Karl Riedel (Politiker)

Karl Riedel (Politiker)

Karl Riedel, auch Carl (* 3. August 1883 in Aachen; † 24. August 1949 in Jena) war ein deutscher Jurist und Politiker (DVP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Karl Riedel wurde als Sohn eines Medizinprofessors geboren. Nach dem Vorschulbesuch und dem Abitur 1903 am Gymnasium in Jena leistete er bis 1904 Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger. Im Anschluss nahm er ein Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten in Halle, München, Bonn und Jena auf, das er 1908 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Seinen juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte er von 1908 bis 1913 in Saalfeld, Meiningen und Jena. Im Januar 1909 wurde er an der Universität Jena mit der Arbeit Die Wirkungen nichtiger Ehen im Verhältnis zu Dritten nach Paragraph 1344 BGB zum Dr. jur. promoviert. Im Dezember 1913 bestand er das zweite juristische Staatsexamen. Danach arbeitete er bis 1914 als Angestellter bei der Bank für Thüringen in Meiningen. Von August 1914 bis Juli 1916 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil, zuletzt als Hauptmann der Reserve.

Riedel arbeitete von 1916 bis 1926 als Amtsrichter in Sonneberg und war von 1926 bis 1928 als Richter am Arbeitsgericht in Jena tätig. Im Juli 1930 wurde er erneut Amtsrichter in Jena. 1931 erhielt er die Ernennung zum Amtsgerichtsdirektor.

Politik

Riedel war während der Zeit des Deutschen Kaiserreiches Mitglied der Nationalliberalen Partei (NLP). Nach der Novemberrevolution trat er in die Deutsche Volkspartei (DVP) ein und fungierte bis 1926 als DVP-Kreisvorsitzender in Sonneberg. Vom 6. November 1928 bis zum 23. Oktober 1929 bzw. geschäftsführend bis zum 22. Januar 1930 amtierte er als Innen- und Justizminister in der Regierung des Landes Thüringen. Vom 7. Mai 1929 bis zum Ende seiner Amtszeit war er gleichzeitig auch stellvertretender Vorsitzender des Staatsministeriums.

Riedel war bis 1926 Vorsitzender des Sonneberger Kreisverbandes der Krieger- und Militärvereine, schloss sich dann dem Bund Wiking an und wurde 1932 Mitglied des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten bzw. 1933 des NSDFB. Er war seit Oktober 1933 förderndes Mitglied der SS und trat daraufhin in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Mitglied der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD).

Siehe auch

Literatur

  • Bernhard Post, Volker Wahl, Dieter Marek: Thüringen-Handbuch: Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995. H. Böhlaus Nachf., Weimar 1999, ISBN 3-7400-0962-4, S. 620 (Veröffentlichungen aus Thüringischen Staatsarchiven; 1).

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