wollte, vereinbarte er mit dem damaligen Kurier-Chefredakteur Peter Rabl ein neues Format, die tägliche Gesellschaftskolumne Gesellschaft m.b.H.

Neben der Seitenblickesendung, für die er immer noch Beträge zuliefert, ist Hohenlohe auch Moderator der Spezialausgabe Seitenblicke Gourmet, er gestaltete und moderierte die ORF-Sendung Achtung Kamera und ist Drehbuchautor verschiedener Kabarettsendungen, wie etwa für die Die kranken Schwestern. Er betreibt das Filmproduktionsunternehmen Hohenlohe Film und machte sich als Regisseur mit der preisgekrönten Folge Vom Werden des Weines der ORF-Serie Universum einen Namen.

Gemeinsam mit Christoph Wagner-Trenkwitz kommentiert er für den ORF seit einigen Jahren den Wiener Opernball, sowie weitere gesellschaftliche und royale Großereignisse und Prinzenhochzeiten. Die beiden sind für ihre pointierte Moderation und ihr detailreichen Kenntnisse der Personen, über die sie kommentieren, bekannt.

Seit Mai 2005 gibt Karl Hohenlohe mit seiner Frau als Chefredakteurin die österreichische Ausgabe des Gault Millau heraus. Im Jahr 2011 wurde er Österreichischer Journalist des Jahres 2011 in der Kategorie Unterhaltung.[8]

Familie

Karl Hohenlohe ist seit Oktober 2004 in zweiter Ehe mit Martina, geb. Malle (* 30. April 1972 in Spittal an der Drau), verheiratet und hat mit ihr eine Tochter (* 2007) und einen Sohn (* 2008). Seine beiden älteren Töchter (* 1990, * 1999) stammen aus erster Ehe mit Teresa Hohenlohe.

Martina Hohenlohe

Die im Jahr 1972 geborene Martina Malle ging nach der Matura 1991 für ein Jahr als Au-pair nach Philadelphia. Anschließend studierte sie an der Universität Wien Publizistik und Kommunikationswissenschaften und beendete das Studium mit Sponsion im Jahr 1998. Schon während des Studiums begann sie im Jahr 1994 beim Kurier im Ressort Kultur und Medien zu arbeiten und wechselte 1996 zum KURIER-Freizeit-Magazin, wo sie unter anderem für die Seiten Delikatessen zuständig war. Dazu gehörten Restaurantkritiken, Rezepte, Lifestyle-Elemente, Weinempfehlungen und Koch-Interviews. Ab 1999 erarbeitete sie die Konzeption und Umsetzung des Kurier-Restaurantführers Tafelspitz. Im Oktober 2004 heiratete sie Karl Hohenlohe, seit Mai 2005 ist sie Chefredakteurin des gemeinsam herausgegebenen Gault-Millau. Im April brachte sie ein Kochbuch, Wiener Küche. Zum Kennenlernen und Nachkochen (Pichler, Wien 2005), heraus.

Constantin Hohenlohe

Karls älterer Bruder ist Constantin Hohenlohe (* 19. April 1949[5]), Diplomingenieur und Elektronikunternehmer in Wien. Im Jahr 1993 übernahm er als künftiger Erbnachfolger von Karl Albrecht Hohenlohe-Schillingsfürst (1926–2005)[9] – dessen einziger männlicher Nachkomme 1993 verstarb – den Familienstammsitz Schloss Schillingsfürst in Schillingsfürst. Seit dem Tod des Onkels im Jahr 2005 ist der neue Schlossbesitzer Constantin Hohenlohe als Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst bekannt und betreibt die damit verbundene Land- und Forstwirtschaft.[6][10]

Zitat

„Für mich ist Adel überhaupt keine Verpflichtung: ich bin ich. Ich bewundere meine Vorfahren, die Tolles geleistet haben, aber ich fände es absurd, dass ich jetzt besser dastehen müsste oder mich mehr beweisen müsste. Wenn ich mein Leben so gut als möglich über die Bühne bringe, ob ich jetzt Hohenlohe heiße oder anders, da gibt es keinen Unterschied. Ich finde dieses Denken eher überholt.“

Karl Hohenlohe, 28. November 2005[11]

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Hohenlohe selbst nennt sich als Karl in der Kurz- und als Karl Albrecht in der Langform, siehe Hohenlohe Film: Über uns (abgerufen am 5. Juni 2011). Der Name der österreichischen Familie ist Hohenlohe (ohne Zusatz Schillingsfürst).
  2. Paul Theroff’s Online Gotha: Hohenlohe, Section 4, 6f), verzeichnet Karl Hohenlohe adelshistorisch als Karl-Albrecht Hubertus Maria und als Sohn von Tassilo Erwin Benediktus Eustatius Maria Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst und Antoinette Gräfin von Seilern und Aspang.
  3. Manchmal auch als Karl Albrecht Hohenlohe-Schillingsfürst genannt, siehe z. B. „Seilern Family“: Karl Albrecht "Kari" Hohenlohe-Schillingsfürst.
  4. Peter Melichar: Neuordnung im Bankenwesen. Die NS-Maßnahmen und die Problematik der Restitution. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2004, ISBN 3-486-56773-X, S. 233: „1964 beteiligte sich Tassilo Hohenlohe als persönlich haftender Gesellschafter. [Das Bankhaus] Breisach wurde damit zu einer Tochtergesellschaft der Schoellergruppe.“
  5. a b c Seilern Family: Familiengruppe Tassilo Hohenlohe-Schillingsfürst und Antoinette "Nettie" Seilern.
  6. a b Franken Magazin, Mai/Juni 2008 (siehe Weblinks).
  7. Adel verpflichtet:Karl Hohenlohe in Guntersdorf in der NÖN Woche 26/2011
  8. Österreichs Journalisten des Jahres gekürt. ORF.at, 14. Dezember 2010. Abgerufen am 23. Februar 2011.
  9. thepeerage.com: Karl Albrecht XI Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst (* 1926 in Wien), übernahm 1970 das Erbe seines Vaters und nannte sich fortan Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst. Im Jahre 1977 übersiedelte er von Österreich in das Schloss Schillingsfürst.
  10. DI Constantin Hohenlohe hat nach Herold.at weiterhin an der Adresse in Mautern einen Wohnsitz und in Wien den als „Elektronik“ eingetragenen Firmensitz.
  11. Porträt im ORF-Magazin Mahlzeit am 28. November 2005 (siehe Weblinks).

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