Khattiya Sawasdipol

Khattiya Sawasdipol
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Khattiya Sawasdipol, (Thai: ขัตติยะ สวัสดิผล; * 2. Juni 1951 im Landkreis (Amphoe) Photharam der Provinz Ratchaburi, Zentralthailand; † 17. Mai 2010 in Bangkok) war ein thailändischer Militär, Politiker und Schriftsteller. Bekannter war der Generalmajor der thailändischen Armee unter seinem Pseudonym Seh Daeng (Thai: เสธ แดง), auf deutsch „Roter Kommandeur“.

In den 1970er Jahren erlangte er im Kampf gegen die kommunistische Guerilla im Nordosten des Königreichs einen besonderen Ruf.[1]

Inhaltsverzeichnis

Putsch 2006

Khattiya Sawasdipol galt als enger Vertrauter des 2006 abgesetzten Premierministers Thaksin Shinawatra[2] und war ein Gegner des Militärputsches vom 19. September 2006.

Rolle bei den Rothemden

Am 14. Januar 2010 ordnete Anupong Paochinda, der Generalstabschef der thailändischen Armee, die Suspendierung von Generalmajor Khattiya Sawasdipol an, da er zur UDD übergelaufen sei. Schon davor war der General am 18. Oktober 2008 von Anupong Paochinda von seinem Posten in der ISOC (Internal Security Operations Command) abgesetzt worden. Er solle stattdessen Aerobic-Kurse geben. Dazu bemerkte Khattiya Sawasdipol, er habe einen Tanz vorbereitet, den „Werfen-von-Handgranaten-Tanz“.[3] Nach der Suspendierung des Generals wurde das Büro des Generalstabschefs mit einem M79-Granatwerfer beschossen, ohne wesentlichen Schaden anzurichten. Ein Soldat wurde laut der Zeitung The Nation dabei verletzt.[4]

Er war Führungsmitglied der United Front of Democracy Against Dictatorship (Thai: แนวร่วมประชาธิปไตยต่อต้านเผด็จการแห่งชาติ, kurz „UDD“, auf deutsch „Vereinigte Front für Demokratie gegen Diktatur“), einer Gruppierung, die sich nach dem Militärputsch gebildet hatte und auch „Rothemden“ genannt wird. Hier hat er den Bau der Barrikaden in Bangkok bei den Unruhen im Mai 2010 organisiert.[5] Die thailändische Regierung unter Abhisit Vejjajiva bezeichnete ihn mehrmals als Terroristen, da er zu bewaffneten Aktionen gegen das Militär aufgerufen hatte.[6]

Es wird vermutet, dass er der Ausbilder der „Männer in Schwarz“ war, die während der Unruhen in Bangkok 2010 mehrmals die Armee angriffen und auch für kleinere Anschläge auf Strommasten verantwortlich gemacht werden.[1]

Tod

Gedenkschrein für Khattiya Sawasdipol

Am 13. Mai 2010 wurde Sawasdipol von einem unbekannten Scharfschützen während eines Interviews mit ausländischen Pressevertretern in den Kopf geschossen. Seine letzten Worte waren: „Die Armee kann nicht in unser Gebiet eindringen.“[1][7] Er starb vier Tage später an den Folgen dieser Verletzung.[8][1]

Am 19. Mai gab das Königshaus bekannt, dass es die Begräbniskosten übernehmen wolle. Weitere Erklärungen folgten nicht.[9]

Nach den Unruhen wurde ein Aktivist der Rothemden, Jatuporn Prompan, unter anderem von Suthep Thaugsuban, der Verschwörung zum Mord an Khattiya Sawasdipol beschuldigt und wegen Terrorverdachts inhaftiert.[10]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d Frankfurter Rundschau: Der rote Kommandeur ist tot
  2. Tagesspiegel: Ab jetzt wird scharf geschossen
  3. Timesonline: Major-General Khattiya Sawasdipol, Thailand’s Braveheart, injured in riots
  4. The Nation: Another M79 attack aimed at Anupong’s office in Army HQ
  5. Frankfurter Rundschau: Schuss trifft Anführer in Kopf
  6. The Nation: Salang revives threat
  7. Spiegel: Schüsse in Bangkok – Militärchef der Rothemden schwer verletzt
  8. Bangkok Times(17. Mai 2010): Seh Daeng pronounced dead
  9. Frankfurt Online: Strassenschlacht in Thailand Feurige Kapitulation
  10. 'Conspiracy' behind' Seh Daeng death. In: Bangkok Post. 23. Juni 2011, abgerufen am 8. November 2011 (englisch).

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